Ach Mist, das hatte ich gestern total vergessen. Aber ich geb mir Mühe heut Abend dran zu denken.
Beiträge von Lilyana
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Hallo ihr Lieben,
ich hab noch nicht ganz alles durchgelesen, aber ich muss jetzt erstmal meinen Frust ablassen.
Leute, kennt ihr das auch? Für jeden kleinen Fortschritt tun sich 5 neue Baustellen auf! Man weiß gar nicht mehr, wo man eigentlich anfangen soll und könnte eigentlich den ganzen Tag im Dauerklickern rumlaufen... Ich bin grad so genervt!
Da haben wir nun aufwändig das Auto umgebaut und eine neue, größere Box bestellt, in der Happy beim Autofahren sicher ist. Vorher hatten wir eine kleinere Box auf der Rückbank stehen, aber da musste ich Happy immer rein und raus heben und durch meinen Bandscheibenvorfall war das nicht mehr möglich. Bisher hat Happy Autofahren und ihre Box sehr geliebt. Doch irgendwie hat sie's letzte Woche geschafft, sich während der Fahrt in der neuen Box eine Pfote irgendwo dazwischen zu schieben, wos ihr dann anscheinend weh tat. Plötzlich schrie sie los. Seufz. Seitdem wird's immer schlimmer. Erst lies sie sich nach einer Weile mit Leckerlis überzeugt, inzwischen zittert sie, verweigert selbst Käse und ist nur mit reinschieben hinein zu bekommen. Ich weiß, das macht's nur schlimmer. Aber wir müssen 3 mal täglich mit dem Auto zum Gassi fahren, weil sie im Wohngebiet viel zu überfordert ist
Nun gabs heut früh kein Futter, ich hoffe, sie durch Hunger wieder hinein zu bekommen, indem ich ihr den Napf nur in der Box anbiete.
Aber eigentlich waren wir mit dem Futter grad dabei, ein Geschirr schön zu füttern. Das kann ich da wohl erstmal vergessen. Und draußen müssen wir weiter Menschen, Geräusche, Hunde klickern, um da nicht wieder zurückzufallen. Ihre Medikamente brauch sie auch mit bisschen Futter, also ganz hungern wird wohl nichts. Allgemein arbeiten wir am Grundgehorsam und Antijagdtraining ist nun auch noch notwendig...Das frustriert. Also eigentlich nicht das Training an sich, aber manchmal bringt's einen schon organisatorisch an die Grenze. Kennt ihr das auch?!
So, das musste erstmal raus. Und nun erstmal unsere ganze Geschichte: Happy ist am 18.10.2009 geboren. Labrador-Old English Bulldog-Mix. Übernommen habe ich sie, als sie 8 Monate alt war.
Sie stammt aus einer Familie mit 4 Kindern von 7-13 Jahren, war aus einem Uups-Wurf und ein Weihnachtsgeschenk für die Kinder -.- Vermittelt wurde sie als superlieb, gut erzogen, mit jedermann verträglich. Für mich war's Liebe auf den ersten Blick und ich war sehr naiv und unerfahren. Im Nachhinein kam noch so einiges raus von den Vorbesitzern: Happy wird durch die Kinder nie Ruhe gehabt haben. Andererseits hat sie nicht viel kennen gelernt, da sie die meiste Zeit nur in den Garten und die Küche durfte. Hinzu kamen altmodische Erziehungsmethoden mit Alphawurf und eine Frühkastration im Alter von 6 Monaten. Und, dass Happy innerhalb von 2 Tagen von dieser Familie weg sollte.
Ums zusammen zu fassen: Zuerst wuchs sie relativ unsozialisiert in einer Scheune auf. Später wurde sie in ihrer neuen Familie permanent gegängelt, andererseits auch sehr grob behandelt und die Probleme tauchten früh auf, weshalb von einem blöden sogenannten Trainer die Frühkastra empfohlen wurde. Ich denke, dass irgendwas mit Happy und den Kindern passiert sein muss, vielleicht hat sie sich mal gewehrt. Weil Happy innerhalb von 2 Tagen weg sollte, angeblich um den Kindern den Trennungsschmerz zu erleichtern. Weil die Leute 2 Wochen später ins Ausland wollten und Happy jede Menge teurer seltener Impfungen hatte, sodass sie eigentlich wohl mitreisen sollte. Warum dann ganz plötzlich nicht mehr? Und sie haben von allen Interessenten mich ausgewählt, die 800 km weit weg wohnte, während sie auch Interessenten in ihrem eigenen Wohnort hatten. Alles sehr komisch! (Hinterher ist man immer schlauer)
Es fing schon auf der Rückfahrt an, dass Happy bei Rasten jeden anknurrte und bellte. Daheim war sie die ersten Wochen total durch den Wind und insgesamt extrem aufgedreht und aufmerksamkeitsheischend. Sie knurrte und bellte jeden und alles an. Menschen, Kinder, Tüten, Mülltonnen, Äste...Rannte immer wieder wie begast los mit voller Wucht in die Leine. Sie zeigte anfangs auch extrem Stereotypen, wie Schwanzjagen, sich ewig belecken, Müll fressen. Kam knurrend und bellend auch auf mich zu daheim. Ich konnte mich wochenlang abends nicht aufs Sofa setzen, weil sie auch anfing zu schnappen, wenn man sie ignorierte. Nach 3 Tagen hatte ich selbst erstmal Schiss vor ihr.
