Beiträge von terriers4me

    Wenn ihr Training und Arbeit in den Hund investieren wollt, wäre vielleicht auch ein Airedale-Terrier interessant? Paßt in der Größe, macht fröhlich alles mit, ist robust und verkaspert genug (und nicht zu schwer!) für die Kinder, aber auch Arbeitshund genug für jede "ernsthafte" Beschäftigung, wenn's einen der Erwachsenen wirklich packt.


    Nimmt man einen mit hartem Fell und trimmt regelmäßig selbst (leicht zu lernen) haart der Hund so gut wie überhaupt nicht, mein Airedale war der am wenigsten haarende Hund, den ich je hatte.


    Dagegen spräche allerdings, daß ein guter Airedale richtig Power, Terrierdickschädel und Jagd- und Schutztrieb mitbringt. Das ist allerdings besser zu handhaben als bei den kleineren Terrieren, da kommt der Gebrauchshund deutlich durch. Er ist viel eher bereit, zu kooperieren und eure Prioritäten zu übernehmen - aber diesen mitreißenden Terrierwitz hat er eben trotzdem.


    Schon ein Hund, der konstant erzogen und geführt werden möchte, auch sehr bewegungsfreudig - aber wirklich einer, für den sich jedes Engagement lohnt: Er ist einfach ein soo toller Allrounder!

    Ein verzeifeltes Mittel gibt's wohl, hab ich mal von einem alten Vogelzüchter gehört, der rund um seine Voliere regelmäßig Zugeflogene so einfing: mit einem schnellen Wasserstrahl aus dem Schlauch total durchnässen, so daß er auf den Boden muß. Pitschnaß ist der Vogel flugunfähig, dann kannst du ihn einsammeln. Bestimmt sehr stressig, aber dem sicheren Tod dann doch vorzuziehen.


    Nicht ganz einfach, denn 1. mußt du natürlich auf Anhieb treffen und 2. muß der Druck zwar so hoch sein, daß der Vogel so naß ist, daß er nicht mehr wegkommt, aber keinesfalls so hoch, daß er verletzt wird.


    Ich geb's einfach mal als Verzeiflungsmaßnahme ungeprüft weiter, drücke aber sehr die Daumen, daß ihr den armen Kerl in den Käfig locken könnt!
    (Übrigens mochten meine Kanaris absolut keine Kolbenhirse, ein Bad hätte sie viel eher gelockt!)

    Alles rund um Leistungslinien ist ja schon gesagt, mein persönlicher Zusatz-Tip wäre noch: Wenn's unbedingt Moderasse sein muß, dann einen Züchter suchen, der schon gezüchtet (und die Hunde möglichst gearbeitet) hat, BEVOR sie Mode wurden.


    Der ist nicht nur schon so lange dabei, daß er/sie Linien und Vorfahren der eigenen Hunde genau kennt, da ist auch die Chance am höchsten, jemanden zu finden, der wirklich der Hunde und nicht des schnellen Geldes wegen dabei ist. Risiko bleibt bei einem Lebewesen selbstverständlich immer, aber damit hab ich wirklich gute Erfahrungen gemacht. Die Suche kostet dann vielleicht einiges mehr an Aufwand - aber es geht ja ohnehin um einne langfristige Entscheidung!


    PS: In meiner Nachbarschaft gibt's übrigens einen ganz tollen, schlanken, als Rettungshund ausgebildeten und mit neun noch kerngesunden und fitten Labbi. Die Besitzer haben aber auch sehr, sehr gezielt gesucht und den Hund schließlich aus einer britischen Leistungslinie geholt - scheint sich wirklich gelohnt zu haben!

    Was den Pudel angeht: Wir haben einen sehr gut erzogenen Großpudel in der Nachbarschaft, eigentlich einen Traum von einen Hund, bestens in der Familie, kultiviert und freundlich in jeder Umgebung, gelehrig ohne Ende, ebenso sportlich wie schmusig, kurz: einfach nur toll.


    ABER: Er hat Jagdtrieb hoch zehn! Sobald auch nur Wild in der Nähe ist, ist er weg, unaufhaltsam, da reicht schon eine Spur. Dagegen sind meine Terrier nix, und selbst die Jagdhunderassen hier rundum sind nicht so extrem. Der Pudel ist auf einer Spur schon zwanzig Kilometer weggelaufen, alles professionelle AJT war für die Katz (eher den Pudel!). Sobald er was in der Nase hat, fällt eine Klappe, und aus Dr. Jekyll wird Mr. Hyde. So geht er jetzt auch im fortgeschrittenen Alter in gefährlichen Gegenden nur noch an der Leine, das allerdings problemlos zu Fuß wie am Rad - da weiß er genau, daß nichts drin ist.


    Seine Besitzerin, die wirklich sehr hundeerfahren ist und sich vorher bei Züchtern umfassend über die Rasse erkundigt hatte, war zunächst natürlich völlig geschockt, weil es immer nur hieß: Pudel= kein Jagdtrieb. Das war eine ihrer Prämissen - und dann hatte sie das Extrem im Haus. Inzwischen hat sie, eher unter der Hand, erfahren daß ihr Hund wohl keine so seltene Ausnahme ist und einige Großpudel durchaus dazu neigen, sich auf ihr jagdliches Erbe zu besinnen. Wenn ihr also einen Pudel in Erwägung zieht, solltet ihr da gründlich recherchieren - hier im Forum gibt's doch sicher auch Experten?


