Ja, da hast Du recht: Es tut sich viel auf diesem Sektor. Das ist auch gut so, denn mit dem immer besser werdenden Verständnis für die Wirkungsprinzipien der tiergestützten Therapie steigt natürlich auch die Nachfrage nach professionellen Anbietern. Einen Haken gibt's aber noch: mangels einheitlicher Regeln tummeln sich auch diverse schwarze Schafe auf dem Markt der Ausbilder. Für den Laien ist es fast unmöglich, vor Beginn einer Ausbildung deren wirkliche Qualität einzuschätzen. Selbst wir als Profis müssen äußerst umständlich und umfangreich recherchieren, um uns da eine Meinung bilden zu können. Angaben über die Ausbildungsinhalte reichen halt nicht aus; es geht dabei um Details, und die erfährt man nun einmal erst während der Ausbildung. Oft bemerken die Auszubildenden noch nicht einmal während der Ausbildung deren Unzulänglichkeiten, weil sie ja keine direkten Vergleichsmöglichkeiten haben. Probleme stellen sich eventuell erst später in der Praxis heraus. Hier würden wir uns dringend klare Regeln wünschen, um sicherzustellen, dass jeder, der eine solche wichtige Ausbildung macht, auch die entsprechende Gegenleistung bekommt und danach wirklich qualifiziert arbeiten kann.
Beiträge von lutoranien
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Nein, da sind wir uns völlig einig. Übrigens sind es keine Hundetrainer, die ihre Leute in die Heime schicken. Es sind Vereine, die sich nur auf die Organisation solcher Hundebesuchsdienste spezialisiert haben. Diese Vereine suchen immer interessierte Hundehalter, denn der Bedarf in den Heimen ist groß. Einige Vereine verpassen den Haltern eine kurze Schulung und unterziehen den Hund einem kleinen Test, und dann gehts los.
Ich stehe dieser Praxis recht neutral gegenüber. Einerseits sehe ich ihre gravierenden Schwachpunkte, andererseits begrüße ich das Engagement, das ja letztlich völlig im Interesse der Bewohner der besuchten Heime ist. Gut finde ich auch, dass es dort Ansätze gibt, den Hundehaltern zumindest ein Minimum an Wissen mit auf den Weg zu geben. Ist zumindest der erste Schritt auf einem noch langen, langen Weg.
Und die Finanzen? Da es ja nicht die Bewohner der Heime sind, die es bezahlen müssen, ist mir dieser Punkt relativ egal. Hast Du ne Ahnung, wieviel Heime z.B. für einen Musiktherapeuten ausgeben? Wenn sie für die gleiche Summe statt einer Musikveranstaltung 3 bis 5 (oder noch mehr) Hundebesuche bekommen, ist es auf jeden Fall gut angelegtes Geld. Einen Teil davon bekommt wie gesagt der Hundehalter als Aufwandsentschädigungen, mit dem Rest finanzier der Verein seine Arbeit. arum denn nicht? Es schädigt niemanden, und es hilft vielen!
Unsere Arbeit vergleiche ich wie gesagt damit gar nicht. Außer dass ein hudn dabei ist hat sie damit nichts gemein. Wollte nur sagen, dass auch unsere Arbeit ohne das Prinzip "Bezahlung für Leistung" nicht funktionieren würde; war also wirklich etwas missverständlich formuliert.
Viele Grüße
Lutz -
Hallo Geordie,
dieses "Bezahlmodell" für von Vereinen (wie gesagt nicht von unserem) organisierte Hundebesuchsdienste ist ziemlich weit verbreitet. Solange es sich dabei nur um die schon besprochene Aufwandsentschädinung handelt finde ich das auch ok.
Aber ich möchte noch mal den Unterschied zu unserer Arbeit deutlich machen, die wir - mangels einer klaren Abgrenzung der Begriffe - als Kynotherapie bezeichnet haben. Diese hat mit einem Hundebesuchsdienst nicht mehr viel zu tun; es handelt sich hierbei vielmehr um eine hochqualifizierte, therapeutische Tätigkeit. Sie setzt eine umfangreiche Ausbildung und ständige praktische und Theoretische Weiterbildung von Hund und Mensch voraus. Daraus resultierend sind wir in der Lage, die für unsere Arbeit nötigen Befundungen zu erstellen und mit unseren Klienten (wir sprechen nicht gerne von Patienten) gezielt und effektiv therapeutisch zu arbeiten. Auch wenn die Kynotherapie noch nicht stattlich anerkannt und damit auch noch nicht von den Kassen bezahlt wird, kann sie sich ohne weiteres z.B. neben der Ergo einordnen. Der Mensch als Kynotherapeut ist hierbei derjenige, der die Arbeit macht; der Hund ist dabei Motivator. Neben den oben beschriebenen Aus- und Weiterbildungen für Hund und Mensch ist es außerdem notwendig, mehrere einsatzfähige Tiere zu haben, um eine Überlastung ausschließen und trotzdem alle Termine wahrnehmen zu können. All das lässt sich auf diesem Niveau nicht nebenberuflich realisieren. Deshalb haben wir daraus einen Vollzeit-Job gemacht. Eben ganz wie andere Therapeuten, nur dass uns nicht die Kassen, sondern die Heime (natürlich nicht deren Bewohner!!!) bezahlen. Und Du kannst mir glauben: die Heime sehen sehr genau hin, wofür sie wieviel Geld ausgeben!