Ich war zwar jahrelanger Gassigänger im Th und hatte vvvvviiieel gelesen, aber mit Aggression hatte ich überhaupt nicht gerechnet.
Hinzu kamen außerdem schon ab der ersten Woche ihre gesundheitlichen Probleme. 3 Monate Dauerdurchfall, bis ich durch Zufall zum Barfen kam. Mit 10 Monaten kam sie nicht mehr aus ihrem Körbchen hoch, humpelte stark: Diagnose mittlere bis schwere HD. Dazu ständig entzündete Augen und Probleme mit den Analdrüsen. Was ich schon jetzt an Geld in diesen Hund gesteckt habe...
So insgesamt kann ich rückblickend sagen, dass unser erstes gemeinsames Jahr ziemlich hart war. Ich hab sie zwar dann schon recht bald ziemlich lieb gewonnen nach den ersten Monaten. Aber es gab keinen Trainer in der Nähe, der uns helfen konnte, und ehrlich gesagt war ich überfordert.
Happy vereint in sich große Umweltunsicherheit, sehr reaktives Verhalten, oft Grobheit, den Hang zum Überdrehen und hat das Motto "Angriff ist die beste Verteidigung". Deshalb bin ich bisher auch nicht wirklich im Angst-Fred gelandet.
Die Probleme drinnen haben wir im ersten halben Jahr immerhin hin bekommen. Konsequentes Zimmerverlassen bei Gepöbel, Schnappen und Co. und das einführen des "in deinen Korb" haben Wunder gewirkt.
Lange dachte ich dagegen, dass sich Happy nie gern wird anfassen lassen, geschweige denn kuscheln dulden würde. Aber ich habe mich geduldig vorgetastet und irgendwann nach etwas mehr als einem Jahr gab es da eine Wende, dass Happy meine und immer öfter auch die Nähe anderer recht gut bekannter Menschen suchte. Inzwischen schläft sie jede Nacht eng an mich gekuschelt mit im Bett
Ein großes Problem blieb: Ihre Unsicherheiten und ihre Aggression gegen Fremde und gewisse bestimmte Personen (wie z.B. meinen Opa). Zumindest war das das offensichtlich erscheinende Problem. Ich hab viel rumprobiert, anfangs hoch motiviert als Wattebauschwerferin, mit Ablenken und Schönfüttern. Ohne Erfolg. Es gab immer wieder Phasen, in denen ich mit ihr wirklich nurnoch frustriert ins Nichts Gefahren bin. Und eine kurze, wo ich's vor lauter Verzweiflung doch mit Leinenrucken versucht habe. Hat aber auch nichts gebracht. Nach einem Jahr hatte ich dann so ziemlich resigniert und dachte, dass da wohl nichts mehr zu ändern ist und wir wohl damit leben werden müssen.
Nun im letzten 3/4 Jahr bin ich dann nach einer Frustphase neu motiviert durch Zufall an andere Lektüre und neue Lösungswege gekommen. Ich hatte mir inzwischen soviel Grundwissen angeeignet, dass ich Zusammenhänge und Fachlektüre besser verstand. Wir landeten bei einem Fachtierarzt für Verhaltenskunde, wo herauskam, dass Happy hormonell sehr unter Stress steht und auch ihre Schilddrüsenwerte im Auge behalten werden müssen. Und es wurde ein deutlicher Proteinüberschuss im Futter bemerkt. So langsam entstand ein umfassendes Problembild, mit Details, von denen ich vorher nichts ahnte.
Wir haben die Ernährung entsprechend umgestellt. Ich habe die Tagesabläufe und Aktivitäten nach Möglichkeit soweit geändert, dass Happy weniger Stress hat. Seit Januar wird die Verhaltenstherapie medikamentös unterstützt, besonders wegen Happys Stereotypien. Ich habe mit Z&B angefangen und ein Entspannungssignal konditioniert. Und immer arbeite ich hart an mir selbst und lese, lese, lerne.
