Beiträge von Lilyana

    So...weiter zu deinen Fragen:


    Man wartet mit einer künstlichen Hüfte beim Hund deshalb, bis nichts anderes mehr geht, weil es ein ziemlich riskanter Eingriff ist. Geht es schief, lockern sich Teile o.ä., dann können noch eine Menge Folgeops nötig werden. Außerdem ist auch eine ewige Haltbarkeit nicht garantiert. Also es kann auch später noch Probleme mit der künstlichen Hüfte geben. Man kann sich das leider nicht so einfach "künstliche Hüfte rein und dann ist den Rest des Lebens alles prima" vorstellen. Das KANN sein, MUSS aber nicht.


    Lebensqualität kann man seinem Hund trotzdem bieten. Insgesamt sehe ich das aber wie du: Happy darf schon auch mal Rennen und mit anderen Hunden toben. Ich versuche das schon immer etwas zu dämpfen, Hunde können ja auch andere Sachen als Rennspiele miteinander spielen. Aber mal kurz Rennen darf sie schon. Allerdings nur, wenn sie schmerzfrei ist. Merke ich, dass sie daraufhin wieder Schmerzen zeigt, gibt's auf jeden Fall wieder eine Weile Ruhe und Schonung.


    Nach dem Absetzen der Entzündungshemmer sind wir zum Glück fast ein Jahr komplett Problemfrei durch die Gegend gekommen und Happy durfte öfter mal Rennen und toben. Grad seit 2 Wochen zeigt sie aber leider wieder Schmerzen. Jetzt ist wieder Leinengassi und Tabletten angesagt für die nächsten Wochen.


    Für die Lebensqualität ist aber nicht in erster Linie das Rumtoben wichtig, sondern dass er was erlebt. MAL toben muss sein, aber das ist nicht das wichtigste.


    Toll ist das Erkunden neuer Gebiete. Will ich mal richtig entspannen packe ich Happy ins Auto und wir erkunden neue Waldwege. Laufen auch mal Querfeldein, abseits von Wegen. Dann versteck ich hier und da ein paar Leckerchen und lasse Happy suchen. Oder ich lasse sie langsam über umgefallene Baumstämme steigen. Oder ich lasse unauffällig einen Handschuh o.ä. fallen und schicke sie später zum "Verloren"-Apport.


    Sportmäßig kann man fast alles machen, nur halt sehr angepasst. (Bei allen Tipps hier geht's jetzt aber nicht im Hunde, die grad Schmerzen haben, sondern die wo die HD momentan soweit im Griff ist). Wir Longieren inzwischen, aber an einem sehr großen Kreis, in langsamem Tempo, ist toll für Schritttraining. Wir machen ein paar Agilitysachen, wie Slalom machen, durch Wasser laufen, über Stangen STEIGEN, durch Tunnel laufen. Aber alles halt auf Langsamkeit und Gymnastizierung ausgelegt, keine Sprünge und abrupten Wendungen. Wir üben viele Tricks, wie Pfötchen geben, Gib Laut usw. So Sachen wie Männchen machen muss man natürlich weglassen! Da Happy ein Labbimix ist, machen wir auch ein paar Sachen aus dem Dummytraining. Aber ich Verstecke den Dummy, damit sie aufmerksam und langsam danach sucht, anstatt loszusprinten. Fährten ist auch was für manche HD-Hunde. Deiner Fantasie sind also keine Grenzen gesetzt und deinem Hund muss deshalb nicht langweilig werden.


    Hundekontakt kann er trotzdem haben. Gehen wir mit schon älteren ruhigeren Hundeherrschaften, dann tobt Happy auch kaum rum und genießt die Nähe zu den anderen Hunden trotzdem.


