Beiträge von Lilyana


    Top! :)

    Ja, das kann ich nur bestätigen. Ich wohne hier seit einem Jahr und bin mit meinem Bulli-Mix noch NIE angequatscht wurden. Hatte ich mal einen Sitterdalmi hier und was war...jeder kommt angerannt, will streicheln und quatschen :D

    Ich finde es ist ein ganz schmaler Grad, auf dem man sich da bewegt. Sicher lernen Angsthunde sich nur angemessen zu artikulieren, wenn sie es auch mal ausprobieren dürfen. Jedoch setzt das ein souveränes Gegenüber voraus, von dem sie auch wirklich was lernen können. Da stellt sich die Frage des Eingreifens im Normalfall auch garnicht. Alles andere endet entweder im Fertigmachen des Angsthundes oder in ernsthaften Auseinandersetzungen, woraus er keinesfalls etwas sinnvolles lernen kann... Ich denke, es gibt kein prinzipielles Richtig oder falsch, sondern ist wirklich nur sehr differenziert zu betrachten!


    Man darf auch nicht vergessen, dass (Fremd-)Hunde untereinander kein Rudel sind, nicht mit Wölfen gleichzusetzen sind, von diversen Erfahrungen mit Hunden geprägt worden, viel oder wenig Hundekontakt haben...


    LG Lily und Happy

    Nagut, vielleicht nennt man das dann anders. Aber dasselbe Verhalten, dass ich vorhin als Mobbing beschrieben habe, habe ich auch schon zwischen 2 Hunden beobachtet, wie gesagt Bei sehr unterschiedlichen Kräfteverhältnissen.

    Genau, Mobbing passiert meist in Gruppen. Es kommt wiederholt, regelmäßig, über längere Zeit vor, es ist kein einzelnes Ereignis. Wenn man sich regelmäßig mit einer gewissen Gruppe trifft, kommt es da durchaus zu gewissen "Rangunterschieden" oder wie auch immer man es nennen will. Auf jeden Fall gibts Hunde, die gewisse Rechte für sich beanspruchen, andere, die ängstlich und zurückhaltend sind, welche die sich aus allem raushalten usw. Meist sind es insgesamt ängstliche Hunde, die dann Opfer werden.


    Mobbing kann jedoch auch von einem deutlich überlegenen Hund gegenüber einem schwächeren allein stattfinden.


    Dafür hat der Mobber das Verhalten aber meist in oben genannter Gruppe gelernt. Mit der Zeit lernt er, welche Hunde in die Kategorie "Opfer" fallen könnten, und traut sich evtl. auch allein solche Hunde zu mobben. Bei einem sehr ungleichen Kräfteverhältnis der Hunde kann das für den Gemobbten auch in diesem Fall sehr schlimm sein. Trifft man diesen Hund dann regelmäßig und hält das für ein lustiges Spiel, kann das den eigenen Hund schon sehr belasten.


    LG Lily und Happy

    Ach und zum Thema Beute: Sucht sich da ein Hund einen Stock und will ihn behalten, darf er das tun, solange es beim drohen bzw. Luftschnappen bleibt. Kommt es zu ernsthafter Auseinandersetzung ist die Beute weg. Sind gewisse sehr beuteaggressive Hunde dabei, wird jegliche Beute sofort entfernt. Sind's alles Hunde, die sich sehr gut kennen, die miteinander "spielen" und untereinander Grenzen respektieren, gibt's auch mal ein gemeinsames Leckerlisuchspiel oder einen fliegenden Ball. Mit den richtigen Hunden gabs da noch nie Ärger. Ist aber alles sehr individuell abhängig.


