Dinge-Werfen kann meiner Erfahrung nach sehr erfolgreich sein, ABER: eben nur bei richtigem Timing!
In den vierzehn Monaten, die mein Terrier jetzt hier ist, habe ich das genau zweimal tun müssen - beide Male beim Ignorieren eines (bekannten!!) Stoppkommandos und stattdessen Durchstarten auf einer Wildspur.
Das erste Mal war's ein frischer Sauenwechsel. Der Hund hat zwar auf Abruf kurz den Kopf umgedreht, dann aber entschieden zum Abgehen angesetzt. In genau dem dem Moment flogen 1. ein Kettenhalsband klirrend hinter ihr zu Boden und ihr 2. ein "Pfui ist das!" laut um die Ohren.
Erfolg war deutliches Meideverhalten: ein Satz zur Seite, Umkehren und Schutzsuchen bei mir - wofür es dann natürlich dickes Lob gab.
Das zweite Mal war's wieder das Ignorieren eines Abrufes und stattdessen ein Durchstartversuch zu einem Sprung Rehe am anderen Wiesenende - da lief es genauso.
Das ist jetzt Monate her, und die sehr jagdtriebige junge Hündin geht seit Tag 1 frei in einem wildreichen Gebiet. Natürlich muß ich mich jederzeit sehr auf sie konzentrieren und den Kontakt halten, aber abgehauen ist sie noch nicht ein einziges Mal.
Wir haben uns darauf geeinigt, daß sie mir Spuren per Nase- und Pfotenheben anzeigt, dafür auch gelobt wird, sie aber nicht weiter verfolgt. Da reicht dann ein "Raus da!" - also die berühmte deutliche Ansage! - und sie ist wieder auf dem Weg. Wofür es immer zumindest ein "Gut!" gibt, öfter auch mal eine Belohnung.
Ich gebe zu, daß ich, wenn wir in sehr verlockenden Ecken oder dicht an den Sauen gehen, die Kette immer noch wurfbereit in der Hand habe - aber ich habe sie nach diesen beiden Situationen eben nie wieder einsetzen müssen. Die Stimme, die Ansage also, hat seitdem immer gereicht. Insofern denke ich schon, daß der Hund da genau richtig verknüpft hat (Abhauen = Ärger) und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden: Ich kann meinem jungen Hund maximale Freiheit zugestehen.