    Daheim haben wir einiges umgerüstet, um unnötige Belastungen zu vermeiden. Ich bin ins Erdgeschoss gezogen, weil selbst das Tragen irgendwann unangenehm für Hundi wird und Treppensteigen nicht gut ist. Wir haben das Auto umgerüstet, dass sie da auch nicht mehr rein- oder rausspringen muss. Und wir haben Rampen an Sofa und Bett gebaut. Ganz easy für insgesamt 10€ Material aus dem Baumarkt. Ich hab mir davor schon Gedanken gemacht, wie ich Happy wohl verklickere, die Rampen zu benutzen anstatt zu springen. Interessanterweise war das garnicht nötig. Nachdem ich ihr 2 Mal gezeigt habe, dass man da drüber laufen kann, liebt sie diese Rampen und benutzte sie von Anfang an ganz von alleine. Das scheint in ihrer Hüfte angenehmer zu sein :)


    LG Lily und Happy

    So, und nun zum Antworten. HD ist nicht gleich Hd und deshalb ist es schwer, aus der Entfernung Tipps zu OP's zu geben. Vielleicht könntest du ja mal ein paar Röntgenbilder einstellen?


    Insgesamt ist die Wirkungsweise der Goldakkupunktur/Implantation noch ein bisschen umstritten und viele herkömmliche Tierärzte greifen lieber zu den schwereren chirurgischen Eingriffen. Ich selbst habe schon soooo viele positive Berichte zum Gold gehört, dass das für mich die erste Wahl einer OP sein wird. Außer bei besonders schwerwiegenden Fällen halte ich die GA für eine gute und weniger invasive Chance.


    Nun konkret zu meinen Erfahrungen: Ich habe meine Hündin mit 8 Monaten bekommen, mit 10 Monaten wurde ebenfalls schwere HD diagnostiziert. Sie rannte zwar herum, humpelte dann aber stark, lief hinten über Kreuz, kam nach dem Gassi im Auto und abends aus dem Liegen nicht mehr hoch. Das war für mich ein ganz schöner Schock.


    Es gab dann 2 Monate wirklich Leinenruhe, erstmal nur kurze, dafür immer häufigere Gassigänge. Schritttraining für die Muskulatur. Absolut verboten war springen, Treppensteigen, Ballwerfen u.ä. Happy bekam Entzündungshemmer, die zum Glück auch prima anschlugen. Nach einem halben Jahr schlichen wir dieses Mittel probeweise aus und es klappte, Happy war vorerst beschwerdefrei.


    Und Futterzusatzmittel bekommt sie: Grünlippmuschel, Teufelskralle, Vit. C, Vit. E, Fischöl. Da ich barfe gibt's das bei uns alles einzeln, aber es gibt auch richtige Präparate zur Gelenk- und Knorpelstärkung für Hunde, die meist auch u.a. diese Wirkstoffe beinhalten.


    Wichtig ist immer der Aufbau einer guten Muskulatur. Also den Hund nicht einfach nur schonen (außer zu bestimmten Zeiten, wenn grad was entzündlich ist). Sondern das Richtige tun. Ruhiges Laufen, kleinere Runden, dafür im Laufe der Monate insgesamt steigern, wenn es die Hüfte zulässt. Wir laufen inzwischen täglich insgesamt mindestens unsere 3 Stunden, oft auch mehr. Gezieltes Schritt- und auch Trabtraining zum gelenkschonenden Muskelaufbau. Es gibt auch einige physiotherapeutische Übungen, die man selbstständig durchführen kann. Aber nicht übertreiben, am besten mit dem Arzt/einer Physiotherapeutin besprechen.


    Zur Frage des Bodens: Ja, insgesamt ist weicher Boden auf jeden Fall besser als harter. Da ich selbst auch HD habe, kann ich sagen: Nach 3 Stunden auf Beton laufen habe ich deutliche Hüftschmerzen. Nach 3 Stunden auf Wald- und Feldboden tut mir nichts weh. Also Watt- und Sandboden ist in meinen Augen schon gut. Man sollte aber bei nassem Boden dran denken, dass das Laufen darin ganz schön anstrengend ist, wie in hohem Schnee. Also Dauer anpassen nicht vergessen!