Diese Arbeit würde es also ohne das von Dir angesprochene Bezahlmodell nicht geben. Darum ist es so wichtig, den Unterschied zwischen Hundebesuchsdiensten (die wir übrigens auch in keiner Weise als Konkurrenz, sondern als ganz tolle Ergänzung zu unserer Arbeit ansehen - Thema ganzheitliche Betreuung, aber das führt hier zu weit) und der Kynotherapie klar zu definieren. Gleichzeitig ist das schwer, weil die Kynotherapie noch sehr unbekannt ist. Hier in Berlin haben wir in den vergangenen Jahren aber fleißig daran gearbeitet und die Kynotherapie ziemlich bekannt gemacht.
Für mich kann ich sagen, dass es eine ganz tolle Arbeit ist. Ich arbeite gerne mit Menschen und Hunden; und wenn ich sehe, was man mit einer qualifizierten Therapiearbeit alles erreichen kann und wieviel Freude die Hunde an dieser Arbeit haben (wenn man's richtig macht ), dann bereue ich die viele, viele Arbeit, die zur "Erschaffung" unserer Branche erforderlich war in keiner Weise. klar könnte ich woanders mehr verdienen, aber ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und gehe mit meinen Hunden tag für Tag immer wieder gerne zur Arbeit - wer kann das schon von sich behaupten ?!
Viele Grüße
Lutz -
... darum sag ich ja: keine Wertung
Mit der "sinnvollen Beschäftigung" legst Du den Finger auf einen ganz, ganz wunden Punkt. Grundsätzlich hast Du absolut recht: Richtig vorbereitet und ausgeführt ist das eine ganz tolle geistige Auslastung für den Hund, und die kommt neben der körperlichen (3x am Tag 10 Minuten Bällchen werfen ) leider oft zu kurz.
ABER es gibt glaube ich kaum einen anderen Einsatzbereich für Hunde, bei dem der Grat zwischen Aus- und Überlastung so schmal ist. Und ohne ein fundiertes Fachwissen zu Themen wie Körpersprache, Stress, Lernverhalten, Motivation, etc. wird dieser Grat leider noch zu oft überschritten, und dann ist es für den Hund alles andere als positiv, besonders wenn man es regelmäßig macht.
Für uns kann ich sagen, dass wir und unsere Hunde mit dieser Arbeit bestens klarkommen. Das nötige Wissen haben wir, und wir sorgen ganz bewusst für einen, wie soll ich es formulieren? - ausgleichenden Gegenpart zu dieser "positiven Belastung". Damit meine ich eine optimale, natürliche Fütterung, soweit möglich den Verzicht auf Chemie (in den Bereichen Tiermedizin, Wurmkur, Zeckenvorbeugung, etc), und genug Möglichkeiten zur Entspannung (gezielter Hundekontakt, Spaziergänge, Entspannungstherapie, etc.). So macht das Leben und Arbeiten mit fröhlichen, gesunden Hunden Spaß; und das unsere Hunde auch nach jahrelanger Praxis total gerne zur "Arbeit" gehen spricht glaube ich für sich
Viele Grüße
Lutz -
Hallo Kay,
hast Recht; deshalb spreche ich auch ausdrücklich von einer "Aufwandsentschädigung" und nicht z.B. von einem Honorar. Ich weiß, dass einige Vereine, die hier in Berlin solche Hundebesuchsdienste organisieren (wir nicht!!!), ca. 20€ pro Stunde nehmen und davon 5€ bis 10€ an den Hundehalter weiterleiten für Fahrkosten, extra Leckerli, etc. Werten möchte ich diese Praxis nicht; auf jeden Fall funktioniert sie und bringt damit vielen pflegebedürftigen Menschen Freude und Abwechslung.