Und Happy verändert sich. Wir arbeiten immer noch gegen Gepöbel und Überdrehen, aber immer häufiger zeigt sie wirklich als solches erkennbares Angstverhalten. Es ist, als würde sie sozusagen ehrlicher werden und öfter ihre wahren Gefühle zeigen, anstatt sie zu überspielen. Vor einem Jahr habe ich Happy noch als rüpelig, respektlos, hart im Nehmen bezeichnet, auch wenn ihre Unsicherheit schon damals feststand. Doch nun würde ich sie eher als reaktiv, ängstlich und sehr hilfsbedürftig beschreiben. Und diese Mischung ist für mich manchmal schwer zu verstehen und kaum vorhersagbar. Manchmal benimmt sie sich in schweren Situationen perfekt, manchmal tickt sie ohne erkennbaren Grund aus (wobei sich das jetzt auf Fremde und die Umwelt bezieht, daheim mit uns und gut bekannten Menschen und Hunden ist sie einfach prima, wenn auch mitunter etwas stürmisch).
So, vielen Dank schonmal fürs Lesen, das musst ich mir heut von der Seele schreiben
LG Lily und Happy
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Entschuldigt, aber ich muss mal fix ein Lesezeichen setzen. Mit der App geht's nicht anders...Will erst alles lesen, dann kommt Happys und meine Geschichte.
LG Lily und Happy
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Also ich hab pro Rampe je ein ca. 1,30 m langes und 35 cm breites Brett und ein kleineres Brett auch 35 cm breit und bei uns (Sofahöhe) auch 35 cm hoch gekauft. Das Ganze dann aufeinander genagelt. Du legst sozusagen das lange Brett vom Boden bis aufs Sofa und das kleinere Brett wird oben als Stütze angebracht. Dann einen Streifen billigen Teppich mit Gumminoppen an der Unterseite gekauft und den verkehrt herum (Noppen nach oben) mit viel Holzkleber auf das lange Brett oben drauf geklebt. Idealer Rutschschutz.
Bilder gibt's heut Abend, ich bin grad auf Arbeit.
LG Lily und Happy
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Ja, Happy schnuppert auch manchmal herum und bekommt dann eine Bürste oder knurrt herum. Z.B. bei Wildschweinspuren. Und eine andere inzwischen erklärbare Sache ist, dass sie im Hundewald nicht laufen will und das Schwänzchen einklemmt, wenn kurz vorher eine gewisse Hündin da lang gelaufen ist, von der Happy schon ein paar Mal angegriffen wurde. Der Geruch reicht, um Happy in Angststarre zu versetzen. Gehen wir dann auf andere Wege ist alles wieder gut.
Ich denke, dass bestimmte Gerüche genau wie andere Dinge bestimmt verknüpft werden können und dann das zukünftige Verhalten darauf beeinflussen.
LG Lily und Happy
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Hallo ihr Lieben,
nun hab auch ich mal eine Frage zum weiteren Vorgehen:
Und zwar sind bei uns besonders fremde Menschen, gelegentlich auch Hunde und oft insgesamt die Umwelt ein Problem. Ich klickere also faktisch alles. Wo ist der Mensch, wo ist der Hund, was ist da los und ohne Benennen aufregende Geräusche wie Türen schlagen, Autotüren, scheppern, rascheln und so weiter und so fort.
Angefangen mit dem Benennen von Menschen habe ich Anfang Januar in der einsamen Pampa. Denn schon ein Mensch an Horizont war Ausrastgrund. In den letzten 3 Monaten haben wir so in Wald und Feld Mega tolle Fortschritte gemacht. In diesen Gegenden können wir inzwischen schon sehr oft auf dem Weg entspannt an Leuten vorbei, bei komischen Menschen reichen 2-3 Meter Abstand, Leute in der Ferne interessieren meist garnicht mehr.
Bei den alltäglichen sehr kurzen Laufzeiten direkt im Wohngebiet (30 m bis zum Auto oder kurze Nachtpippirunde) ist Happy auch schon viel ruhiger geworden, kläfft nicht mehr grundlos herum, lässt sich in dieser kurzen Zeit auch im Dunkeln meist ruhigclickern und Menschen können in 5-20 m Entfernung ohne Ausraster zu sehen sein.
Nun bringt uns das Feld- und Waldtraining also nicht mehr so richtig weiter, weil man da nur sehr wenige Leute trifft und die zu 99% nicht mehr aufregen. Deshalb wollte ich nun anfangen, verstärkt im Wohngebiet zu üben.
