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Ok, ich habs halt anders gelernt, müssen sich wohl auch ganz viele Referenten irren oder ich hab falsch zu gehört
Aber ich will mich da jetzt auch nicht dran aufhängen.
Ich fahr mit meinem Grenzen setzen und dem Respekt, den ich mir verdient habe sehr gut und wir haben mittlerweile ein gutes und enspanntes miteinander.
Hallo zusammen,
also ich persönlich kann mich SlyJeanny nur anschließen. Ich selbst gehöre zu der Gattung HH, die selbst auf einigen Seminaren gehört haben, dass Hunde, die Angst haben nicht nach vorne gehen und unter Umständen Zähne zeigen sondern immer einen Konflikt meiden (d.h. sie treten wenn sie können den Rückzug an) und der unsichere Hund nach vorne geht und pöbelt, Zähne zeigt und in einer Situation, in der er in die Enge getrieben wird Zähne zeigt. Was aber, wenn ein Hund der Angst hat in eine Situation kommt, in der er in die Ecke gedrängt wird. Ich bin selbst davon überzeugt, dass ein Hund in einer solchen Situation niemals Zähne zeigen wird - also wenn er wirklich Angst hat. Ein vielleicht etwas krasseres Beispiel, welches meine Aussage untermauern soll: Eine Frau, die von einem Mann misshandelt wird (ich möchte das hier nicht weiter ausarbeiten), würde aus Angst um ihr Leben diverse Qualen eher über sich ergehen lassen, anstatt sich zu wehren. Und ich denke so würde es auch ein Hund handhaben, wenn man ihn bedrängt und er Angst hat. Er würde stocksteif werden, den Schwanz vermutlich unter den Bauch klemmen und vielleicht noch Urin absetzen - und ich glaube er würde sich seinem Schicksal ergeben. Wenn er die Möglichkeit zur Flucht hat, würde er vermtulich weglaufen.
Ein weiteres Beispiel soll auch diese Aussage noch einmal erklären: Meine Freundin hat eine Podenco-Mix-Hündin aus dem Süden, die Angst vor Menschen hat. Dies zeigt sich bei Begegnungen wie folgt: Judy klemmt den Schwanz ein, wenn uns Menschen entgegen kommen und sucht das Weite. Wenn sie an der Leine ist, zieht sie in eine andere Richtung. Sind wir in der Stadt, wo viele Menschen sind, will sie einfach nur weg. Ihre gesamte Körperhaltung zeigt Angst. Sie würde eher auf die stark befahrene Straße laufen, nur um nicht an den Menschen vorbei gehen zu müssen. Nur zur Info: Dieser Hund hing noch nie pöbelnt in der Leine und hat selbst in Situationen, in denen man sie extrem bedrängt hat noch nie die Zähne gezeigt. Das ist meiner Meinung nach Angst.
Ich glaube, dass Begrifflichkeiten von HH oftmals falsch verstanden werden, weil diese in der Hundeszene von diversen "Hundekennern" oder auch generell den Medien immer wieder erklärt werden. Der Begriff des "Angstbeissers" beispielsweise. Da meiner Meinung nach ein Hund aus Angst nicht nach vorne geht, würde er auch nicht aus der Motivation "Angst" heraus beißen. Ich glaube ein Hund, der in einer für ihn bedrohlichen Situation beißt ist entweder unsicher oder weiß sich nicht anders zu helfen- was wiederum nichts mit Angst zu tun hat. Ich würde diesen Begriff am liebsten umbennen in "Unsicherheitsbeisser". Klingt komisch oder? Würde aber sicher sobald er in der Hundeszene fest etabliert ist den Begriff des "Angstbeissers" völlig verdrängen
Noch ein Beispiel, warum es oftmals zu Verwirrungen kommen kann. Hat jemand von euch zufällig den Hundeprofi vergangenen Samstag gesehen? Es wurde ein kleiner Westi gezeigt, der den Staubsauger attackierte. Herr R. meinte er würde Angst vor dem Staubsauger haben. Großartig und die Mehrheit der Zuschauer hat das sicher tatsächlich geglaubt. Ich denke, dass der Terrier sicher unsicher war - aber wenn ein Hund Angst hat hält er dann die Rute nach oben????
Was ich damit nur sagen möchte, es ist wichtig immer die Körpersprache in den Situation zu berücksichtigen. Unsicherheit und Angst liegen ganz dicht nebeneinander. Ein gut ausgebildeter Hundetrainer kann solche Feinheiten durch jahrelange Beobachtungen allerdings richtig deuten. Man muss eben nur an die "richtige" Person geraten. Bei mir hat es selbst auch drei Jahre gedauert, bis ich das Glück hatte einen gut ausgebildeten Hundetrainer kennenlernen zu dürfen.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass Leute gerne die Aussage treffen "Mein Hund geht nach vorne aus Angst" um es sich selbst einfacher zu machen. Klar würden sie nämlich sagen "Mein Hund geht nach vorne weil er unsicher ist" müssten sie sich eingestehen, dass sie selbst nicht in der Lage sind ihrem Vierbeiner die nötige Sicherheit zu geben - das wäre ein Gesichtsverlust.
P.S. Mit diesen Aussagen spreche ich keine Person direkt hier im Forum an! Es ist eher eine Zusammenfassung, die auf einige HH zutreffen kann aber auch nicht muss
In diesem Sinne ein schönes Wochenende!
Viele Grüße
Anja