Ach und zum Thema Beute: Sucht sich da ein Hund einen Stock und will ihn behalten, darf er das tun, solange es beim drohen bzw. Luftschnappen bleibt. Kommt es zu ernsthafter Auseinandersetzung ist die Beute weg. Sind gewisse sehr beuteaggressive Hunde dabei, wird jegliche Beute sofort entfernt. Sind's alles Hunde, die sich sehr gut kennen, die miteinander "spielen" und untereinander Grenzen respektieren, gibt's auch mal ein gemeinsames Leckerlisuchspiel oder einen fliegenden Ball. Mit den richtigen Hunden gabs da noch nie Ärger. Ist aber alles sehr individuell abhängig.
Das Thema "Mobbing" finde ich übrigens überhaupt nicht vermenschlicht. Ich hatte selbst den ganz gravierenden Fall. Meine kleine Lütte war leider von 3 Ridgebacks übel zusammen gebissen worden. Vorher war sie sehr selbstbewusst gegenüber anderen Hunden, danach nur noch ein Zitternder Haufen. Ich habe danach extra ganz viel Hundekontakt mit ihr gesucht. Wir hatten hier vorher schon eine tägliche Gassitruppe mit anderen. Durch ihre Angst hat sich aber auch das Verhalten dieser gut bekannten Hunde, das bisher komplett problemlos war, stark verändert. Das steigerte sich über 2 Monate so weit, dass meine Hündin von 3 großen Hunden permanent gemoppt wurde. Wie das aussah?! Sie wurde permanent von den anderen fixiert, körperlich bedrängt, obwohl sie schon ununterbrochen Beschwichtigungssignale aussandte. Aller 2 Minuten zerrte einer an ihr herum, bis ihr in den Hals, in die Beine, woraufhin sich meine Hündin gleich auf den Rücken schmiss. Trotz deutlicher Unterwerfung schnappten dann alle 3 Hunde kläffend nach ihr, bis ich Eingriff. Nach jedem Eingriff ging es aber nach 2 Sekunden wieder alles von vorne los, und das bis zu 2 Stunden lang ununterbrochen. Gelang es meiner Kleinen mal, sich zu befreien, rannte sie wie der Blitz los, wurde von allen gejagt, bis einer bei ihr war und sie wieder auf dem Rücken lag. Lustiges Spiel?? Ja, vielleicht für die 3 anderen Hunde!
Ich habe die Angst meiner Kleinen leider auch lange nicht gesehen, dachte "da muss sie durch". Doch das war erlernte Hilflosigkeit, sie traute sich gar nichts mehr zu tun, lag einfach todunglücklich da und lies an sich herumbeißen, bis ich dazwischen ging. Ihr Verhalten gegenüber anderen Hunden wurde immer schlimmer, bis ich's endlich erkannte und die Reißleine zog. Wir gingen 2 Monate nicht zur Gassirunde. Wir trafen nur noch 2 sehr gut sozialisierte und sensible Hunde und vermieden alle anderen Begegnungen komplett. Das hat Happy wieder ein bisschen aufgebaut und Selbstbewusstsein gegeben. Danach waren wir 1 Mal wöchentlich zur Gassirunde und sind von der ersten Sekunde an energisch eingeschritten, wenn die 3 Rabauken sie wieder unterbuttern wollten. Es hat Monate gedauert, bis Happy jetzt zum Glück fast ihr altes Selbstvertrauen wieder gefunden hat, sich wieder anfängt auch mal durchzusetzen gegenüber anderen Hunden. Es GIBT Mobbing unter Hunden, das war nicht die einzige Sache, wo ich sowas erlebt habe!
LG Lily und Happy