Das Irre an meiner Hündin war, dass sie sowohl einen starken Jagd- als auch Schutztrieb hatte, aber z.B. beim Jagen von Anfang an kooperativ genug war, immer erst anzufragen. Das brauchte ihr niemand beizubringen, das tat sie einfach. Auf Mäuse und Ratten war sie gnadenlos griffig, bei allem darüber, Kaninchen(!) zum Beispiel, wartete sie, ob oder ob nicht. Ausnahme: Eichhörnchen, die waren ihre einzige Schwäche.
Ich habe das auf dem Dorf mal einem Bauern/Jäger vorgeführt, der mich am ersten Ferientag angesprochen hatte, weil der Hund nicht mal ein Halsband trug. Wir sind dann zusammen über eine Koppel gegangen, und Jule würdigte die Weidetiere ebensowenig eines Blickes wie die abgehenden Hasen. Ich hab sie dann noch, weil ich angeben wollte, einem Hasen kurz hinterhergeschickt, nach ein paar Galoppsprüngen ebenso kurz gepfiffen - und sie war sofort wieder da.
Resultat: "Die kannst du gerne überall laufenlassen, sage ich auch den Kollegen. Aaaaber" - langer Blick auf den Hund - "irgendwas stimmt mit dem Tier da nicht. Das ist unheimlich."
Ich habe damals gelacht, aber heute, nach all den Jahren, in denen ich sowas nie wieder getroffen habe, würde ich dazu tendieren, ihm zuzustimmen. Irgendwie ging das nicht ganz mit rechten Dingen zu. Zumal das ja noch lange vor der Leckerli-Zeit war, sie also sogar immer ohne jede Bestechung kooperierte. Aber es war toll, und ich habe weidlich mit meinem Superhund angegeben. Heute würde man sowas wahrscheinlich Allround-Assistenzhund oder sowas nennen, sie machte ja wirklich jeden Job:
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