Zu kritisieren ist meiner Meinung nach lediglich die mangelnde oder komplett fehlende Ausbildung von Mensch und Hund, weshalb wir relativ oft von kleinen, aber doch unschönen Zwischenfällen hören.
Es wird halt oft vergessen, dass auch der freundlichste Retriever immer noch ein Raubtier ist, welches beim Überschreiten einer bestimmten Reizschwelle aggressiv reagieren kann. Es entsteht dadurch kein nennenswerter Schaden (materiell oder gesundheitlich), aber es ist dem Ruf der Tiergestützten Therapie (wozu mangels Abgrenzung leider auch die Besuchshunde oft gezählt werden) nicht gerade zuträglich.
Aber ich denke schon, dass jemand, der sich ehrenamtlich in diesem Bereich engagiert, wenigstens seine Unkosten erstattet bekommen sollte (nicht die Zeit!). Sieh es doch mal von der anderen Seite; nämlich aus der wirtschaftlichen Sicht der Heime. Ich kann hier natürlich nur von Berlin reden, aber hier gibt es inzwischen ein Überangebot an Heimplätzen. Die Heime müssen sich ziemlich strecken, um genügend Bewohner zu bekommen, und dazu liegt es auch im Interesse der Heime, eine umfangreiche Betreuung anzubieten. Für viele Menschen gehören regelmäßige Tierbesuche ganz einfach dazu, das heißt so ein Hundebesuchsdienst gehört auch zur marketingstrategie moderner Heime - und profesionelle Tiertherapeuten natürlich noch mehr. Und ehrlich gesagt: Dafür können die Heime auch einen Obolus entrichten.
Unsere Praxis zeigt ja, das sie dies auch tun, und zwar sogar gerne, denn die Bedeutung einer regelmäßigen tiergestützten Betreuung ist mittlerweile zum Glück allgemein bekannt.
Mit der Hundesteuer haben die betreuten Einrichtungen leider nichts zu tun; hier bewegen wir uns noch immer auf Terra incognita. Beispiel: unsere Angestellte hat vom Bezirksamt ihres Bezirkes eine Steuerbefreiung erhalten, unser Antrag (anderer Bezirk) wurde abgelehnt. Trotzdem natürlich immer versuchen!
Viele Grüße
Lutz -
Hallo!
erst mal zu der eigentlichen Frage von mume rumpumpel: Du hast recht, es gibt im Bereich der Tiergestützten Therapie keinerlei System und keine begriffsdefinitionen. Noch nicht einmal das Wort "Therapeut" ist geschützt! Jeder, der mit seinem Hund mal im Altersheim vorbeischaut, darf sich theoretisch "Therapeut" und seinen Hund "Therapiehund" nennen - und leider, leider tun dies auch einige... Soweit ich weiß, sind nur die Begriffe AAA/AAT von der Delta Society geschützt; alles andere ist Freiwild.
Zu jule.p: Das ist ein ganz, ganz schwieriger Punkt!!! Ist für den Laien einfach total schwer einzuschätzen. Mein wichtigster Tip: fragen, ob man bei der praktischen Arbeit (also nicht bei der Ausbildung, sondern bei der Arbeit mit Patienten/Klienten) hospitieren darf. Das vermittelt meistens ein Gefühl dafür, ob man selbst diesen Umgang mit Mensch und Tier als angenehm empfinden würde. Ja, lass hier unbedingt Dein Bauchgefühl sprechen! Außerdem detailliert über Inhalt und Umfang der Ausbildung informieren. Und natürlich auch genauestens die Kosten hinterfragen; oft gibts Ärger mit ungeahnten Folgekosten.
zu geordie: Hast recht, die Trennung von Therapie- und Besuchshund sollte vereinheitlicht werden. Beide sind sinnvoll und wichtig, aber eben nicht zu verwechseln. Finanziell sollten meiner Meinung nach Hundebesuchsdienste eine kleine Aufwandsentschädigung bekommen. Mit professioneller kynotherapeutischer Arbeit hingegen kann man durchaus seinen Lebensunterhalt verdienen; ich tue dies zum Beispiel.
an Scherbenstern: Ja, bitte, sei arrogant! Ich habe ebenso wie Du unsere kynotherapeutische Arbeit von Null an mit viel Mühe aufgebaut. Habe jahrelang gelesen, gelernt, zugeschaut, gefragt, recherchiert, geschuftet, und so weiter. Und ich habe es geschafft, mein Hobby zum Beruf zu machen und mein Geld damit zu verdienen. Da darf man doch stolz und auch etwas arrogant sein, finde ich! Mir ist dadurch auch voll bewusst, wie wichtig ein umfangreiches, interdisziplinäres Fachwissen ist, wenn man diese Arbeit wirklich gut und risikofrei machen will. Hoffen wir, dass sich diese Einstellung durchsetzt!
