Hallo,
ich finde das eine sehr interessante Frage, weil ich merke, dass ich es nicht in einem einfachen Satz beantworten kann.
Vielleicht eine kurze Anmerkung: als ich Balou bekam (damals vor 10 Jahren) war ich Single. Balou hatte für mich einen anderen Stellenwert, der ihm aber leider sehr viel Arbeit und Stress machte, was ich völlig unwissend aber nicht merkte. Dann kamen Mann und Kinder in mein Leben, Balou nahm die Rolle des Familienhundes ein. Nicht mehr, nicht weniger. Wir mussten uns ihm anpassen, er sich uns. Dann starb er und Elli kam.
Es ist ein riesen Unterschied. Elli ist Hund! D.h. ich bin voll verantwortlich für sie, umsorge sie, kümmere mich um ihre Bedürfnisse, schütze sie und arbeite mit ihr. Wir haben uns vorm Kauf überlegt, ob es für uns ok ist, die nächsten Jahre auf Wegfliegurlaube zu verzichten, ob wir weiterhin bei Wind und Wetter raus wollen usw. Sie steht in unserem Rudel unten in der "Rangordnung", d.h. sie muss sich einfach nicht kümmern, das mach ich, mit allen Konsequenzen. Geht es ihr schlecht, geht es mir auch schlecht, vor lauter Sorge. Ebenso ist es mit meinen Kindern. Ein Zusammenleben bedeutet, Rücksicht aufeinander zu nehmen, sich selbst auch mal zurück zu nehmen, und das gilt für alle "Rudelmitglieder" in unserer Wohnung
Verbiegen muss ich mich nicht. Verändern auf jeden Fall. Da ich mich ganz viel mit dem Thema "Hund " beschäftige, mit Gedanken mache, im Regen versuche, wenigestens etwas Spaß zu bieten usw. was ich bestimmt nicht ohne Hund machen würde. Aber das gleich mach ich halt für die Kinder.
Aber Elli ist kein Kind, und vor ein paar Tagen kam in den Nachrichten ein Bericht von einer Frau aus einem Hochwassergebiet in Brasilien, die hat versucht ihren Hund zu retten, als sie selbst gerettet wurde und musste ihn gehen lassen. Sofort kam mir in den Sinn: was würde ich tun? Ich hab 2 Kinder und nen Hund, aber nur 2 Arme.....
Viele Grüße, Anja