    Das Thema "Mobbing" finde ich übrigens überhaupt nicht vermenschlicht. Ich hatte selbst den ganz gravierenden Fall. Meine kleine Lütte war leider von 3 Ridgebacks übel zusammen gebissen worden. Vorher war sie sehr selbstbewusst gegenüber anderen Hunden, danach nur noch ein Zitternder Haufen. Ich habe danach extra ganz viel Hundekontakt mit ihr gesucht. Wir hatten hier vorher schon eine tägliche Gassitruppe mit anderen. Durch ihre Angst hat sich aber auch das Verhalten dieser gut bekannten Hunde, das bisher komplett problemlos war, stark verändert. Das steigerte sich über 2 Monate so weit, dass meine Hündin von 3 großen Hunden permanent gemoppt wurde. Wie das aussah?! Sie wurde permanent von den anderen fixiert, körperlich bedrängt, obwohl sie schon ununterbrochen Beschwichtigungssignale aussandte. Aller 2 Minuten zerrte einer an ihr herum, bis ihr in den Hals, in die Beine, woraufhin sich meine Hündin gleich auf den Rücken schmiss. Trotz deutlicher Unterwerfung schnappten dann alle 3 Hunde kläffend nach ihr, bis ich Eingriff. Nach jedem Eingriff ging es aber nach 2 Sekunden wieder alles von vorne los, und das bis zu 2 Stunden lang ununterbrochen. Gelang es meiner Kleinen mal, sich zu befreien, rannte sie wie der Blitz los, wurde von allen gejagt, bis einer bei ihr war und sie wieder auf dem Rücken lag. Lustiges Spiel?? Ja, vielleicht für die 3 anderen Hunde!


    Ich habe die Angst meiner Kleinen leider auch lange nicht gesehen, dachte "da muss sie durch". Doch das war erlernte Hilflosigkeit, sie traute sich gar nichts mehr zu tun, lag einfach todunglücklich da und lies an sich herumbeißen, bis ich dazwischen ging. Ihr Verhalten gegenüber anderen Hunden wurde immer schlimmer, bis ich's endlich erkannte und die Reißleine zog. Wir gingen 2 Monate nicht zur Gassirunde. Wir trafen nur noch 2 sehr gut sozialisierte und sensible Hunde und vermieden alle anderen Begegnungen komplett. Das hat Happy wieder ein bisschen aufgebaut und Selbstbewusstsein gegeben. Danach waren wir 1 Mal wöchentlich zur Gassirunde und sind von der ersten Sekunde an energisch eingeschritten, wenn die 3 Rabauken sie wieder unterbuttern wollten. Es hat Monate gedauert, bis Happy jetzt zum Glück fast ihr altes Selbstvertrauen wieder gefunden hat, sich wieder anfängt auch mal durchzusetzen gegenüber anderen Hunden. Es GIBT Mobbing unter Hunden, das war nicht die einzige Sache, wo ich sowas erlebt habe!


    LG Lily und Happy

    Achja, und es gibt gewisse Hundekontakte von speziellen Individuen, die ich permanent manage (wenn sie sich überhaupt treffen), weil es sonst ganz klar zu Überreaktionen und Ernstkämpfen kommen würde. Da werden schon erste Fixierungen, Steifwerden u.ä. direkt beendet und für Ablenkung gesorgt.

    Also ich schaue da ganz genau auf die genauen Umstände. Sind's nur 2 Hunde, die sich körperlich ebenbürtig sind, dürfen sie in gewissen Grenzen Dinge "klären", solange es bei Kommentkämbeleien bleibt.


    Geht ein Hund einem anderen ständig auf die Nerven (z. B. rüpeliger Junghund), darf der Andere auch mal selbst eine Grenze setzen, solang es sich um einen gut sozialisierten, klar kommunizierenden souveränen Althund handelt (z. B. wenn ich hier quengelige Pensionshunde habe, darf keine Große gewisse Dinge regeln, weil ich mich drauf verlassen kann, dass sie sehr maßvoll handelt)


    Alles in Richtung Mobbing, wo ein Hund von mehreren Anderen oder von einem deutlich überlegenen untergebuttert wird (nicht eine kurze begründete Ansage, sondern mehr), wird sofort beendet.


    Fahren die beteiligten Hunde hoch, sodass eine Situation zu kippen droht, wird ebenfalls beendet.


    Sucht ein Hund direkt bei mir Schutz, helfe ich ihm auch, weil er Schutz von seinem "Chef" erwarten kann und ich dies dann für meine Aufgabe ansehe.


    So fahre ich bisher sehr gut.


    LG Lily und Happy

    Oh, was hast du denn für eine Prüfung?


    Mir geht's nämlich genauso grad. Hab Di. + Mi. Abschlussprüfung der Ausbildung und bin grad mitten in der Torschlusspanik... Da gibt's grad nur Walddampergassirunden, die Aufregung überträgt sich sowieso aufn Hund... Wenns nur schon Mittwoch Abend wär...


    LG Lily und Happy