Beiträge von terriers4me

    Thallium ist glücklicherweise schon lange selbst als Rattengift verboten, mit gutem Grund: das ist ein Horrorzeug. Hat vor Jahren hier ein anonymer Psycho in Ködern im Hundeauslaufgebiet ausgelegt, und einer der Hunde, die er dabei erwischte, war meiner. Das war die blanke Hölle über zwei Monate hinweg, zumal die Symptome so unspezifisch waren, daß weder TA noch Klinik die zunächst auch nur zuordnen konnten - und als sie es endlich konnten, war's für den Hund zu spät.


    Die heutigen Giftköder sind, wie gesagt, wg. Haustieren extrem bitter (Ratten können angeblich keine Bitterstoffe wahrnehmen). Wenn der Hund keine Symptome gezeigt hat, könnte ich mir vorstellen, daß er sie vielleicht doch nur zerbissen hat?

    Bentley


    natürlich nicht! Das fände ich um so absurder, als ich selbst sehr glücklich mit meinen VDH-Hund(en) war/bin (mit der Promenadenmischung übrigens auch), und der VDH heute mit Sicherheit noch die besten Möglichkeiten bietet, gezielt einen gesunden, brauchbaren Hund zu finden, wenn der Käufer sich bloß die Mühe einer sorgsamen Recherche machen will.


    Es wird schließlich NIEMAND mit der Knarre am Hals gezwungen, irgendeine Qualzüchtung oder einen Welpen aus dubioser Quelle zu kaufen - das ist immer noch eine freie Entscheidung!


    Was ich eigentlich hatte sagen wollen: Wenn überhaupt jemand, wären es wohl nur die seriösen Zuchtverbände, die in der Lage wären, die Gesundheit einiger angeschlagener Rassen zu verbessern. Warum das einige (nochmal: EINIGE!!!) Rasseclubs eben nicht mal auf minimalstem Level tun, ist für mich nicht nach vollziehbar - andere machen's doch recht erfolgreich vor.

    Bentley
    ich weiß natürlich, daß einige Rassen prüfen, und ich persönlich würde auch nur einen Welpen kaufen, von dessen Linie & Familie ich weiß, daß sie noch arbeiten können. Aber viele Rassen, die's aktuell besonders nötig hätten, tun's ja nun gerade nicht - und wohin das führt, kannst du hier inzwischen auf jedem Spaziergang bestaunen.


    Wenn etwa Französische Bulldoggen vor dem Zuchteinsatz ebenfalls angemessen beweisen müßten, daß sie körperlich leistungsfähig sind, würden hier vielleicht nicht mehr SO viele mit schauderhaften Atemproblemen rumlaufen - Hunde, die brennend gern mit den anderen rennen und spielen würden, aber nach einer kurzen Anstrengung buchstäblich röchelnd kollabieren.
    Oder der Basset, der nicht mehr von der Leine durfte, weil er sich beim Laufen immer die Ohren so blutig trat, die Englische Bulldogge, die's nicht mal mehr quer über den Marktplatz schafft, ohne liegend verschnaufen zu müssen - aus der Richtung kämen eher die Kandidaten, an die ich da denken würde.

    Die kleinste Menge ist offenbar nicht tödlich. Mir hat mal ein Profi erzählt, daß eine Sekundärvergiftung (also das Fressen einer toten Ratte/Maus samt Giftdosis) selten auch nur einer Katze Probleme macht - von einem größeren und schwereren Hund ganz zu schweigen.


    Das ist dann allerdings wirklich die "kleinste" Menge. Mehrere Pellets (wenn der Hund die wirklich gefressen und nicht nur eins zerkaut hat - die sind gallebitter) fielen da bestimmt nicht mehr darunter. Da nicht zum TA zu gehen, würde ich eher irgendwo zwischen grob fahrlässig und "wollte den Köter schon immer loswerden" einordnen.


    Gut, daß der Hund es überstanden hat!

    Ein großer Teil der Rassehund-Probleme ließe sich immerhin über die Zuchtverbände lösen: mit einer Leistungsprüfung nach den Gesundheitschecks und vor dem OK für den Zuchteinsatz. Für JEDES eingetragene Zuchttier - Riesenhunde, Mops, Chi & Co eingeschlossen.


