Beiträge von DSH Bauer

    Zitat

    Wie kann man eigentlich ein hochverarbeitetes, stark entfettetes Produkt wie Fleischknochenmehl mit frischen Schlachtabfällen vergleichen? Weil wirklich viel hat das nun nicht miteinander zu tun, oder?


    Das liegt daran, weil es momentan um Komponenten ging und weniger um das gesamte Futter. Wenn bei den Einzelkomponenten das Fett fehlt, dann muss es eben mit einer zusätzlichen Komponente hinzugefügt werden. Bei pellettiertem Futter besteht hierzu auch eine technische Notwendigkeit.


    Ich denke mal, dass zumindest nach der Papierform der Rohnährstoffe die Futtermittel auf dem Markt in D dem Bedarf entsprechen. Ich gehe ferner davon aus, dass per Gesetz geregelt ist, dass HuFu eben auch für die Ernährung von Hunden geeignet sein muss.


    Dass nen Daimler sich deutlich von nem Ketcar unterscheidet ist klar. Und, wie ich schon geschrieben hatte, dass 10 % XP und 7,5 % XL nun wirlich bei sehr wohlwollender Betrachtung bestenfalls als Diätfutter für überkonditionierte Hunde durchgehen könnte, wenn denn ..., das brauchen wir auch nicht zu diskutieren.


    Wo wir Urlaub machen, werden Jagdterrier und ein Dackel gehalten. Die müssen in der Saison richtig ran. Die keulen, das gibt es hier in D gar nicht mehr. Und woraus besteht die Ration? Gerstengraupen, Brot und Brötchen und Wildabfälle. Inzwischen werden die Hunde auch älter, weil sie Schutzwesten tragen und dadurch einen besseren Schutz vor den masurischen Killersauen haben. Ernährungstechnisch erreichen sie, wenn sie clever genug sind und nicht jede Sau angehen, durchaus bilblische Alter.


    Dort ist auch ein Eurasier, der mit Futter von Biedronka ernährt wird, auch ein Billigfutter. Das Hündchen sieht gut aus und hat keine Probleme.


    Was mir bei Biedronka besser gefällt als bei Aldi und Lidl: Es gibt zwei Sorten HuFu, eines für den "normalen Hund", in der Zusammensetzung mit Alnutra zu vergleichen, und eines für das Schoßhündchen mit leicht (LEICHT) reduziertem XP, XL und Energiegehalt.

    Zaphod,


    die Tiere halten wir ja nicht für die Herstellung von Tiernahrung, sondern um uns selbst zu ernähren. Es ist tatsächlich so, dass deshalb die ganzen Schlachtabfälle, die wir Menschen nicht essen können oder wollen und für die es keine sonstige Verwendung z.B. für Lederwaren oder Hornkämme gibt, erst einmal wertloser Müll sind.


    Nun kommen aber solche Willies wie wir und sagen, Mensch, da kannste sparen, das kann doch der Hund fressen. Wir fragen also den Schlachter, gut erzogen wie wir sind, ob wir denn dürfen ... Klar, nimm dir. Den Rest der Story kennst du vom Fischer und seiner Frau. Die Alte sagt nämlich: Mann, was bist du doch dumm, hättest es ja verkaufen können. Und was macht der Alte? Trottet treu und brav zum Strand und ruft Manntje, Manntje, Timpe Te, Buttjche, Buttjche in der See, ...


    Und weil der Preis für Müll (das wäre es ja, wenn der Schlachter es wegschmeißen würde bzw. müsste) eben niedriger ist als der für ein sonstwas Fleisch, kaufen wir es.


    Stichfleisch ist toll, wie viele andere Schlachtabfälle auch - da gibt es gar keine Diskussion, da sind wir uns einig. Nur, gäbe es keine Halter von fleischfressenden Tieren, dann wäre das Müll, der teuer entsorgt werden müsste, um Krankheiten und Schädlinge nicht zu verbreiten. U.a. Hunde- und Katzenhalter sind also im Grunde nichts anderes als Lumpensammler, die den Müll anderer Leute billig entsorgen. Und, auch das ist so, sie subventionieren damit die Lebensmittel für die menschliche Ernährung, weil ja sonst die Entsorgungskosten für die Schlachtabfälle auf die Wurst und das Fleisch draufgeschlagen würden.


    So, jetzt haben wir zwei Hersteller von Hundefutter. Einer möchte seinem Futter nur Putenbrust zufügen, der andere nimmt alle Schlachtabfälle. Wer von beiden wird wohl günstiger einkaufen und wer von beiden kann sein Hundefutter dementsprechend günstiger anbieten? Das hat also durchaus eine Menge mit Billig- oder Nicht-Billigfutter zu tun.