    Ich würde mich auch der Kurzhaarcollie-Fraktion anschließen. Wir haben jahrelang einen getroffen, der exakt deiner Vorstellung entsprach, ein rundum angenehmes, vielseitiges, sehr leichtführiges Tier ohne Extreme - und lange gelebt hat er auch.

    Das tut mir sehr, sehr leid für euch beide! Ich habe meine zehnjährige Hündin vor einem Jahr auch an Leberkrebs verloren, als Folge von SARDS.


    Es ging tatsächlich rasend schnell: Sie war so fit gewesen wie lange nicht mehr, Freitag auf Sonnabend bekam sie dann eine schwere Kolik, beim Tierarzt zeigte sich die "röntgenundurchlässige Masse" im Oberbauch: ein offenbar rasant gewachsener Lebertumor. Da der Hund ohnehin schon erblindet und stoffwechselkrank war, hätte ich ihr die unnütze Quälerei einer OP keinesfalls mehr zugemutet. Also habe ich sie, da sie schon in der Praxis wieder schmerzfrei und munter war, einfach wieder mitgenommen, in der Hoffnung, sie vor dem unvermeidlichen Abschied noch ein bißchen verwöhnen zu dürfen.


    Hat nicht sollen sein: Sonntag kamen die anfallsweisen Schmerzen zurück, und diesmal zeigte meine Hündin ganz deutlich, daß sie genug hatte. So wurde sie Montagmorgen in ihrer gewohnten Umgebung eingeschläfert. Ein schnelles, friedliches Ende für sie, ein Riesenverlust für mich, aber leichter zu ertragen durch die Gewißheit, daß sie nur zwei Tage wirklich krank war und nicht noch hoffnungslos hat leiden müssen. Es war (und ist) bitter traurig, aber es hat sich auch "richtig" angefühlt.


    Sowas ist eine gräßliche Situation, aber solange der Hund in Würde gehen darf und nicht um jeden Preis (den ja das Tier zahlt!) gehalten wird, läßt sich der Verlust wirklich besser aushalten. Der eigene Schmerz dabei ist einfach der unvermeidliche Preis für all das, was ein Hund gegeben hat. Ich wünsche euch allen wirklich sehr viel Kraft!

    Bei uns gibt's kein Fertigfutter, dafür verschiedene Fleischsorten roh, dazu Obst/Gemüse roh oder gedünstet, kleine Mengen frischer Kräuter und kaltgepreßter Öle, rohes Eigelb oder gekochtes ganze Ei samt Schale, Getreide grundsätzlich wenigstens kurz aufgekocht (Flocken) bzw. richtig gekocht (Reis) - und auch regelmäßig mal was von meiner frischen Hühner/Rindersuppe, vom selbstgemachten Kartoffelbrei...und so weiter, quer durch die Küche und den Garten, und das schon länger.


    Insofern war mir gar nicht klar, daß es da so dogmatische Unterschiede gibt? Aus der reinen Barf-Lehre fallen wir wohl raus - ist das nun Frischfüttern, oder gibt's auch sowas wie Frisch- & Gekochtfüttern...? *g*

    Da seid ihr, glaube ich, auf einem guten Weg! Daß JRS so ungern alleinbleiben, ist ganz typisch: Sie hängen enorm an ihrem Menschen und wären am liebsten überall dabei, weil ihnen so ziemlich alles Spaß macht - übrigens auch ein Grund, weshalb sie sich oft auch ohne klassiche Jagd so gut amüsieren können.


    Das wird aber, mit Geduld und Training. Meine Hündin ist jetzt fast ein Jahr alt und schafft bis zu zwei Stunden gut. Längeres Alleinbleiben möchte ich ihr erstmal nicht zumuten, bis sie etwas älter und gesetzter ist - aber wir haben auch das Glück, einen begeisterten Hundesitter in der Familie zu haben, so daß das erstmal nicht sein muß.


    Dir viel Glück und eine gute Hand mit der Kleinen - diese Hunde brauchen sicher viel Aufmerksamkeit und Einsatz, aber es lohnt sich!

    Fusselflitz,


    du hast natürlich im Grundsatz recht, insofern tun meine Hunde schon einiges mehr. Bloß hab ich das eben nie als nach der Uhr zugeteilte "Auslastung" gesehen, sondern als nicht erwähnenswerte Alltagsroutine eines jeden Russells. Vielleicht leb ich einfach schon zu lange mit ihnen und seh da den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr?


    Aber die Ursprungsfrage war ja, ob das volle Draußen-Programm eines siebenmonatigen (!!!) JR von etwa drei vielleicht doch besser noch auf die fünf/sechs Stunden aufgestockt werden sollte, die diese Bekannte für nötig hält - und das wäre für die Threadstellerin m.E. ein ziemlich sicherer Weg zum dauerfordernden Actionjunkie und für das langfristige Zusammenleben mit so einem Hundetyp der absolute Wahnsinn.


    Insofern nochmal: Weniger wär da mehr, aber es würde sicher Sinn machen, dieses Weniger terriergerechter zu füllen - etwa auch mal mit konzentriertem Mauselochbuddeln statt wildem Bällchenhetzen? Ich weiß natürlich, daß es User gibt, die echtes Jagen in jeder Form ablehnen, aber da muß ich dir unbedingt Recht geben - dafür ist so ein ursprünglicher "working terrier" der falsche Hund!