    Gut ist auch Schwimmen, wir nutzen hier jede Möglichkeit. Noch besser als schwimmen ist jedoch Wassertreten. Vielleicht habt ihr ein kleines Bächlein o.ä. wo Hundi drinnen langlaufen kann. Oder in seichtem Wasser am Meeresrand laufen, anstatt immer richtig rauszuschwimmen.


    So...jetzt muss ich erst nochmal weiter lesen...dann geht's weiter.


    LG Lily und Happy

    Im Namen von Sommertausend eröffne ich mal dieses Thema, um Samsons Bericht nicht zu stören:


    Hallo,


    Odie, 1 Jahr alt, hat letzte Woche hochgradige beidseitige HD diagnostiziert bekommen. Ich bin mit der Situation überfordert und weiß nicht was ich für meinen kleinen Hund tun kann. Wir haben ihn aus dem Bonner Tierheim und er wurde uns als gesunder Terrier-Mix verkauft. Eine HD wird natürlich kaum im Tierheim ohne Grund untersucht bzw. in jungen Monaten festgestellt.


    Nachdem er nach dem Spielen plötzlich drei Wochen lang hinten rechts das Bein nicht mehr aufgesetzt hat, wurde die beidseitige hochgradige HD festgestellt.


    Der Tierarzt hat ihm vorerst Schmerztabletten verschrieben, die aber laut Beipackzettel nur ein halbes Jahr verabreicht werden dürfen. Danach wird es laut Tierarzt auf eine künstliche Hüfte hinaus laufen. Ich habe jetzt im Internet so oft gelesen,dass dies anstelle einer künstlichen Hüfte auch durch Goldimplantate oder Akkupunktur zu beheben bwz. einzudämmen sei. Aber ehrlich gesagt, blicke ich bei den ganzen Infos so langsam nicht mehr durch und bin mir nicht sicher, auf was ich mich verlassen kann. Bzw. welche Beiträge nur der Eigenwerbung dienen.


    Außerdem darf Odie in seinem jungen Rüpelalter nicht mti anderen spielen, nicht toben, nicht nach Stöckchen oder Ball jagen. Überhaupt nur an der Leine udn im Schritttempo laufen. Hat der Hund dann überhaupt noch Lebensqualität? Von einer Einschläferung möchte ich natürlich absehen! Aber was ich kann ich einem jungen, verspieltem Hund denn schon noch bieten? Er ist erst vor kurzem kastriert worden, so das er seit wir ihn haben noch nie wirklich alles ausleben konnte undd as soll nun ganz vorbei sein. Es betrübt mich sehr.Mit der Diagnose HD kann ich umgehen,aber nicht damit,dass ich meinem Hund jegliche Lebensfreude verweigern soll und ihn zwangsweise "stilllege".


    Ich will ihn nicht den ganzen Tag an der Leine kurzhalten,wenn er dauernd vor Ungeduld und angestauter Energie zieht. Abends leine ich ihn deshalb immer kurz ab, damit er dann wenigstens kurz rennen kann.Ich weiß,dass er das nicht sollte,aber was bleibt ihm denn sonst???


    Ist es für den Hund eigentlich besser,wenn er auf betonierten Wegen läuft oder im weichen Sand? Darf er mit durchs Watt wandern? Gibt es homöopahtische Heilmittel,die helfen können? Ich will meinen Hund nicht mit Medikamenten bzw. Chemie vollpumpen.


    Welchen Sport darf ich überhaupt noch mit ihm machen?


    WArum wartet man mit einer künstlichen Hüfte so lange, bis nichts mehr geht udn machte es nicht direkt,wenn es unausweichlich ist?(Habe vergessen,dass beim Tierarzt zu hinterfragen, weil ich erstmal so geschockt war)


    Ich fände es super,wenn es mal ein Thema nur mit Tipps zu HD geben würde....


    Sorry,wenn ich das jetzt in diesen Beitrag reingesetzt habe.


    Liebe Grüße
    Julia

    Heute...