Viele Grüße
Lutz -
Hallo AlinaK,
da gibt es ja nun schon die verschiedensten Meinungen, also setz ich meine auch noch hierhin. Eines mal vorneweg: Es gibt in Deutschland nich immer keine staatlich anerkannte Ausbildung im Therapiehundebereich. Deshalb solltest Du unbedingt eine andere Ausbildung machen (z.B. eben Erzieherin), um im Ernstfall später nicht ohne Berufsabschluss dazustehen.
Als ergänzende Ausbildung ist es jedoch sehr sinnvoll, wenn Du Dich für diese Arbeit interessierst. Und man kann das sehr wohl hauptberuflich machen! Ich zum Beispiel verdiene damit meinen Lebensunterhalt.
Natürlich brauchen Mensch und Hund eine richtig gute Ausbildung, wenn man sein Geld damit verdienen möchte. Hab dazu gerade im Thema "Worauf bei der Ausbildungsstätte achten?" was geschrieben, kannst ja mal rüberzappen. Fabiana hat aber recht, wirklich gefordert ist in Deutschland eine Ausbildung leider noch nicht. Wer aber jedes Risiko für Mensch und Hund ausschließen und außerdem mit seiner Arbeit auch etwas erreichen will, der kommt um eine Ausbildung nicht herum.
Viele Grüße
Lutz -
Hallo alle zusammen!
So, nach einigen Startschwierigkeiten jetzt ein paar Worte zum Thema. Eigentlich ist das Stichwort schon gefallen: Hund und Halter müssen ausgebildet werden, der Halter hat aber ungleich mehr zu lernen als der Hund. Zu den Gründen könnte man einen Roman schreiben, ich geb hier nur mal ein paar Grundgedanken zum Besten:
Der Hund muss eigentlich "nur" zwei Dinge lernen: Er braucht einen überdurchschnittlichen Grundgehorsam, und er muss an die typischen Arbeitssituationen gewöhnt werden. Bei der Arbeit mit Menschen (besonders mit Menschengruppen) sind Therapiehunde fast laufend Situationen ausgesetzt, die sie instinktiv als bedrohlich bewerten. Dazu gehört zum Beispiel der direkte Blickkontakt, das Herüberbeugen und das Anfassen durch fremde Menschen. All das löst bei einem Hund Stress aus, wenn er nicht im Rahmen seiner Ausbildung darauf konditioniert wurde. Täglich (negativer!) Stress bei der Arbeit ist natürlich etwas, was niemand seinem Hund zumuten sollte. Aber es ergeben sich daraus ja auch Risiken. Gut, die meisten Therapiehunde sind Retriever, und diese neigen dazu, Stress oft durch Spielverhalten zu kompensieren (deshalb bleibt es für den Hund aber trotzdem Stress!). Aber grundsätzlich wird sich jeder Hund beim Überschreiten einer bestimmten Grenze zur Wehr setzen. Leider hört man nur allzu oft, dass das geschehen ist. Und hier sind wir schon bei einer der beiden Hauptbedeutungen der Ausbldung für den Hundehalter. Er muss seinen Hund sozusagen in- und auswändig kennen. Hunde signalisieren aufkommenden Stress sehr zeitig, man muss diese Zeichen aber unbedingt erkennen und deuten können, und man muss wissen, wie man damit umgeht. Der Grat zwischen positivem und negativem Stress ist bei der Kynotherapie sehr schmal. Richtig ausgeführt ist es auch für den Hund eine tolle Beschäftigung bzw. Auslastung, falsch gemacht ist es einfach nur gefährlich, und zwar für Mensch und Hund. Auf jeden Fall ist es für den Hund auch anstrengend, deshalb muss der Halter als Gegenpart möglichst optimale Lebensbedingungen für den Hund schaffen. Auch hier ist ein überdurchschnittliches Wissen erforderlich. Na ja, und schließlich soll die Arbeit ja die Klienten nicht nur unterhalten, sondern auch so weit wie möglich therapeutisch wirksam sein. Und dazu braucht man ein solides Grundwissen aus verschiedenen Therapiebereichen, Psychologie, Pädagogik, Anatomie, etc.
Die Auswahl der richtigen Ausbildungsstätte ist mangels einheitlicher Richtlinien besonders für den Laien sehr schwer; es tummeln sich auch einige schwarze Schafe auf dem Markt. Ich kann nur raten, sich die Ausbildungsinhalte und deren Umfang genau erklären (oder zeigen) zu lassen, sich über die Methoden der Hundeausbildung zu informieren (falls eine solche mit angeboten wird), und natürlich die Kosten genauestens zu hinterfragen, besonders in Hinblick auf eventuelle versteckte Folgekosten. Am besten finde ich es, wenn man mal bei der praktischen Arbeit zuschaut.
