Da ich per Suche nicht wirklich etwas auf uns zutreffendes gefunden habe und mir unsicher bin, möchte ich doch gern etwas Rat einholen...
Es gibt Situationen, in denen unsere Hündin (bald 9 Monate alt, Labbi/Engl. Bulldogge-Mix, bereits kastriert, seit 3 Wochen bei uns) uns anknurrt, anbellt und auch schnappt.
Insgesamt hört sie sehr gut, die Grundkommandos sitzen, auf Komm kommt sie direkt zurückgestürmt, sie bleibt schon eine gewisse Zeit in ihrem Korb, wenn wir das wollen. Im Alltag hat man also nicht den Eindruck, dass sie uns noch großartig testen würde.
Noch ein paar Sachen vorab: Sie kommt gut sozialisiert aus einer Familie, versteht sich mit anderen Menschen und auch allen Hunden, die wir in diesen 3 Wochen getroffen haben.
Sie darf nicht aufs Sofa und schläft nicht im Schlafzimmer/Bett, sondern schläft in der Stube davor. Diese 2 Sachen respektiert sie auch (dh auch wenn Tür mal offen steht, geht sie nicht ins Schlafzimmer und nach 1 Versuch anfangs auch nicht aufs Sofa). Wir können an ihr Futter, während sie frisst, sie lässt sich Knochen oder auch Spielzeug problemlos abnehmen.
Es gibt ein paar Situationen, in denen ich ihr Verhalten nicht deuten kann bzw. nicht weiß, wie ich damit umgehen soll:
1. Meist liegt sie, wenn man sie streichelt, nur reglos da und tut nicht dergleichen. Wenn sie dann anfängt zu Gähnen oder meine Hände anzuschleckern, lasse ich sie in Ruhe. Interpretiere ich das richtig, dass sie dann nicht möchte?
2. Wenn sie offensichtlich gestreichelt werden möchte (interpretiere ich zumind. so?), dann rollt sie sich genüsslich grummelnd auf den Rücken. Wenn man sie dann am Bauch krault wirkt sie richtig extasisch...sie grummelt und grunzt vor sich hin, wedelt mit den Pfoten in der Luft rum, ihre Augen bewegen sich ganz lebendig und sie öffnet dann auch nach ein paar Sekunden ihr Maul und fängt an, in das Erstbeste reinzubeißen (das kann durchaus auch mein Fuß sein!).
Früher oder später fängt sie dann auch an, nach den Händen zu schnappen und reagiert dann auf kein "Nein", obwohl man weiterhin den Eindruck hat, dass es ihr viel Spaß macht.
Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Höre ich auf und gehe weg, weil ich eben nach den Händen schnappen eigentlich prinzipiell nicht dulden möchte, dann dreht sie meist erstmal auf und wenn wir sie ignorieren, dann fängt sie auch schonmal an ein paar Sekunden ihren Schwanz zu jagen.
Wenn sie keine Ruhe gibt, schicke ich sie dann in ihren Korb, was sie auch anstandslos befolgt.
Nun wäre die Frage, WARUM beißt sie in die Hände, wenns ihr doch anscheinend so großen Spaß macht??? Also sie beißt nicht fest zu, will sie die Hände damit vielleicht sozusagen "festhalten", damit sie weiterkraulen??
Und: Wie reagiere ich richtig darauf? Bringt aufstehen und nicht weiterkraulen wirklich auf längere Sicht, dass sie damit aufhört? Oder gibt es Alternativen?
Man hat wirklich den Eindruck, dass sie bei diesem Kraulen etwas aufdreht und sie sich vergisst...eigentlich sollte man sowas ja nicht fördern. Aber anderes Streicheln scheint ihr wie gesagt keine Freude zu machen, sie ist nicht so ein Schmusehund. Irgendwie wärs schade ihr diese Freude zu nehmen...
3. Situation:
Wir sind ja in der Pubertät und testen unsere Grenzen...und wenn wir unbedingt unter Herrchens Stuhl das Loch im Teppich vergrößern wollen und Frauchen uns auf unsere Decke schickt, dann gehen wir zwar hin, aber fangen dann an ganz fies zu knurren und zu bellen und auch zu schnappen, wenn Frauchen sich doch tatsächlich der Decke nähern sollte...
Dasselbe machen wir auch, wenn Frauchen mit Herrchen gemütlich auf dem Sofa sitzt und uns doch so garnicht beachtet bzw. wir nichts vom Tisch nehmen dürfen.
Ich habe in manchen Topics was von "reflexartig einen Klapps aufs Maul" gelesen, schließlich ists wirklich nicht i.O., wenn sie nach uns schnappt. Und laut Trainerin soll sie anpacken und auch ein deutliches Nein bzw. einen Klaps geben. Aber wenn ich ehrlich bin...eh ich aufgestanden bin steht sie knurrend und bellend in Abwehrhaltung vor mir und schnappt nach den Händen, wenn ich mich ihr nur näher. Also fällt das so rein praktisch schonmal flach.
Abrufen und in ihren Korb schicken lässt sie sich aber auch aus dieser "Ichknurrundbellundschnappenachdir"-Situation zuverlässig und dann ist sie auch ruhig.
Von ihren Vorbesitzern haben wir auf Nachfrage erfahren, dass sie sie im Falle dieses Knurrens und Anbellens "Auf die Seite gelegt, draufgesetzt und auf die Lefzen gedrückt" haben. Kann es sein, dass sie deshalb nach einem entschiedenen "Nein" so eindeutig in Kampfhaltung geht, weil sie sozusagen darauf wartet, dass dann ein körperlicher Angriff kommt?
Ist es deshalb die richtige Methode, auf ihr Frustknurren und Schnappen stehts mit Weggehen, dann herrufen und in ihren Korb schicken zu reagieren? Versteht sie dann langfristig, dass Aufdringlichsein = Weggeschicktwerden?
Weil laut Trainerin hätte sie ja dann ein Erfolgserlebnis, weil wir weggehen. Aber da sie ja knurrt und schnappt, weil sie eben was vom Tisch oder Bespaßt werden will, ist es ja genaugenommen kein Erfolgserlebnis, weil sie nicht das erreicht, was sie wollte.
Situation 2. ist wirklich IMMER so, 3. ist jetzt in den 3 Wochen, die Happy bei uns ist, "nur" 3 Mal vorgekommen. Außer diesen 3 Mal hat sie uns täglich ganz in Ruhe essen lassen, die Gegenstände auf dem Couchtisch oder das Loch im Teppich sofort auf ein "Nein" in Ruhe gelassen und auf ein "Nein" auch mit dem Aufmerksamkeitsbellen aufgehört.
Also...über Tipps würde ich mich sehr freuen!
lg Lily