    Habe ich für Happy 2 Rampen gebaut, eine fürs Sofa, eine fürs Bett. Weil die Süße wieder Schmerzen in ihrer Hüfte hat seit einer Woche :(


    Wir haben uns vorher Gedanken gemacht, ob sie da überhaupt drauf laufen wird und wie wir einen Abstieg von anderen Stellen verhindern. Aber Happy scheint sie innerhalb von 2 Stunden schon zu lieben...vorhin hab ich sie mit Verwunderung von allein mehrmals hoch- und runterlaufen sehen. Und auch als ich eben zur Pippirunde rief lief sie im Halbschlaf direkt über die Rampe und hinterher wieder hoch aufs Sofa.


    Echt Klasse, scheint ihr wirklich gut zu tun!


    Liebe Grüße,
    Lily und Happy

    Hey, das klingt prima, nur Mut!


    Auch ohne Depressionen war ich monatelang sehr hin und her gerissen, ob das wirklich eine gute Idee war mit dem Hund. Aber mit den Monaten wächst man zusammen, sieht Hundi aufwachsen und lernen, wird gelassener und fängt an nicht alles so eng zu sehen ;)


    Ihr schafft das schon!


    LG Lily und Happy

    Und, Achja: Ich plane immer noch einen Zweithund aus sehr gutem Hause, mit dem man dann mal einige Kurse usw. just for Fun besuchen kann, anstatt immer nur an den normalsten Sozialverhaltenssachen zu trainieren. Aber das muss noch 1-2 Jahre warten.


    LG Lily und Happy

    Oh ja, so Neidphasen hab ich auch manchmal.


    Aber inzwischen tuts mir meist für Happy einfach nur leid.


    Weil sie z.B. manchmal recht lange allein bleiben muss, obwohl sie immer zu meinen Großeltern könnte, die als Sitter gedacht waren. Nur leider steht mein Opa ganz oben auf Happys Hassliste (ohne dass er ihr was getan hat, aber dieser Typus Mann), sodass sie auf ihn losgeht. Weil ich wegen ihrem Wesen auch immer noch keinen geeigneten Sitter gefunden habe. Weil sie eigentlich zu jeder Familienfeier mitkönnte, weil jeder Hunde mag, aber Happy mag nicht jeden.


    Weil ich gern auch mal tagelang wandern gehen würde und sowas, aber sie recht schnell echt Stress bekommt und sowas deshalb mit ihr nicht geht. Weil sie super mit in den Stall und zu Ausritten mitkommen könnte, aber sich partout nicht an Pferde gewöhnen will.


    Dass sie z.B. selbst wenn ich einen Job mit Hundeerlaubnis hätte, wahrscheinlich nicht mitkommen könnte. Weil die wenigsten Chefs solche Probleme tolerieren würden, selbst wenn sie Hunde mögen.


    Natürlich versuche ich alles, damits ihr trotzdem möglichst 200% gut geht. Organisiere nach Möglichkeit lange Mittagspause, gehe nur selten zu Feiern und wenn nur wenige Stunden usw.


    Aber ich finds halt total ärgerlich, dass sooo gute Gegebenheiten da sind, aber sie aufgrund ihrer Probleme nicht genutzt werden können. Das wurmt mich und tut mir für Hundi sooo Mega leid.


    Aber davon abgesehen liebe ich mein Tierchen einfach über alles und schaue nur noch auf die Fortschritte und tue blöde Ereignisse zunehmend gelassener ab ;)


    LG Lily und Happy

    Also meine Hündin pupst manchmal auch recht viel. Bei uns gibt's auch nicht zuviel Gemüse und die Blutwerte etc. sind alle ok. Bei Fertigfutter ist das aber genauso, doch davon bekommt sie Durchfall, beim Barfen ist der Output prima.


    Ich lebe damit, da sie damit offensichtlich keine Probleme/Schmerzen hat und sonst nix verträgt. Da wird halt abends mehr gelüftet, so what.


    LG Lily und Happy