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Frage an alle, die das so sehen: Habt ihr denn alle so bissige Hunde? Beißen und verletzten die tatsächlich andere Hunde, wenn die ihnen zu nahe kommen? So schlecht sozialisierte Hunde habt ihr? Kein Hund, der nur den anderen anschnuffeln würde? Keinen Hund, der nur dem anderen Hund kurz die Zähne zeigen würde? Keinen Hund, der dem anderen Hund mal kurz und deutlich sagt, "ich will das nicht", dabei aber nicht verletzt? Würdet ihr wirklich mit ernsten Beißverletzungen rechnen müssen? Dann müsst ihr euch wirklich dringend fragen, ob eure Hunde richtig und gut erzogen wurden und mit was für Monstern ihr rumlauft???
Ihr habt wirklich so bissige Hunde, dass ihr lieber einen anderen Hund wegtreten würdet, weil es sonst zu mehr Verletzungen kommen würde als durch einen Tritt? Ich kann es nicht fassen. Da frag ich mich ja schon, wer dringend mehr mit seinem Hund arbeiten muss. Die TS, oder die, die so einen bissigen Hund haben?
Nein, im Gegenteil. Mir ist aufgefallen, dass ich einen überaus gut sozialisierten Hund habe. Da er offenbar in Ungarn auf der Straße in einem Rudel aufgewachsen ist, hat er ein ausgeprägteres Sozialverhalten, als so mancher Züchterhund "Made in Germany", der mit 8 Wochen von Mama und Family weggenommen wurde und ausschließlich mit Menschen aufwächst.
Hündinnen sind bei ihm kein Problem, egal welche Größe. Welpen dürfen machen, was sie wollen. Nerven sie ihn zu sehr, zieht er sich (egal, ob an der Leine oder frei) zurück. Geht entweder weiter, oder, wenn ich mich gerade mit dem HH unterhalte, legt sich etwas entfernt ab. Wird der Welpe aber weiterhin aufdringlicher, kommt erst ein leises, dann ein lautes knurren. Reicht nicht? OK, dann das komplette Programm. Fell aufstellen, Lefzen hoch, lautes knurren. Und schlussendlich bekommt der Kleine dann irgendwann entweder einen Schlag mit der Pfote in den Nacken, oder er packt ihn am Genick. Folge: Welpe wirft sich quietschend unter ihn, macht den Hals frei, unterwirft sich. Scotch lässt sofort los, alles beruhigt sich. Der Kleine weiß jetzt, dass er's übertrieben hat.
Und wenn ein ("bestenfalls" unkastrierter) Rüde kommt? Tja, was passiert denn in der Natur? Shake Hands, Küsschen links, Küsschen rechts? Mannomann, zwei Testosteron geschwängerte Machos begegnen sich, was erwartet ihr denn? Deshalb nehme ich meinen Hund an die Leine, wenn ein anderer Rüde kommt, fertig.
Und sollte ich das mal nicht rechtzeitig mitbekommen und beide stürzen sich aufeinander, tja, dann muss man sehen. Bei einem Goldi (Staatsfeind Nr. 1, HH lässt ihn immer sein Bällchen mit durch den Wald schleppen. Bei jedem anderen Hund meint der, der will sein Bällchen und prollt sofort los) hatte ich letztens das Problem. Wir gehen (mit Schlepp) durch den Wald, kommt der uns entgegen. HH fragt "soll ich meinen an die...", da stürzte sich der GR schon auf meinen. Bis sein Herrchen ihn unter Kontrolle hatte, hat Scotch ihn ein bischen vertrimmt...
Da würde ich, wenn überhaupt, nur mit vorsichtigem Körpereinsatz reingehen. Kommt allerdings eine Fußhupe, die sich für eine deutsche Dogge hält, angeschossen, und ich merke schon, dass meiner auf Gegenwehr aus ist, dann würde ich auch meinen Fuß zur Hilfe nehmen. Denn der Kleine zieht mit Sicherheit den kürzeren und ich habe die Scherereien.
Und nochmal, wie doch schon einige erklärt haben: Ich halte meinen Fuß hin oder schubse ihn weg. Dass ein kleiner Kläffer dann auch durchaus dadurch abheben kann, ist wohl physikalisch erklärbar und sollte jeder einsehen. Dass ich nicht wie Podolski beim Elfmeter abziehe und den Hund in's Nirwana kicke, ist wohl verständlich.
LG
Ingo
Der es aber auch schafft, seinen Hund am Geschirr mit links hinter sich zu halten und mit rechts einen anderen Hund abzuwehren...