Beiträge von terriers4me

    Ich habe wirklich in mehrerne Jahrzehnten Hundehaltung die eine Erfahrung gemacht: je selbstverständlicher der Welpe einfach in den Alltag integriert wird, desto selbstverständlicher wird auch alles, was man von ihm möchte. Und dem Kerlchem mal entgegenzukommen, bringt auch oft eine ganze Menge.


    Bein letzten Jungterrier bin zum Beispiel soweit gegangen, die kleine Erbse ihre Plätze im Haus selbst wählen zu lassen, weil sie sich schon nach ein paar Tagen gegen das tolle Hundebett im Wohnzimmer, dafür aber eisern für den Platz unter der Garderobe entschieden hatte, auf den ich so nicht gekommen wäre. Sie schon: von da aus kann man nämlich als kleiner Hund das ganze Haus prima kontrollieren. Also Schuhe weg und Körbchen hin:



    Was dann dazu führte, dass die Kleine, nachdem sie durch Mitdackeln über die erste Zeit die Alltagsroutine kannte, von sich aus den Entschluß fasste, nicht mehr ständig sinnlos durch die Gegend zu laufen, sondern es sich an ihrem Platz im inzwischen größeren Korb gemütlich zu machen, und erst aufzustehen, wenn was Lohnendes anstand:




    Und genau da bleib sie dann auch anstandlos alleine, bis sie so mit einem Jahr entschied, dass ihr die Ecke zu eng wurde und das Hundebett im Wohnzimmer doch eigentlich ganz ok war. Alles komplett ohne Drama, "Boxenruhe" oder verordnetes Stilliegen für einen quirligen Hundezwerg. Was uns beiden garantiert eine Menge Kraft und Nerven gespart hat!

    Zitat

    Ich lese immer wieder, dass das Alleinsein-Training erst dann begonnen werden kann, wenn gar nicht mehr hinterhergedackelt oder gequengelt wird, sobald sich z.B. die Badezimmertür schließt.

    Und genau das halte ich für absoluten Schwachsinn. Ich habe keinem meiner acht Welpen je das "Hinterherdackeln", sprich das für ein Tier, das sich in diesem Alter entwickeln und lernen möchte so wichtige Dabeisein, verboten, sondern sie einfach in den Alltag eingebunden, inklusive der Erfahrung, dass zwischen uns auch mal eine Tür zugeht. Dass Quengeln dann nicht so der Hit ist, ließ sich gut verbal vermitteln und das brave Alleinsein. mit einem Ablenkungskaukram belohnen. Alle konnten problemlos alleinbleiben. So, wie sie es eigentlich ja schon gelernt hatten: keine Hündin helikoptert ständig um ältere Welpen.


    Ich will jetzt wirklich in keiner Weise unfreundlich oder klugscheißend rüberkommen, aber für mich liest sich sowas oft, als würde man durch den ganzen pädagogischen Extraaufwand (darf nicht mitlaufen, soll ständig still im Körbchen liegen....) das Problem erst schaffen, das man eigentlich vermeiden möchte.

    Ich gebe mal eins zu bedenken: Ist er im Geschäft, kann sich der Hund zurückziehen, bis der Arzt kommt, er kann in eine Box als "Ruheplatz" gesteckt werden - die Geräusche, die ihn ursprünglich wohl getriggert haben, hört er trotzdem überall. Und könnte schnell noch mehr Panik bekommen, wenn er jetzt auch noch seinen Menschen nicht erreichen kann.


    Meine Terrierhündin bekam um die Mitte ihres Lebens übrigens ähnliche, wenn auch schwächere Angstsymptome, völlig aus heiterem Himmel. Bei ihr war der Auslöser am Ende eine schwere Schilddrüsenunterfunktion, nach dem Einstellen war sie wieder die Alte. Fast: Einige Geräusche von der nahen Hauptstraße lösten weiter Streß aus. Den sind wir erst los, seit sie schwerhörig ist, seitdem ist sie total entspannt. Hätte ich sie in diesen Streßphasen zusätzlich auch noch eingesperrt, wäre sie schlicht und ergreifend durchgedreht - der Trigger war ja weiter da, aber sie konnte weder Schutz suchen noch die Anspannung sonstwie loswerden.


    Langer Rede kurzer Sinn: Bevor ich nicht ganz genau weiß, was exakt dem Hund an diesem Ort Angst macht, wäre ich mit Lösungen wie Ein- und Aussperren sehr vorsichtig. Kann echt nach hinten losgehen.

    In irgendeinem Vortrag - ich glaube, es war Dr. Weiler - wurde erwähnt, dass es ein bis heute ungelöstes Rätsel sei, weshalb Wölfe so wild auf ausgerechnet Hundefleisch sind. Er erwähnte jedenfalls ,dass es weiter östlich aus langer Erfahrung wohlbekannt sei, dass man einen von Wölfen getöteten (Jagd)hund kaum noch am Stück bergen kann, weil der quasi sofort massiv befressen wird. Viel schneller und gieriger als andere Beute. Das fällt ja tatsächlich auch bei vielen HSH-Rissfotos aus Frankreich auf. Echt gruselig.

    Kann gut sein ,Hühner sind wirklich etwas strange mit ihren oft engen Freundschaften. Hätte ich früher nie von Vögeln gedacht. Vielleicht kommt tatsächlich die Mausernde nicht hoch, und die Freundinnen bleiben bei ihr? Oder sie sondert sich einfach ab, weil sie sich wg. Mauser so mies fühlt, und die beiden leisten ihr Gesellschaft? Schon niedlich, geht aber natürlich überhaupt nicht. Rein müssen sie, bevor jemand zugreift.

    Ich würde auch denken, da bist du auf der richtigen Spur. Wenn es Lachse, also etwas behäbigere Modelle sind, und die dann tatsächlich am Bodne sitzen bleiben und vor sich hinbibbern, statt mit aller Kraft in die sichere Höhe zu streben ,was Hühner ja eigentlich tun - dann würde ich auch daraus schließen, ihnen ist irgendwas zu hoch/zu steil/mit dem einsetzenden Novemberwetter zu rutschig geworden.