    Nur, welches Futter dürfte wohl besser für den Hund sein, das, in dem 50 % Schlachtabfälle drin sind oder das, in dem 50 % Putenbrüstchen enthalten sind? Ich denke, es wird das erstgenannte sein, das mit den 50 % Schlachtabfällen, in denen eben auch Därme, Pansen, Hühnerköpfe etc. enthalten sind. Und wenn ich dich richtig verstanden habe, siehst du es genauso.


    Auch wenn es nicht mein Ding ist, aber wenn sie entsprechend aufgeschlossen ist, lässt sich der Hund auch auf rein pflanzlicher Basis ernähren. Es ist halt möglich, aber weder sinnvoll noch nötig. Und ob sowas dann Billigmist wäre, ist auch noch die Frage.

    @ Zaphod
    Mal ehrlich, welchen Preis würdest du für Stichfleisch als angemessen empfinden, das für die menschliche Ernährung nicht zugelassen ist und, wenn es denn nicht im Hundefutter landen würde, teuer entsorgt werden müsste. Mal ganz ehrlich, aus meiner naiven Sicht exakt 0,00 €. Das lässt sich jetzt durch alle möglichen und unmöglichen Schlachtabfälle durchdeklinieren.


    Hunde und Hundeartige sind übrigens keine Carnivoren sondern Omnicarnivoren. Also fleischbetonte Allesfresser, um es halbwegs mal zu verdeutschen.

    Zitat

    allein schon, dass bei den meisten discount-futter wirklich unnötige tierversuche durchgeführt werden, ist für mich grund genug es nicht zu kaufen.


    Wo kommt denn das nun her? Alle Futtermittel basieren auf Fütterungsversuchen, die sinnvollerweise nicht vom Rind auf den Hund oder die Katze übertragen werden. Irgendwoher muss man ja wissen, was das Tier benötigt. Nur sind das wissenschaftliche Versuche.


    Etwas anderes sind die Testesser bei den Futtermittelherstellern. Das sind keine Tierversuche, auch wenn sinvollerweise Tiere die Testesser sind. Hier geht es nur um die Frage der Futterakzeptanz eines ausgewogenen Fertigfutters. Nützt ja nichts, wenn die verdaulichen Nährstoffe alle optimal beisammen sind, auch sonst alles top ist, nur das Tier mag es nicht fressen.


    Hierbei muss man sich keine Laborratten in Einzelkäfigen vorstellen, denn es geht ja um das Futter mit der größten Akzeptanz. Das lässt sich ohne eine freie Auswahl gar nicht testen. Das ist die Bedingung, ohne die es nicht geht, wenn es um die Frage geht, ob Milch oder Blut bei Vampiren besser ankommt :D .


    Diese Art von Tierversuch macht, wenn auch im wesentlich kleineren Maßstab, doch jeder Tierhalter. Und landet dann eben bei Leber mit Kartoffel, XY Regenwurm mit Reis, ZZ ganze Maus oder sonstwas.

    Zitat

    Das mit den Importfuttern war ja meine Frage.
    Orijen, Wolfsblut und wie sie heissen werden ja im nicht EU land hergestellt, gilt da trotzdem EU Recht?


    Natürlich gilt bei Importen immer das Recht des Landes, in das exportiert wird.


    Ich finde in diesem Zusammenhang aber einen anderen Punkt beachtenswert: Da wird über allerlei Müll im Billigfutter geschrieben, dann wird das fachlich richtiggestellt und schließlich wiederum festgestellt, dass in Nordamerika allerlei Dinge im Futter gefunden wurden, die da nicht hineingehören.


    Lassen wir das erst einmal so stehen und sacken.


    Denn jetzt wird es interessant. Orjen und Wolfsblut, zwei Futtermittel, die nicht eben zu den Billigfuttern gehören, werfen Fragen auf.


    Ich finde das bemerkenswert. Nicht, weil ich etwas gegen Orjen, Wolfsblut oder andere Importfuttermittel hätte. Nein, einfach deshalb, weil genau diese Fragen doch belegen, dass man nie sicher sein kann. Wir haben in Deutschland ein sehr gutes Futtermittelrecht. Sicher nicht perfekt, aber doch im Vergleich sehr gut. Und dennoch ist es einfach so, dass man niemals sicher sein kann. Es kann immer mal etwas passieren.


    Und zum Preis: Ein Preis hat in keiner Weise etwas mit dem Wert zu tun. Der praktische Nutzen eines Rolls Royce und eines Polos ist der gleiche. Dennoch kann mir kein Mensch ernsthaft erzählen, dass ein Rolls Royce ernstlich ein Vielfaches des Preises wert ist, den man für einen Polo auf den Tisch des Hauses blättern muss. Wert ist er es nicht, er hat einfach nur einen höheren Preis. Den zahlt man dann dafür, dass Rolls Royce auf dem Kühler steht.