Denn das ist ja mal das Ziel. Ob wir jemals durch eine Innenstadt oder Menschenmengen gehen können, ist mir ziemlich wumpe. Aber mal eine Morgenrunde entspannt durchs Wohngebiet, eben nicht mehr 3 Mal täglich erst mit dem Auto rumkutschieren, das wär schon sehr schön und das erklärte Ziel.
Vorhin waren wir also das erste Mal in einem Wohngebiet üben. Doch das ist nicht so einfach. Wenns nur das Clickern der Menschen wäre, sähe ich gute Chancen. Doch da ist Happys große Umweltunsicherheit das Problem, die dann zu starker Aufregung und vermehrten Explosionen auch gegen Menschen führt. In der Pampa war ja der Mensch der einzige böse Reiz. Im Wohngebiet dagegen schepperst hier, schlägt dort eine Tür, kommt da das Müllauto, kreischt dort ein Kind, wedelt da Wäsche... Ich habe also eigentlich fast ununterbrochen geklickert, doch natürlich regt sich Happy durch all das zwischendurch garnicht erst ab, sondern immer mehr auf. Auch das Entspannungssignal hilft da nur sehr kurzzeitig.
Nun weiß ich nicht wie weiter machen und habe Angst, wenn sie bei diesem Training wieder mehr explodiert, dass dann auch das schon erreichte wieder zerstört wird. Wobei das ja eigentlich in dieser Situation an Happys extrem hoher Erregung liegt. Nach eine Viertelstunde im Gebiet bin ich mit ihr ins Feld abgebogen und nach ein paar Minuten zum Abregen konnten wir dann vereinzelt auftauchende Passanten wieder seelenruhig passieren.
Also: Wie nun weiter trainieren? Augen zu und durch, die Belohnungsrate im Unendlichen halten und hoffen, dass es mit der Zeit besser wird? Weil sich Happy ja nur an all diese Eindrücke gewöhnen kann, wenn sie sie häufig erlebt? Oder mit ganz Mega kurzen Sequenzen, 5 Min beginnen und versuchen, uns so langsam möglichst entspannt ran zu Tasten? Aber da sehe ich das Problem, dass Happy schon dieses nur kurz aus dem Auto und wieder weg sehr aufregt. Denn das ist Ungewohnt und alles Ungewohnte regt schon prinzipiell auf... Seufz.
Oder hat jemand noch andere Ideen?
Leider kann man diese Reize nicht alle einzeln üben, weil sie eben nur zu Tageszeiten in Wohngebieten auftreten, wo dann auch noch mehr Leute unterwegs sind. Nachts ist dann alles nicht mehr da und somit auch keine Aufregung...
LG Lily und Happy
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Och Mensch, das tut mir leid für dich. Fühl dich ganz doll gedrückt!
Gibts denn wirklich nicht die Möglichkeit einen neuen guten Sitter zu finden? Woran merkst du, dass deine Maus damit nicht klar kommt?
LG Lily und Happy
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Genau wie ZRoaster mach ich das auch. Jeden Tag beim Gassi wird das mit geübt, einfach zwischendurch. Dabei lasse ich langsam die Zeit oder die Entfernung oder die Ablenkung immer etwas größer werden. Wir machen Fortschritte...
LG Lily und Happy
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Nein, permanent Leine ich nicht an. Aber doch schon öfter als sonst. Spätestens wenn die Hundenase sich aufgeregt in die Höhe reckt kommt die Leine für eine Weile dran.
Ich fahre auch grad öfter auf freies Feld als in den Wald, damit Hundi frei laufen kann. Auf weitere Entfernungen ist sie nämlich auch von Wild abrufbar.
LG Lily und Happy
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Ich habe einen Matiz Daewoo (inzwischen von Chevrolet aufgekauft). Kleiner quietschgrüner Pappkarton mit 40 Ps. Aber was soll's. Das Thema Hundetransport hat uns immer mal wieder beschäftigt. Eine Zeit lang hatten wir eine Box auf der umgeklappten Rückbank. Aber da musste ich Happy immer rein und raus heben, wegen ihrer HD soll sie ja nicht springen.
Da ich's nun aber selbst mit den Bandscheiben habe und auch nicht mehr buckeln soll, haben wir nun vor 3 Wochen die komplette Rückbank rausgebaut. Und uns eine Doppeltürbox gekauft. Die Box ist jetzt im Kofferraum festgeschnallt, aber nach innen im Auto zu öffnen und dank fehlender Rückbank kann Hundi da raussteigen, ist nur noch eine Stufe.
LG Lily und Happy