Beiträge von terriers4me

    Kühe werden nun mal aus kommerziellen Motiven gehalten - Hundehaltung ist zum allergrößten Teil reiner, egoistischer Luxus. Meine ebenso wie die von jemandem, dem es Befriedigung bedeutet, sich für einen TS-Hund aufzuopfern. Dagegen ist ja auch absolut nichts zu sagen, solange die Grundbedürfnisse des Hundes berücksichtigt werden.


    Aber ein Tier, das man aus keinem einzigen zwingenden Grund halten MUSS, zu sich zu nehmen und ihm dann gegen seine Natur die eigene Moral, Weltanschauung oder was auch immer aufzuzwingen, finde ich schon mehr als fragwürdig - und eben noch ein großes Stück egoistischer, als es die Haustierhaltung ohnehin schon ist.

    Zitat:
    "aber glaubt ihr wirklich, dass der Beweggrund dieser Menschen Egoismus ist? Was bringt es IHNEN denn, dass sie ihren Hund vegetarisch ernähren?"


    Gant einfach: Es bringt IHNEN die Macht, einem anderen Lebewesen rücksichtslos IHRE moralischen Maßstäbe aufzuzwingen und sich dabei auch noch gut zu fühlen - egoistischer geht's nimmer!


    Wer sich übrigens wirklich für das Thema interessiert, dem würde ich das Buch "Futterprobleme bei Hunden" von Vera Biber dringend empfehlen.
    Darin ist ein langes, sehr detailliertes und interessantes Kapitel über vegetarische Fütterung von Fleischfressern.

    Dracoline,


    das mit der Pfeife haben wir auf genau dieselbe Tour geübt: Pfiff, "Komm!" rufen , sobald der Kleine sich umdreht, selbst weglaufen (da reicht bald die Andeutung) - und eben Megaparty, wenn Welpe da ist. Mein "Welpe" ist inzwischen übrigens über ein Jahr alt, und genau das ist immer noch DAS Lieblingsspiel!


    Wenn du sowas übst, darfst du übrigens NIE den Fehler machen, das "Komm" zu verlangen, wenn der Kleine gerade total abgelenkt ist - das ist ein todsicheres Mißerfolgsrezept. Dann lernt er höchstens, daß er nicht zu reagieren braucht, wenn du irgendwelche Geräusche machst. Du mußt am Anfang wirklich immer den Moment abpassen, wo du das Interessanteste überhaupt bist - und es eben nochmal interessanter machen, aufs Signal rasant zu dir zu kommen.


    Gib dem kleinen Hund also gar nicht die Chance, Fehler zu machen oder Unerwünschtes zu lernen, sondern zeig ihn immer wieder, was für ein tolles, lohnendes Spiel "Komm!" ist - dann hast du bei so einem so cleveren, flinken Hund wie einem Russel schon ziemlich gewonnen: Er verbindet dich und deine Wünsche erstmal grundsätzlich mit was ganz Tollem, Spannendem - und sowas findet ein Terrier (der ja nicht "stur", sondern nur sehr pfiffig ist) ziemlich unwiderstehlich.
    Ich kann mir schwer vorstellen ,daß man auf die sozusagen negative Tour, also Ranholen per Leine, auch so viel Begeisterung zurückkriegt, hab das aber auch noch nie probiert.


    Später, wenn er älter ist und zwar verstanden hat, aber auch mal wissen möchte, ob das eine Anweisung oder nur ein unverbindlicher Vorschlag war, sicherst du vielleicht wirklich besser erstmal über eine Leine ab - aber kleine Welpen spielen normalerweise auch so begeistert mit.

    Frust ertragen lernen meine Welpen eigentlich von Tag 1 an: den nämlich, daß sich nicht 24/7 alles um sie dreht. Sobald ich mich zum Beispiel an den Schreibtisch setzte, gibt's keine Hunde-Bespaßung, egal, wie sehr gebettelt wird. Jungterrier kann sich gern still zu mir legen, schlafen oder Spielzeug kauen, aber jeder Kontaktversuch wird mit einem "jetzt nicht" und freundlichem, aber bestimmtem Wegschieben abgeblockt - so lange, bis der Kleine kapiert hat.


    Die Lütten lernen sowas sehr schnell, und als nächster Schritt kommt dann auch mal die geschlossene Tür. So wissen sie schon, bevor's ans richtige Alleinbleiben geht, daß auch dieser Frust selbstverständlich, ungefährlich und auszuhalten ist - und dafür habe ich noch nie einen Kennel o.ä. gebraucht.


    Was das Kommen auf Ruf angeht: Ich arbeite überhaupt nicht mit (Schlepp)leine, sondern lasse die Kleinen ebenfalls von Tag 1 an in möglichst ablenkungsarmen Gelände frei mitlaufen. Wenn sie auf Ruf nicht sofort kommen, bin ICH weg, sprich: Ich drehe mich um und renne in Gegenrichtung. Rennen ist wichtig: schnelle Bewegung reizt einfach zum Nachrennen! Sobald mich der Welpe eingeholt hat, gibt's Riesenparty und der Kleine darf sofort wieder spielen gehen.


    Ich habe noch nicht erlebt, daß es mehr als zwei solche Spaziergänge gedauert hat, bis der Welpe kapiert hatte, was mit Namen und "Komm" gemeint ist - und vor allem, daß es sich da unbedingt lohnt, aufmerksam und fix zu reagieren. Kommt übrigens dem Terrier-Naturell enorm entgegen, besonders reaktionsschnell sind sie ja ohnehin, und total begeistert, wenn genau das gelobt und belohnt wird. Auch das etwas, was schon lange sitzen kann, bevor die "eigentliche" Erziehung beginnt.

    Atme mal gaaaanz tief durch, ist doch nochmal alles gutgegangen: Hund heil, Wild sicher auch. So schnell, daß er etwa ein Reh oder einen Hasen hätte einholen oder ernsthaft bedrängen können, ist Snoopy garantiert nicht. Wär's was Verletztes, Langsames gewesen, wäre er nicht zurückgekommen, sondern drangeblieben, und eine Sau hätte ihn selbst eher nicht heil wiederkommen lassen!


    Dieses Aufkreischen spricht übrigens auch sehr dafür, daß er das was-auch-immer nur ganz kurz hat abflitzen sehen. Das ist der typische Frustschrei, wenn die Hunde merken, daß etwas sehr Begehrtes unerreichbar schnell ist - vielleicht hast du's beim Rennspielen schon mal gehört? Jäger war auch nett - und du weißt jetzt Bescheid! Also alles wieder im grünen Bereich!


    Hak's ab unter "Lehrgeld" - oder stell dir lieber gleich vor, wie du in ein paar Jahren dem Nachwuchs erzählst, wie das damals war, als Mama hochschwanger war & die beiden Sch***-terrier sie allein im Wald stehen ließen....dann kannst du hoffentlich bald wieder ein bißchen grinsen!

    Apricot-Zwergpudel, uralt und taub.


    Den hatte ich im Gewirr von Sätteln, Trensen und Decken schlicht übersehen, in dessen Mitte er zusammengeringelt auf einer hellbraunen Sattelunterlage pennte. Frauchen nahm mich kurz mit zur Weide und bat mich unterwegs, schon eben ihr Halfter zu suchen. Ich grabbelte also halb umgedreht in das Gewühl, griff nichtsahnend über den Pudel - und BINGO! hing er mir am Handgelenk!


    Glücklicherweise war der Senior auch noch zahnlos, insofern mußte er nicht auf irgendwelchen Gefahrenlisten enden.


    Wir haben uns dann - beide! - tausendmal bei ihm für unsere Menschenblödheit entschuldigt und schließlich sehr über das Ganze gelacht.

    Noch ein Nö - Rüden beschränken ihre pädagogischen Ambitionen NICHT generell auf den eigenen Nachwuchs!


    Sehr viele Rüden "bevatern" und "erziehen" auch fremde Welpen mit Begeisterung, wenn sie die Chance bekommen. Rüden reagieren nämlich, im Gegensatz zu Hündinnen, oft sehr generell aufs "Kindchenschema", und übernehmen gern die Erzieherrolle, selbst wenn's nicht die eigene Brut ist. Mehrfach erlebt, und das Ergebnis waren immer tolle Junghunde.


    Deswegen kann man diesen "fürsorglichen" Rüdentyp (das sind meist auch sehr souveräne Tiere) ja so wunderbar mit zur Welpen-Erziehung einspannen: Jungterrier hat letztes Jahr Stunden buchstäblich im Maul eines 40-Kilo-Schäfermischlings zugebracht, Riesenspaß gehabt, Unschätzbares von ihm gelernt und hält ihn heute noch für DIE anbetungswürdige hündische Respektsperson.


    In diesem Fall käm's wirklich auf den Rüden an: Wenn er zu diesem zuverlässigen "Vateryp" gehört, weiß und dosiert er, was er tut, wenn er den Lütten mal zurechtweist, und ich würde die beiden in Ruhe lassen.


    Wenn er aber zu den unbekümmert rüpelhaften Kerlen gehört (die gibt's natürlich auch!!), die in Welpen eher Quietschespielzeug und Raufkumpels sehen, dann sollte er das natürlich nicht dürfen!


    Den Unterschied erkennt man übrigens meist schnell: die Wüsten drehen auch mit den Welpen rücksichtslos auf, tatzen, springen und schnappen ohne Rücksicht auf Verluste - eben so, als würden sie mit einem gleichwertigen, gleichschweren Kumpel spielen.


    Die "Pädagogen" dagegen achten sehr sorgsam darauf, daß nichts zu wild wird, sind ausgesprochen vorsichtig und legen sich bei einem kleinen Welpen meist hin und spielen endlos diese "Maulspiele".


    Die Lautstärke ist da übrigens nicht entscheidend: bei dem Löwengebrüll, untermalt mit dem einen oder anderen Quiekser, mit dem hier die vierzig Kilo mit den zweien gespielt haben, blieben echt die Passanten stehen, weil sie sich sicher waren, daß der Zwerg, den der Riese da im Maul hatte, gerade eben gefressen wird..

    Ich glaube, "eine Wahrheit" gibt's da schlicht nicht - eher so viele, wie es Hunde und Halter gibt!


    Und - damit würde ich mich an deiner Stelle ein bißchen zu entspannen versuchen - diese Hunde sind weitaus widerstandsfähiger, als uns von vielen Vertretern der angeblich einzigen "reinen Lehre" eingeredet werden soll. Sonst hätten die nämlich nicht über Jahrtausende hinweg von Abfällen existieren und dabei noch eine Menge mehr leisten können, als heute von den meisten unserer Hunde verlangt wird.


    An deiner Stelle würde ich jetzt einfach versuchen, "meine" Wahrheit zu finden: die Fütterung/ das Futter, mit dem es deinem Hund und dir am besten geht - so einfach ist das.


    Was in zehn Jahren, wenn dein Hund alt ist, als besonders gesund/ungesund gilt, kannst du eh nicht voraussehen - da wechseln die "letzten Weisheiten" nämlich genauso schnell wie die Mode!