Noch ein Nö - Rüden beschränken ihre pädagogischen Ambitionen NICHT generell auf den eigenen Nachwuchs!
Sehr viele Rüden "bevatern" und "erziehen" auch fremde Welpen mit Begeisterung, wenn sie die Chance bekommen. Rüden reagieren nämlich, im Gegensatz zu Hündinnen, oft sehr generell aufs "Kindchenschema", und übernehmen gern die Erzieherrolle, selbst wenn's nicht die eigene Brut ist. Mehrfach erlebt, und das Ergebnis waren immer tolle Junghunde.
Deswegen kann man diesen "fürsorglichen" Rüdentyp (das sind meist auch sehr souveräne Tiere) ja so wunderbar mit zur Welpen-Erziehung einspannen: Jungterrier hat letztes Jahr Stunden buchstäblich im Maul eines 40-Kilo-Schäfermischlings zugebracht, Riesenspaß gehabt, Unschätzbares von ihm gelernt und hält ihn heute noch für DIE anbetungswürdige hündische Respektsperson.
In diesem Fall käm's wirklich auf den Rüden an: Wenn er zu diesem zuverlässigen "Vateryp" gehört, weiß und dosiert er, was er tut, wenn er den Lütten mal zurechtweist, und ich würde die beiden in Ruhe lassen.
Wenn er aber zu den unbekümmert rüpelhaften Kerlen gehört (die gibt's natürlich auch!!), die in Welpen eher Quietschespielzeug und Raufkumpels sehen, dann sollte er das natürlich nicht dürfen!
Den Unterschied erkennt man übrigens meist schnell: die Wüsten drehen auch mit den Welpen rücksichtslos auf, tatzen, springen und schnappen ohne Rücksicht auf Verluste - eben so, als würden sie mit einem gleichwertigen, gleichschweren Kumpel spielen.
Die "Pädagogen" dagegen achten sehr sorgsam darauf, daß nichts zu wild wird, sind ausgesprochen vorsichtig und legen sich bei einem kleinen Welpen meist hin und spielen endlos diese "Maulspiele".
Die Lautstärke ist da übrigens nicht entscheidend: bei dem Löwengebrüll, untermalt mit dem einen oder anderen Quiekser, mit dem hier die vierzig Kilo mit den zweien gespielt haben, blieben echt die Passanten stehen, weil sie sich sicher waren, daß der Zwerg, den der Riese da im Maul hatte, gerade eben gefressen wird..