So, ich denke. ich hab erst mal das Wichtigste drin.
Viele Grüße!
Lutz -
Hallo Chrisette,
ja, ganz recht, Haus Ingrid und Ulmenhof sind unsere Kunden. Na gut, dann weißt Du ja, wie Du mich erreichen kannst, wenn Du irgendwelche Fragen hast.
Die Ergotherapie - oder besser einige Bestandteile daraus - stellt eine wichtige Basis für unsere Arbeit dar. Aber natürlich lässt sich bei der Arbeit mit dem Therapiehund nur ein gewisses Spektrum an ergotherapeutischen Maßnahmen umsetzen. Dasselbe gilt für Bereiche der Physiotherapie, Psychotherapie, Pädagogik und noch weitere periphere Bereiche. Vereinfacht gesagt nimmt man aus all diesen fachgebieten die Bestandteile, die sich vorteilhaft mit dem Hund umsetzen lassen, und fügt sie zur Kynotherapie zusammen. dadurch kann man seinen Klienten sozusagen eine "Breitbandtherapie" anbieten, wobei man die Schwerpunkten natürlich von Person zu Person variieren kann. Da es in vielen Bereichen heutzutege um eine ganzheitliche Betreuung geht, ist das eine ideale Therapieform.
Bevor mir nun eventuell ausgebildete Ergos oder Physios auf die Füße treten will ich natürlich noch sagen, dass die Kynotherapie natürlich niemals einen Ersatz für diese Spezialisten sein kann. Spezielle Therapien werden ganz gezielt einem Patienten verordnet, und verfolgen meistens das Ziel, ein ganz konkretes Defizit zu behandeln. Natürlich kann auch hier ein kynologisch gut ausgebildeter Therapeut seinen (ebenfalls ausgebildeten) Therapiehund sehr effizient einsetzen. Die Kynotherapie als eigenständiger Fachbereich hingegen wirkt wie schon gesagt eher als "Breitbandtherapie", spricht also gleichzeitig mehrere Funktionsbereiche der Klienten an und soll so kognitive, sensorische und motorische Fähigkeiten sowie die zu deren Zusammenspiel nötigen Funktionen fördern und erhalten.
Ok, dann wünsch ich Dir viel Erfolg auf Deinem weiteren Weg! er ist nicht ganz leicht, aber super interessant!
Viele Grüße
Lutz -
Hi Gwen!
mann, hat denn niemand Nachsicht mit Forenunerfahrenen Neulingen?
Eines mal vorneweg: Kundenfang interessiert mich nicht. Wie schon geschrieben verdiene ich mein Geld als Kynotherapeut, von den Besuchern unserer Website habe ich rein gar nichts. Wer dirt hinschaut wird bemerken, dass wir ein e.V. sind, also ohnehin nicht Gewinnorientiert arbeiten. In unserer Satzung kann ebenfalls jeder nachlesen, wofür die Vereinsgelder ausgegeben werden.
Außerdem sind da - finde ich jedenfalls - ne Menge relevanter Infos, und ich wollte mir einfach die Mühe sparen, mich x-mal zu wiederholen. Ich unterhalte mich lieber mit einer/einem Interessierten ausführlicham Telefon, als stundenlang Beiträge zu tippen, und ich dachtem das wäre auch ok so. Bin halt eines besseren belehrt worden. Habs aber echt nur gut gemeint.
Und nein, potentielle Kunden verscheuche ich nicht. Unsere Kunden - also die, von denen wir leben - sind Seniorenheime, Wachkomazentren, etc. Seit Jahren haben wir hier mehr Interessenten, als wir betreuen können, in sofern haben wir hier überhaupt keine Werbung nötig. Wenn ich unserem verein damit unwissentlich geschadet habe tuts mir leid, aber auch damit können wir leben.
Aber schön zu wissen, dass neben aller Kritik auch echte Kontakte entstanden sind, bei denen ich hundertprozentig helfen konnte und kann - und zwar kostenlos!!!
Also wie gesagt, für meinen Fehler entschuldige ich mich gerne, aber wenn jemand neben Kritik auch ein ernsthaftes Interesse an der Tiergestützten Therapie hat, dann finder er (oder sie) in mir auf jeden Fall einen ebenso interessierten wie interessanten Gesprächspartner.
Viele Grüße
Lutz