    Zitat

    Was ist denn mit ausländischen Sorten, wie z.B. den aus Kanada oder Amiland?
    Es gab mal ein Futter in dem extrem viel Barbiturate nachgewiesen wurden, da dort eingeschläferte Haustiere verwendet wurden, ich weiß aber nicht ob das auch nach Deutschland gelang.


    @dshbauer, die lassen die Erbsen trotzdem drin, packen nur Bakterien rein dass die nicht mehr so stinken. ;)


    1) Wenn jeder vor seinem Grundstück kehrt, ist blitzschnell das ganze Dorf sauber. Sollen die sonstwo füttern was sie wollen, hier in D gelten die deutschen Gesetzte. Und das auch für Importfutter.


    2) Die Erbsen sind ja auch nicht das Problem. Das Problem ist die unglückliche Verdauung der Erbsen. Das kann man auf zwei Wegen angehen. Entweder setzt man bei den Erbsen an oder bei der Darmflora. Bei den Erbsen kann man züchterisch etwas erreichen oder durch die Verarbeitung. Züchterisch dauert ewig, verarbeitungstechnisch haben wir in den vergangenen Jahrtausenden auch noch nichts gefunden. Warum dann also nicht mal den Weg über die Darmflora gehen?


    Die Frage ist doch nicht, dass es irgendwo ein Problem gibt. Viel interessanter ist doch die Frage, wie man das Problem löst.


    Natürlich kann man auch auf Erbsen verzichten und Soja essen. Nur, ist das eine Lösung?

    Zitat

    In einer Reportage über Waltham habe ich neulich gesehen, dass die bei ihren Tierversuchen sogar die Fürze der Hunde auffangen, analysieren und dann Stoffe zupacken dass die nicht mehr so stinken.


    Blähungen entstehen, wenn z.B. die Zusammensetzung der Aminosäuren im Eiweiß, etwa bei Erbsen, nicht optimal für die Darmflora ist. Ich finde es deshalb gar nicht so schlecht, wenn Ernährungswissenschaftler dem Problem auf den Grund gehen.


    Mal abseits vom Hundefutter, was da alles möglich ist. Rapsöl war ein klassisches Maschinen- und Arme-Leute Öl. Inzwischen ist duch die Züchtung aus diesem "Billigprodukt" ein ernährungsphysiologisch hervorragendes Pflanzenöl für die Ernährung geworden. Warum? Weil es Menschen gab, die der Sache auf den Grund gegangen sind und auf Grundlage dieser Erkenntnisse einen Raps gezüchtet haben, der ein tolles Fettsäuremuster aufweist.

    Totila, ist zwar eigentlich ein gotischer Männername, dürfte aber wegen der Endung auf a auch als Frauenname durchgehen. Ebenso verhält es sich mit Teja.


    Theoderike wäre auch nett. Weil es die Volkreiche heißt, würde sich der Name aber eher für eine Zuchthündin anbieten. ;)

    Zitat

    Hehehe.....die liest sich eher, wie die Inhaltsstoffe deiner Chips, die du vielleicht gestern Abend beim Fernsehen genascht hast.


    Toll, da könnte was dran sein :lachtot: :gut:



    Ich möchte dennoch mal vom Stapel lassen, dass sich diese Diskussion hier nach kleinen Holprigkeiten zu Beginn recht erfreulich von den sonst zu diesem Thema üblichen Diskussionen unterscheidet.


    Es ist so, Essen ist auch Ansichtssache. Es gibt nicht den gesunden Apfel und die ungesunde Schokolade. Warum soll das beim Hund anders sein? Und es gibt im Einzelfall immer gute Gründe Für und Wider. Nur müssen die nicht unbedingt am Preis liegen. Wenn der Kunde Hund eine Allergie gegen Putenbrust hat, dann sollte er eben auch keine Putenbrust bekommen, egal ob frisch, im billigen oder im teuren Trockenfutter. Und es ist ebenso natürlich, wenn (ich glaube schlaubi) zu dem Ergebnis kommt: Einer meiner Hunde hat davon eine Allergie bekommen, also gebe ich es keinem meiner Hunde.


    Und wenn pheaven zwar mit bestimmten Futtermitteln keine schlechten Erfahrungen gemacht hat, sie dennoch nicht mehr verwenden möchte, dann ist das auch ok. Nein, pheaven, dein Beitrag ist echt prima. Das ist sachlich, wertneutral und völlig ok. :gut:

    Ich denke, wir sollten erst einmal die Untersuchung abwarten. Es kann doch sein, dass es für diesen speziellen Hund günstig ist, wenn seine Liegefläche eine bestimmte Höhe zum Fußboden aufweist. Oder dass sie eine Neigung haben sollte. Da sind dann Standardlösungen aus dem Zubehör nicht immer optimal. Wie auch, sie sollen ja füralle Hunde passen und nicht für jeden Hund. :roll: