Beiträge von terriers4me

    Ja, genau das meine ich, danke: Katzenopfer sehen oft total unversehrt aus, zumal die Miezen ja nicht aus Hunger, sondern nur zum Spaß töten, ihre Beute also seltener anfressen.


    Es gibt bei unklaren Angriffen den Rat, das Opfer zu rupfen und ganz genau abzusuchen, um die Art der Verletzung zu bestimmen, aber ich denke, in dem Fall ist die Sache eher klar , und ich würde versuchen, der Katze das Revier zu vermiesen, bevor es wieder passiert.

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    Aber bei katzen würde man doch Verletzungen sehen?

    Nicht unbedingt sofort, die Zähne sind nadelspitz und klein, da müßtest du das tote Huhn wahrscheinlich erstmal rupfen und absuchen. Ein Greifvogel hätte sich ein Opfer geschnappt und entweder mitgenommen oder angefressen - das klingt schon sehr danach, dass sich die Mieze eine schöne Zeit gemacht hat. Wobei übrigens auch der Schock des Gejagtwerdens ein Huhn töten kann.


    Wir haben hier auch ab und zu mal eine Katze, die glaubt, die Zwergwyandotten wäre eigens zu ihrem artgerechten Zeitvertreib angeschafft worden - aber sobald die dann einmal festgestellt hat, dass hier 1.) ein Terrier wohnt, der 2.) auch noch von einem sehr wütenden Menschen unterstützt wird, ist das Thema glücklicherweise ausdiskutiert.

    Lass sie schlachten, wenn sie wirklich so assi sind und nicht aus irgendeinem Mangel hacken. Ich hatte mal einen federrupfenden und -fressenden Neuzugang, aber das war einfach ein dicker Proteinmangel, und die Henne hat es bei entsprechender Fütterung nie wieder getan. Wenn die Viecher aber eine echte Macke haben, kriegst du die nicht therapiert, und für den Rest der Gruppe ist das unzumutbar, vor allem, weil da auch noch andere lernen könnten, auf welche Weise man an lecker Blut kommen kann...

    Dass du das Risiko eingegangen bist und dafür jetzt zahlen mußt, würde ich unter Shit happens abhaken - weit bedenklich finde ich die Idee, einen läufige Hündin überhaupt abzuleinen.


    So ähnlich bin ich (verjährt!) zum einzige Upswurf meines langen Hundehalterlebens gekommen: meine todbrave, superzuverlässige, ältere Hündin ging in einem Sekundenbruchteil unhaltbar durch und war weg. Der böse Witz dabei: es war nach Mitternacht und eine total einsame Ecke, so dass ich mich breitschlagen ließ, das arme Tier doch mal kurz laufenzulassen...


    So heftig sind nun nicht alle Hündinnen drauf, aber es heißt wirklich nicht umsonst "läufig" - also nimm das Bußgeld lieber auch in dieser Beziehung als Denkanstoß!

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    Denke daher an was Körperliches, aber das muss auch nicht stimmen…

    Es gibt - jedenfalls bei meiner Hündin - da ja auch immer was Körperliches, meist einen plötzlichen Schmerz, auf das sie dann so heftig überreagiert.

    Ähnliche Frage: Ist Winky ein extrem sensibler Hund? Dann könnte ich mir vorstellen ,dass Chris recht hat und sie auf irgendeinen Schmerz total, bis hin zu diesen krassen körperlichen Reaktionen , überreagieren könnte.


    Ich wußte überhaupt nicht ,dass es sowas geben kann, aber mein Terrier hat mich da über die Jahre wirklich das Fürchten gelehrt: zum Beispiel als junger Hund einmal mit plötzlichem Zittern, Zusammenkrampfen, Erbrechen und dabei mit verdrehten Augen Rückwärtstaumeln und Umkippen. Dann, als ich vor Schock fast danebenlag, stand sie auf, schüttelte sich kurz und war, als sei nichts gewesen. Ursache: Sie hatte eine Pille bekommen ,die sie nicht vertrug, war vor Übelkeit derart körperlich ausgeflippt, und alles war vergessen, sobald das Ding raus war. Passierte nie wieder so drastisch, aber sobald ihr schlecht ist, kann sie zittern wie kurz vor dem Exitus.


    Oder, letztes Jahr, mit 14 Jahren: Plötzliches Schreien im Garten, Zittern, krampfhaftes Ausschlagen mit einem Hinterbein, Zusammenklappen und, immer noch ausschlagend, Torkeln und Umfallen. Auch da war ich selbst kurz vor dem Kollaps und der Tour zum Sonntags-Klinik-Notdienst. Ursache: Eine Hummel hatte sie in einen Pfotenballen gestochen, und nach kurzem Kühlen war alles weg wie nie gewesen. Unsere Tierärztin erzählte dann, ihre ebenfalls supersensiblen Terrier seinen ebenfalls meisterhaft darin, auf kleinste Anlässe körperliche Totalzusammenbrüche hinzulegen, wohl vor allem aus Schreck.


    Nicht, dass ich da jetzt irgendwelche Ferndiagnosen wagen möchte, aber wenn klinisch nie wirklich was rauskommt und alles so schnell wieder gut ist: Könnte euer Hund eventuell auch zu derartigen Überreaktionen neigen?

