1974 war unser leicht exzentrischer, aber toller Biologielehrer sehr an dieser Rettungsaktion beteiligt. Weil es öffentlich hieß, die Bahn würde Schwalben gratis mit über die Alpen nehmen, fuhr er mit einem verhüllten Käfig voll aufgepäppelter Vögel nach Hannover, ging in die Fahrkartenausgabe (damals noch ein abgeschlossener Raum) und verlangte für seine Schwalben freie Fahrt. Die waren da total verdattert, hätten fast die Herrschaften mit den weißen Kitteln geholt und rieten dem Spinner in unmißverständlicher Form, sich mitsamt den Piepmätzen schleunigst zu verziehen.
Tat er nicht, und so gab es ein Handgemenge, und der Boden fiel aus dem Käfig. Plötzlich war die Fahrkartenausgabe voller Schwalben, und unser Biolehrer verkündete LAUT: "Das sind jetzt Ihre. Ich rufe die HAZ, die Hannoversche Presse und die Polizei an und bestehe darauf, dass den Vögeln SOFORT geholfen wird!!!"
Was er auch tat. Am Ende reisten die Schwalben dann, unter Anwesenheit zahlreicher Reporter, auf der Lokomotive im TEE nach Süden mit. Da das Schlagzeilen machte, kam daraufhin wohl noch eine ganze Menge Vögel hinterher und wurde ohne Probleme befördert.
Ob's ihnen am Ende geholfen hat, weiß ich nicht, aber wir fanden es unglaublich cool, zumal es damals die erste Aktion dieser Art war. Hatte schon Signalwirkung und brachte das Thema "Umwelt" ins Gespräch.