Beiträge von terriers4me

    Das ist etwas, das ich nie verstehen werde: Dass so viele "Wolfsschützer" die hohe Intelligenz und schon fast geniale Anpassungsfähigkeit der Wölfe entweder gar nicht auf dem Schirm zu haben scheinen oder schlicht leugnen, wenn das, wie hier, gerade besser ins Bild passt.

    Dabei ist doch genau die das Geheimnis des weltweiten Erfolges - und das Faszinierendste, was diese eh schon faszinierend Tiere zu bieten haben?

    Nur dass die nicht ihre Welpen (die jetzt noch dicht am Bau sind) beschützt, sondern schlicht und ergreifend möglichst bequem gejagt haben . Oder will jemand erzählen ,dass neuerdings Wolfswelpen direkt hinter Bänken am Hauptweg aufgezogen werden? Die Story glauben hier übrigens nicht mal die ganz großen Wolfsfanatiker, die unisono darauf hinweisen, dass Paare mit Nachwuchs in dessen weiträumiger Nähe im Moment eher scheu und vorsichtig sind. Und wie passt das da rein, dass sich die Zwischenfälle genau in diesem Revier ständig ansteigend häufen? Oder hat das Pferd am nächsten Tag auch die Welpen bedroht?

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    Und die Haltung ist auch einmalig europäisch, wenn man allle anderen Regionen der Welt betrachtet, in denen Raubtiere, giftige Tiere, etc. zum ganz normalen Lebensalltag gehören.


    ...und 1.)ständig im Bestand reguliert und 2.) regelmäßig erlegt werden, sobald sie in irgendeiner Weise übergriffig werden. Oder glaubst du im Ernst, irgendwo in Afrika würde sich irgendwer die überlebensnotwendigen Rinder wegfressen lassen, ohne sofort und ohne jedes Theater zur Löwenjagd zu blasen?


    Einmalig europäisch ist dagegen die Wohlstandsverwahrlosung, mit der wir mitten in einer Kulturlandschaft Raubtiere ,die nicht mehr und nicht weniger "wert" sind als anderes einheimisches Wild, ganz hoch auf ein Podest heben und ihnen erlauben, über Generationen immer mehr Erfahrungen zu sammeln, die ein Zusammenleben irgendwann unmöglich machen müssen. Allen Erfahrungen der gesamten restlichen Welt zum Trotz.

    Lest die holländischen Quellen, die sind ausführlicher und sagen zusammengefasst: Der Hund war ein Zwergpudelchen, samt Besitzerin auf Morgenrunde. Dass es angeleint war, wird nicht bestritten. Die beiden wurden von zwei Wölfen gestalkt, und die Frau zog sich schleunigst zurück. Als sie dachte, es sei Ruhe, setzte sie sich erstmal auf eine Bank, um nach dem großen Schrecken selber runterzukommen, und das Pudelchen buddelte, immer noch angeleint, am Wegrand. Worauf die beiden Wölfe aus der Vegetation auftauchten, den Hund packten und samt Leine und Geschirr wegrissen. Die Besitzerin rannte noch schreined hinterher, aber vergeblich. Es wurden dann Suchhunde eingesetzt, aber ohne noch irgendwas vom Opfer zu finden.


    In der Ecke, vielbesuchtes Erholungsgebiet, gibt es wohl ständig Zwischenfälle mit Wölfen, und der Ranger (oder wie immer die Berufsbezeichnung) hat bisher vergeblich davor gewarnt, dass die ständig dreister werden. Einen Tag später wurde in derselben Ecke eine Reiterin angegriffen, aber das Pferd blieb zum Riesenglück cool, schlug hart aus, und die beiden konnten den Schreckmoment der Wölfe zum Flüchten nutzen.

    Locken, gar Schnalzen und Vorbeugen treiben den Terrier wirksam in die Flucht, und was immer solche Leute tun, sie werden ihr nicht in die Nähe kommen. Ein Andenken an die "Ach wie süüüüüß"-Jugendzeit, in der viele Passanten bei ihrem Anblick regelmäßig Hormonschübe kriegten und aufdringlicher wurden, als man es bei vernunftgegabten Erwachsenen je für möglich gehalten hätte.


    Die anderen, die, die sie zwar freundlich ansehen, aber ignorieren, findet sie unwiderstehlich. Da saust sie von sich aus hin und fragt, wie's denn mal mit ein bißchen Geknubbeltwerden und ein paar netten Worten wäre - sowas gibt es bei ihr zuhause nämlich niiiee!


    Und dann ist da noch dieser gewisse Typ alte Damen, die irgendwie leckerliverdächtig wirken. Da hilft nur noch ein Hechtsprung Richtung Hund, sonst klebt sie denen penetrant an den Fersen. Es sei denn, sie locken und schnalzen zuerst, dann: siehe oben.


    Ich laß den Hund übrigens gern machen, wenn die Leute nett reagieren, und das tun eigentlich so gut wie alle. Dann hatten beide Seiten einen kleine Alltagsfreude, und ich freu mich, dass die Reaktion so anders ist als bei den großen Schwarzen ,die ich früher dabei hatte. Und ziemlich oft fällt auch noch ein kleines, nettes Gespräch für mich ab. Auf Kraulen und Leckerli lege ich aber keinen Wert.

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    Hattet ihr schon mal eine partnerschaftliche Aufzucht?

    Ich selbst nicht, aber Wyandotten sind tatsächlich dafür bekannt. Eine der wenigen Rassen, bei denen die Glucken oft verträglich genug sind, den Job gemeinsam zu erledigen.

    Mein Beileid für dich und auch für den Welpen - das ist wirklich ein Paradebeispiel für "gut gemeint ist nicht gut gemacht".


    Ich habe meinen absoluten Herzenshund zwar auch unverhofft buchstäblich auf die Schwelle gesetzt bekommen, aber von einer Freundin, die mich und meine Hundevorlieben supergut kannte, das Tierchen sorgfältig ausgesucht hatte, wußte, wie sehr ich (so) einen Hund gerade brauchte - und zur Begrüßung sagte: "Keine Sorge, wenn du DIE nicht willst, nehme ich sie!" Und das auch ernst meinte.


    Das ist dann schon schwer was anderes, und es ging supergut aus - hier dagegen ist ja alles falsch gelaufen ,was überhaupt nur falsch laufen kann! Ich finde es ganz groß von dir, dass du diesen ungewollten Brocken Verantwortung in deiner Lage trotzdem so annimmst und das beste für das Hündchen daraus machen wirst. Der Welpe hat hier also schon mal Glück gehabt, und dir wünsche ich es von Herzen auch!

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    Ich rede die Rasse Boxer nicht schlecht. Ich liebe diese Rasse. Deswegen wünsche ich mir das die Zucht kritischer wird, und das passiert nicht wenn alle sagen alles ist super.

    Ist Boxer nicht eine der Rassen, bei denen es eher (langsam) bergauf geht die letzten 20 Jahre? Ich kann mich hier an eine Dame erinnern, die in den Neunzigern mehrere VdH-Boxer nacheinander hatte, und keiner wurde fünf Jahre alt, weil alle vorher einen plötzlichen Herztod starben. Mindestens einer hatte außerdem schon Knochentumore, die ebenfalls tödlich gewesen wären. Die Dame, auch sehr aktiv im Boxerclub, erklärte das gelassen als völlig normal für die Rasse, Boxer wären halt so anfällig, und sowas Ähnliches bekam ich auch von anderen Seiten erzählt.


    Vor ein paar Jahren war dann wieder mal ein Boxer im Revier, und dessen Besitzer erzählte, die Rasse sei tatsächlich zeitweise so runtergewirtschaftet gewesen, dass die Lebenserwartung kaum sechs Jahre überschritt, aber seitdem sei züchterisch eine Menge passiert und die Hunde durchschnittlich wieder deutlich gesünder. Ist da wohl was dran?

    Bei reinen Stadthunden ist schon ein beträchtlicher Teil der Russells raus. Die haben - nicht alle, aber viele - als Erbe ihrer Bauhunde-Zeit ein supersensibles Gehör plus ein ähnlich supersensibles Reaktionsvermögen, so dass lauter Stadtstress sie einfach überfordert.

    Ausnahmen bestätigen die Regel, aber das weiß man vorher nicht. Als diese Terrier ihren Boom hatten, wurden sie aus genau diesem Grund massenhaft "in ein ländliches Umfeld" abgegeben.