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    Casanova und ich können Dir Gesellschaft leisten kommen :rolling_on_the_floor_laughing: Der ist laaaaut, eskaliert voll bei Hundebegegnungen,

    Wir könnten ja mal aus allen Himmelrichtungen mit den Terriern anreisen, so als Bodyguards für Bella, und die das mit dem netten Labbi ganz unter sich regeln lassen. Der würde nach so einer Nahbegegnung vermutlich auf den Arm wollen und nie wieder in die Nähe kommen, und ich wäre zuversichtlich, dass sich deine Jagdis, zumindest Faro, notfalls auch gern mal ums Herrchen kümmern würden. Blöd wäre natürlich nur, wenn Bella die Hilfstruppen dann schon mal als Vorspeise fressen würde...


    Selbstverständlich nicht ernst gemeint, aber, liebe Mondkalb: du siehst, du bist nicht alleine. Solche saublöden HH sind ein ewiges Ärgernis, vor allem ,wenn dein eigener Hund das gern selbst regeln würde. Bella würde das voraussichtlich ja wenigstens körperlich überleben - aber frag mal BieBoss und andere, wie man sich mit einem Achtkiloterrier fühlt, der buchstäblich die Schnauze voll hat und eben NICHT spielen will...


    Ich hoffe wirklich sehr, ihr findet eine Lösung, die euch diesen - unnötigen - Druck erleichert!

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    Was ist denn ein "Halti" ?

    So etwas wie ein Kopfhalfter für Pferde, nur aus ganz leichtem Nylon. Das führt man normalerweise mir durchhängender leichter Leine, so dass der Hund nichts davon merkt, kann aber in einer kritischen Situation den Kopf "zu sich" bekommen und hat die Chance, die Reaktion zu unterbrechen und den Hund wieder auf sich zu fokussieren, um ihn z.B. sofort toll dafür zu belohnen, dass er sich weggedreht hat.


    Mit dieser Methode führt man ja auch seit Jahrtausenden Pferde, die viel, viel stärker sind als ein Mensch, sich aber über den Kopf lenken lassen, weil: hast du da die Kontrolle, hast du sie über den ganzen Körper. Auch da gilt: je leichter du dabei den Strick führst, desto besser ist deine Chance auf Einwirkung. Dauerzerren stumpft ein Pferd ebenso ab, wie es einen Hund noch schneller abstumpfen würde. Aber ein kurzer, Impuls, der dann sofort verstärkt wird, indem du die Reaktion belohnst, kann schon viel bringen.

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    Und es würde sogar das Gegenteil bewirken - der Kerl würde noch öfter auf mich (bzw. sein Hund auf Bella) zukommen, um mir zu erklären, was ich wieder falsch mache . . .

    Bei solchen Typen leider sehr wahrscheinlich. Dann bleibt dir leider nichts weiter übrig, als ebenso energisch zu werden wie Bella, sprich: ganz massiv blocken oder Pfefferspray zücken und glaubhaft überbringen: entweder-oder...Kurz: Deine Aktivität auf den Hund zu richten, nicht auf den Besitzer. Der ist eh zu blöd, Hunde dagegen lernen, wo sie total unerwünscht sind.


    Das hat nur zwei gravierende Probleme, einmal: schaffst du das, ohne dabei körperlich in Gefahr, schlimmstenfalls zwischen die Hunde zu geraten? und zum zweiten: machst du Bella damit noch angriffiger, weil sie denkt, ihr feiert jetzt gemeinsam eine zünftige Hundjagd-Party?


    So reagiert nämlich mein kleiner Terrier (ohne Bellas schlimme Vorgeschichte, nur mit den üblichen Tutnix-Erfahrungen eines langen Hundelebens): Wenn ich ernsthaft sauer werden, also zum Beispiel dazwischengehe, aufstampfe und dem Lästling mit (erstmal auf meine Hand!) klatschender Lederleine deutlich: "Zieh ab!" sage, freut sie sich nicht etwa darüber, dass Frauchen die security übernimmt und hält sich zurück. Terrier, der sie ist, hofft sie stattdessen auf eine unterhaltsame Klopperei mit meiner Unterstützung und den Triumph, gemeinsam den Lästling in die Flucht zu schlagen - egal, wie groß der sein mag.


    Ich bin nur in der vorteilhaften Lage, sie jederzeit körperlich regulieren oder notfalls unter den Arm klemmen zu können. Und sie meint es insgesamt so wenig ernst und will nur ihren Abstand, dass ich ihr - zugegeben - durchaus auch schon mal eine Variante von "Das regeln die selbst!" - erlaubt habe, wenn die Besitzer keinerlei Einsicht zeigten. Danach war dann für immer Ruhe, weil Tutnix uns von sich aus mied wie die Pest.


    Alles Auswege, die dir leider nicht offenstehen, und wenn meinst, dass du Bella weder Maulkorb noch Halti zum Umlenken zumuten kannst, ist das eine echt beschissene Ausgangslage. Wahrscheinlich bleibt da nur konsequentes Ausweichen, Hoffen und Beten - ich wünsche euch jedenfalls alles Gute. Es gibt wirklich kaum was Nervigeres als aufdringliche, idiotische Hundebesitzer mit einem gottgesandten pädagogischen Auftrag!