Hallo Anna,
vielen Dank für deinen Beitrag. Erstmal möchte ich dir dazu gratulieren, dass du die Probleme mit deinem Hund mit Hilfe eines Clickers und Leckerchen in den Griff bekommen hast -besser noch, dass du auf diese Hilfsmittel nicht mehr angewiesen bist und dein Hund seine Idealfigur behalten konnte. Ich freue mich immer wieder, wenn ich von Fällen lese oder höre, wo es auf diese nette Weise funktioniert hat. Ich hätte damals die Probleme mit meinem eigenen Hund auch gerne mit Hilfe von positiver Verstärkung in den Griff bekommen. Aber es handelt sich eben um Individualisten und als solche funktioniert es eben bei dem einen besonders gut und bei dem anderen sehr schelcht bis gar nicht. Meine Meinung zu dem Thema. Es ist okay, wenn du dir das Buch nicht kaufen möchtest, schade ist es nur immer wieder wenn man Urteile fällt ohne sich selbst davon ein Bild gemacht zu haben. Das muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass hier keine Methode bewusst schlecht geredet wird. Einige ironische Aussagen wenden sich sicher an Menschen, die eine Sache sehr extrem betreiben. So gibt es Hundeschulen die unter dem Motto "Wir arbeiten ausschließlich mit positiver Verstärkung" werben und dadurch viele Anhänger gewinnen können. Ausschließlich nett zu sein kann aber nicht funktionieren! Weder in der Hunde- noch in der Kindererziehung. Manche HH ignorieren ihre Hunde z.B. in bestimmten Situationen - ist das etwa nett? Welche Chance gebe ich meinem Hund in diesem Moment etwas zu lernen? Ein Beispiel aus dem Buch zeigt, dass es nur auf der netten Schiene nicht funktioniert. Es erzählt die Geschichte einer Trainerin, die der Welt beweisen will, dass sie ihren Schäferhundwelpen ausschließlich durch positive Verstärkung zu einem angenehmen und gut sozialisierten Begleiter erziehen kann. Bereits mit den ersten Lebenswochen wurde der Hund beclickert. Alles war zunächst wunderbar und harmonisch. Was passierte dann? Der Hund wurde erwachsen bzw. kam zunächst in die Pubertät. Aber auch diese Phase wurde weiterhin mit dem Clicker begleitet. Irgendwann reagierte der Schäferhund auf Bewegung: Jogger, Schafe, Autos und Kinder. Irgendwann biss er dann zu. Am Ende wurde das Tier eingeschläfert. Hier zeigt sich, dass die netten Erziehungsmethoden für diesen Hund einfach die "falschen" waren. Und wenn dann noch ein Hundetrainer vor mir steht und mir erzählen will das positiv immer und bei jedem Hund funktioniert ja dann darf ich auch mal diese Menschen ironisch aufrütteln.
Viele Grüße
Anja