Beiträge von Anja1381

    Hallo Anna,


    vielen Dank für deinen Beitrag. Erstmal möchte ich dir dazu gratulieren, dass du die Probleme mit deinem Hund mit Hilfe eines Clickers und Leckerchen in den Griff bekommen hast -besser noch, dass du auf diese Hilfsmittel nicht mehr angewiesen bist und dein Hund seine Idealfigur behalten konnte. Ich freue mich immer wieder, wenn ich von Fällen lese oder höre, wo es auf diese nette Weise funktioniert hat. Ich hätte damals die Probleme mit meinem eigenen Hund auch gerne mit Hilfe von positiver Verstärkung in den Griff bekommen. Aber es handelt sich eben um Individualisten und als solche funktioniert es eben bei dem einen besonders gut und bei dem anderen sehr schelcht bis gar nicht. Meine Meinung zu dem Thema. Es ist okay, wenn du dir das Buch nicht kaufen möchtest, schade ist es nur immer wieder wenn man Urteile fällt ohne sich selbst davon ein Bild gemacht zu haben. Das muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass hier keine Methode bewusst schlecht geredet wird. Einige ironische Aussagen wenden sich sicher an Menschen, die eine Sache sehr extrem betreiben. So gibt es Hundeschulen die unter dem Motto "Wir arbeiten ausschließlich mit positiver Verstärkung" werben und dadurch viele Anhänger gewinnen können. Ausschließlich nett zu sein kann aber nicht funktionieren! Weder in der Hunde- noch in der Kindererziehung. Manche HH ignorieren ihre Hunde z.B. in bestimmten Situationen - ist das etwa nett? Welche Chance gebe ich meinem Hund in diesem Moment etwas zu lernen? Ein Beispiel aus dem Buch zeigt, dass es nur auf der netten Schiene nicht funktioniert. Es erzählt die Geschichte einer Trainerin, die der Welt beweisen will, dass sie ihren Schäferhundwelpen ausschließlich durch positive Verstärkung zu einem angenehmen und gut sozialisierten Begleiter erziehen kann. Bereits mit den ersten Lebenswochen wurde der Hund beclickert. Alles war zunächst wunderbar und harmonisch. Was passierte dann? Der Hund wurde erwachsen bzw. kam zunächst in die Pubertät. Aber auch diese Phase wurde weiterhin mit dem Clicker begleitet. Irgendwann reagierte der Schäferhund auf Bewegung: Jogger, Schafe, Autos und Kinder. Irgendwann biss er dann zu. Am Ende wurde das Tier eingeschläfert. Hier zeigt sich, dass die netten Erziehungsmethoden für diesen Hund einfach die "falschen" waren. Und wenn dann noch ein Hundetrainer vor mir steht und mir erzählen will das positiv immer und bei jedem Hund funktioniert ja dann darf ich auch mal diese Menschen ironisch aufrütteln.


    Viele Grüße
    Anja

    Hallo Mel,


    ihr seid fünf Stunden am Tag unterwegs? Wow....... weißt du an was ich sofort denken musste - vielleicht ist deine süße Fellnase "überbeschäftigt". Also ich kann das nur von meinem eigenem Hund sagen, aber wenn ich mit ihm fünf Stunden täglich unterwegs wäre, würde er vermutlich auch irgendwann vor mir stehen und "mehr" wollen. Vieleicht sollte es mehr Ruhephasen geben, damit der Hund sich entspannen kann. Da fragst du aber besser einen Hundetrainer.


    Ansonsten kann ich mich den anderen hier nur anschließen: einfach Leute suchen zum Spazierengehen.


    Ich glaube auch, dass man als Mensch den Kontakt zu anderen Hunden selbst nicht ersetzen kann. Aber deshalb hat sie es doch bestimmt nicht schlecht bei dir.....


    Viele Grüße
    Anja

    @ ConnyM.: Wow du hast ja richtig viel geschrieben - super! Ich glaube weniger, dass es in diesem Buch darum geht, irgendwelche Erziehungsmethoden schlecht zu reden. Ich denke, dass es aufrütteln soll und vielleicht auch ein bisschen die HH aus der Reserve locken - wie die Reaktion einiger hier zeigt, scheint ihm das ja auch zu gelingen. Ich glaube auch, dass für einige Dinge einfach Wörter gefunden werden "müssen". Modetrends hat er vielleicht gewählt um damit aufzuzeigen, dass nicht jede Erziehungsmethode auf alle Hunde übertragbar ist und da ja Trends bekanntlich kommen und gehen, könnte es im nächsten Jahr bereits wieder neue Erziehungs-"TRENDS" geben. Ich selbst bin absoluter Fan von Clickertraining. Ich finde toll, was mein Hund durch positive Verstärkung lernen kann. Sehe das aber als reine Form der Beschäftigung und finde, dass es nichts mit Erziehung zu tun hat. Ich glaube nicht, dass man beispielsweise Aggressionen beim Hund "wegclickern" kann. Und zu den Gummibärchen. Das war von mir sehr übertrieben dargestellt. Natürlich brauchen Kinder eine souveräne Persönlichkeit, die sie im Leben lenkt aber natürlich gibt es zwischendurch auch mal ein Gummibärchen. So darf das Leckerchen für den geliebten Hund auf keinen Fall fehlen - aber es sollte nicht den Mittelpunkt im täglichen Zusammenleben darstellen. Gemeint habe ich das so: es gibt Menschen, die ausschließlich und den ganzen Tag ihren Hund in Konfliksituationen mit Leckerchen "vollstopfen" anstatt sich in diesen Konflikt zu begeben und diesen für sich zu entscheiden. Sie füttern den Hund, wenn ein anderer Hund entgegen kommt, sie werfen Leckerchen wenn der Postbote kommt, sie füttern wenn der Hund nach 10 Minuten Jagd endlich "brav" zurück gekommen ist....sie fütttern füttern füttern. Ansich ist daran ja nichts verkehrt - aber sollte der Hund nicht auch die Möglichkeit bekommen etwas dabei zu lernen? Ich kenne viele "dicke" Hunde deren Geist verkümmert ist - ist das fair, wenn der Hund nicht mehr die Möglichkeit bekommt seinen Kopf einzusetzen um eine Lösung des Problems zu finden? Und das alles unter dem Deckmantel: Ich liebe meinen Hund und er sol nur das Beste bekommen - und dabei wird das Wesen "Hund" absolut vernachlässigt. Nochmal: Alles ist erlaubt und okay solange Hund und Halter damit klar kommen. Natürlich sollte nicht bewusst die ein oder andere Methode ins Negative gezogen werden. Wenn es aber einen Menschen gibt, der sich bewusst dem wunderbaren rhetorischen Stilmittel der Ironie bedient um damit mal wieder das Bewusstsein in der HH-Szene zu stärken bzw. aufzurütteln - ja warum eigentlich nicht?


    Viele Grüße
    Anja

    Hallo,


    also erst mal - entspann dich. Welpengruppen werden meiner Meinung nach ziemlich überbewertet. Hast du im Bekanntenkreis vielleicht die Möglichkeit deinen Welpen mit einem erwachsenen souveränen Hund zusammen zu lassen. Ich glaube sogar, dass ein erwachsener Hund dem kleinen Welpen mehr soziale Kompetenz beibringen kann als das in einer Welpengruppe der Fall ist. Ich würde auch einfach Wert auf alltägliche Hundebegegnungen legen. Vorher abklären, ob der erwachsene Hund Welpen toleriert - sonst kann es natürlich auch nach hinten los gehen.


    Viel Erfolg uns Spaß mit dem Kleinen.


    VG
    Anja

    @ dragonwog: Schön, dass du das Buch gelesen hast - muss ja nicht immer eine positive Kritik sein.Trotzdem habe ich ein paar neugierige Fragen zu deinen Antworten:


    1. Er rasselt zwar die Lerngesetze runter, hat sie aber keineswegs verstanden.
    Wieso hat er die Lerngesetze in deinen Augen nicht verstanden?


    2. Ihm mangelt es an grundlegenden Kenntnissen der Neurobiolgie. Genau das ist aber notwendig, um überhautp Aussagen über das Verhalten von Hunden und deren Erziehung zu treffen.
    Woher weißt du welche grundlegenden Kenntnisse Herr Grewe über biologische Hintergründe hat?


    3. Er versucht krampfhaft positive Verstärkung und Gegenkonditionierung schlecht zu reden, indem er ausschließlich Anwendungsfehler anführt (meiner Meinung nach eine sehr primitive Art der Kritik)
    Hast du ein konkretes Beispiel dafür?


    4. Er wiederholt im Minutentakt polemisch seine "Thesen"
    Er verwendet oftmals die Ironie das ist richtig. Was gefällt dir daran nicht?


    5. Die Studien, die Turid Rugaas wiederlegen sollen, sind in der Fachwelt nicht anerkannt (wie im Prinzip das gesamte Pizzaprojekt).
    Weiterhin erkennt man, dass sich Herr Grewe nicht im geringsten mit den wirklichen Aussagen von Frau Rugaas (man kann zu ihr stehen, wie man will) nicht auseinandergesetzt hat
    Warum hat er sich deiner Meinung nach mit den Aussgen nicht auseinandergesetzt?


    6. Er stellt das Thema Clickern entweder aus Marketinggründen falsch dar oder er hat keine Ahnung (ansonsten würde er es nicht permanent mit Delphinen, Tricks und Futter assoziieren.
    Wieso stellt er das Thema falsch dar?


    VG
    Anja

    Hallo zusammen,


    habe gerade das Buch "Hunde brauchen klare Grenzen - Gesetze einer Freundschaft" von Michael Grewe und Inez Meyer gelesen. Ich persönlich bin absolut begeistert. Eines der wenigen Bücher, welches ich innerhalb kürzester Zeit ausgelesen habe. Ganz besonders gut gefällt mir das Thema, wo es um Modetrends und ihre Folgen geht (speziell die sog. Beschwichtigungssignale - schön dass es einige Studien gibt, die wiederlegen, dass es sich in der Gesamtheit von Frau Rugaas beschriebenen Beschwichtigungssignale tatsächlich um Übersprungshandlungen handelt). Ich kann nur hoffen, dass einige HH, die mir täglich gähnenderweise mit ihren Hunden begegnen nun dieses Buch lesen und dann demnächst nur noch aus reiner Müdigkeit heraus dieses Verhalten zeigen :lol:


    Darüber hinaus finde ich die Beispiele aus der Kindererziehung sehr schön und zutreffend. Herrlich das Beispiel von Herrn Grewes Sohn, der auf Socken die bittere Erfahrung mit dem naß-kalten Schneematsch machen musste, weil er seine Schuhe nicht anziehen wollte - wunderbare Lernerfahrung! Und das ohne Spätfolgen....


    Ich sage nur "Persönlichkeit statt Gummibärchen".


    Wie findet ihr dieses Buch? Was hat euch besonders gut gefallen bzw. was ist euch richtig stark in Erinnerung geblieben?


    Viele Grüße
    Anja