    Natürlich würde niemand daran denken, einen Basset gleich am Fahrrad Marathon laufen zu lassen, aber zumindest ein Minimum an Belastung samt tieräztlicher Auswertung der Ergebnisse würde immerhin gewährleisten, daß alles, was zu kraß von "form to function" abweicht, automatisch draußen wäre.


    Wird natürlich nie passieren, weil die Käufer die bedenklichsten Rassen genau so haben möchten, und so ein Aufwand beträfe ohnehin wieder nur die seriösen Züchter - und die prüfen ihre Hunde oft schon freiwillig, weil ihnen selbst an gesundem Nachwuchs liegt.


    Die Vermehrer dagegen wissen ja auch so vom Draufsehen, daß ihre Hunde alle fit sind, und die automatisch kerngesunden Mixe brauchen's ohnehin nicht...Ironie off.


    Aber die Käufer, die könnten dann schon ein bißchen schlauer sein - wenn sie nur wollten....

    Das Problem sind letztlich die Käufer. Die unseriösen Züchter produzieren immer genau das, was die Modewelle gerade verlangt, da geht's ja nur ums schnelle Geld - und die "Verbraucher", die sich nicht informieren wollen, kannst du dummerweise eben nicht dazu zwingen.

    Bei "meinem" Hundetyp sind aus dem ursprünglichen "alten Schlag" zum Arbeiten und dem modernen Show-Typ längst zwei - inzwischen sogar drei - Rassen geworden: Foxterrier und die beiden Russell-Typen.


    Ich habe gezielt nach dem "alten Schlag" gesucht: Meine junge Parson Russell Hündin könnte man neben ein Bild ihres Urahnen Carlisle Tack stellen, der Ende des neunzehnten Jahrhunderts gezogen wurde - und es wäre keinerlei Typunterschied zu sehen. Er könnte ihr Vater sein, und sie könnte exakt so arbeiten, wie er es vor über 100 Jahren getan hat.


    http://en.wikipedia.org/wiki/File:Carlisle_Tack.jpg


    Näme man aber einen Foxterrier und stellte ihn neben diesen gemeinsamen Urahn, wäre der optische Unterschied doch beträchtlich, vom charakterlichen gar nicht zu reden.


    Ich könnte mir vorstellen, daß sich einige heutige Hunderassen auf lange Sicht ebenso aufspalten werden - vielleicht DSH in Arbeits- und froschrückige Rasse oder der Labrador Retriever in "normal" und fast neufundländerartig schwer?


    De facto war so etwas ja bis 1989 schon fast passiert: Die leichte, agile, leistungsfähige und langlebige Deutsche Dogge meiner Freundin, aus reiner DDR-Zucht stammend, war noch vom "alten Schlag" und hatte kaum Ähnlichkeit mit den überdimensionalen, dauersabbernden, früh vergreisenden Kolossen, die hier rumliefen.
    Bei den DSH war der Unterschied ähnlich krass, und selbst bei Airedales war er noch deutlich zu erkennen - es geht also bei gleichem Ausgangs"material" ziemlich schnell, sobald die Anforderungen sich ändern.

    Mir fehlt auf der Liste noch ein "contra draußen", das für mich das weitaus wichtigste wäre: Egal, wie abgelegen das Grundstück und da nochmal der Zwinger liegen mag: Es kann immer noch jeder, der ungebeten aufs Grundstück kommt, sonstwas mit dem Tier anstellen, bevor du eingreifen kannst - und glaub mir: deinen Hund an einem Giftköder krepieren zu sehen, ist eine Erfahrung, die man wirklich niemandem wünscht!

    Zwei meiner Hund hätten überhaupt nix gekauft, sondern sich am liebsten von Mäusen ernährt.


    Die anderen - und vor allem mein jetziger Jungterrier, - würden sich wohl, sobald der grüne Pansen ausverkauft wäre, am liebsten quer durchs Fastfood-Regal bedienen: Hauptsache, es stinkt richtig schön nach Lockstoffen, läßt sich fix runterschlingen - und wenn man's alternativ noch zum Drauf-Wälzen nutzen könnte, wäre das auch nicht schlecht!


    Insofern bin ich schon ganz froh, daß ich da auch noch ein Wörtchen mitzureden habe!