Tja..um die Geschichte mal fortzusetzen, für die dies interessiert...ich habe gestern Abend noch mit ihren ehemaligen Besitzern telefoniert und da so einige Dinge erfahren...wobei die das Alles offensichtlich total normal fanden...ich zitiere einfach mal ein paar Sachen...
"Ja...klar knurrt die und beißt. Aber man muss sich durchsetzen, dann ist auch Ruhe." Und wie machen Sie das??? "Das habense uns in der HuSchu gezeigt...auf die Seite werfen, draufsetzen und auf die Lefzen drücken. Wenns garnichts bringt brauchse auch mal nen Klaps. Das hat sogar unser kleiner Sohn hingekriegt."
"Die Leute haben immer gesagt, dass ich so heftig mit ihr spiele, aber is doch besser als so ein Hosenschisser."
Es gab auch eine Erklärung, warum sie auf einmal um sich schnappt, wenn sie sich grad genießerisch hat kraulen lassen "Ja, da hab ich sie abends vor dem Fernseher immer bisl geärgert, hehe, wenn wir am kuscheln waren."
Auf jeden Fall war das denen alles bekannt und für sie normal, sie hat wohl nicht gelernt auch noch auf andere Arten zu spielen als laut knurrend, bellend und um sich schnappend.
Und achja..."Jo, wir haben in der Wohnung immer schön getobt. Was sie für einen Fetz hatte, wen sie übers Parkett gewalzt ist und sich ihr Tau knurrend um die Ohren gehauen hat." Klar also, warum sie hier nicht Ruhe hält in der Wohnung sondern voll aufdreht.
Seit gestern habe ich sie nun wirklich wenn nötig in einen separaten Raum gesteckt, da sie sich ja sonst nicht beruhigen lies. Dann hat sie sich nach ein paar Minuten meist schnell beruhigt und war dann ruhig.
Auch, dass ich im Bett geschlafen habe und sie in der Stube bleiben sollte, hat sie schnell und problemlos kapiert. Etwas an der Tür schnuppern hinter der ich bin, zweimal jaulen und ein "Gute Nacht" von mir, dann verzog sie sich in ihr Körbchen und hat auch nichts kaputtgemacht.
Mein Schatz sollte mich eigentlich wecken, bevor er reinkommt, damit ich ihn begrüßen kann, aber ich war so kaputt, dass ich nichtmal die Klingel gehört habe. Aber auch das gab keine Probleme...sie hat ihn freundlich schwanzwedelnd begrüßt und sich gefreut, als wir nochmal fix raus Pippimachen waren zu Dritt. Auch als wir uns dann zu Zweit ins Schlafzimmer verzogen, war auch schnell wieder Ruhe und sie in ihrem Körbchen.
Ich bin jetzt die ganze Woche krankgeschrieben, und derzeit lösen sich die ersten Probleme mit der Anwesenheit meines Freundes...
Kann es sein, dass sie mich einfach noch nicht für voll nimmt, weil sie bisher auch eine männliche Bezugsperson hatte???
Auf jeden Fall...Die Kleine hat uns vorhin beim Essen angebellt...da hat mein Liebster nur einmal rüber rübergeguckt, sie "angestarrt" und ruhig "Aus" gesagt, und die is regelrecht 20 cm nach hinten gesprungen und es war Ruhe.
Auch unser "unters-Bett-Bell-Problem" hat er gelöst. Er hat einfach oben die Matratzen und das Rost vorhin runtergenommen, sie alles beschnuffeln lassen und seitdem ist Ruhe.
Und das Spiel-Knurr-Problem hat er gerade dadurch beseitigt, dass er mit ihr gespielt hat und dabei anscheinend genau den richtigen Ton getroffen hat. ER hat überhaupt keine Scheu vor ihren Zähnen und packt beherzt zu und ihre Zähne haben ihn auch tatsächlich nichtmal berührt.
Und: nach dem Spielen einmal "Schluss" gesagt und prompt hat sie sich auf ihre Decke verkrümelt und ist jetzt ganz ruhig.
Ich glaube mein Kopf und die Angst blockiert einfach einiges. ER hat sich überhaupt nicht belesen oder so, sondern handelt einfach beherzt und intuitiv ohne Angst und die Beiden haben echt Spaß miteinander.
Gestern hätt ich sie am liebsten wieder abgegeben, was hab ich geweint, aber nun sieht alles schon viel besser aus und ich denke mit seinem entspannten Vorbild und einer guten HuSchu, die mir hilft, mir auch Respekt zu verschaffen, könnte sich das alles doch gut einspielen.
Beim Spazierengehen draußen ist sie ja superlieb, das Problem war nur das Knurren und Raufen. Solang ich mirs nicht traue hab ich jetzt jemanden dafür
Und: Ich denke auch das Alleinbleiben wird an meinen 3 kurzen Arbeitstagen überhaupt kein Problem. Heute früh musste ich ja zum Arzt, aber sie war ganz ruhig und hat sich einfach wieder schlafen gelegt und kurz geguckt als ich zurückkam und sich dann auch wieder hingelegt noch 2 Stunden.
Kurze Zusammenfassung: Nach einigen Tränen, vielen Zweifeln und innerem Zwiespalt zwischen Knurren/Beißen und super liebem Verhalten hat mein Liebster bzw. ihre Reaktion auf sein Verhalten mich erstmal sehr beruhigt. Sie scheint wirklich garnicht aggressiv oder böse zu sein und sich durchaus auch unterordnen zu können. Die Hundeschule wird mir helfen, dass sie auch mich respektiert und vielleicht kann man auch das gar so rüpelhafte Spielen (auch mit anderen Hunden) noch etwas eindämmen. Ansonsten ist ihre bisherige Erziehung ja wirklich schon sehr gut.
Liebe und erleichterte Grüße,
Lily