Also, ich selber bin körperlich eingeschränkt, zum einen hab ich Übergewicht und dazu noch Rheuma und PNP. Trotzdem habe ich mir jetzt wieder einen jungen Hund gesucht. Oh und meine Erste war ein Mix zwischen BC und JRT.
U.a. habe ich mir wieder einen Hund genommen, weil ich gar nicht mehr rausgegangen bin nach dem Tod meiner Motte am 01.03.2010. Habe die Wohnung nur für Einkäufe oder Arzttermine verlassen. Aber, ich habe körperlich und auch seelisch in dieser Zeit extrem abgebaut. Klar war es mal schön, nicht bei jedem Wetter rauszumüssen, das heißt nicht, dass ich faul geworden bin, ich wollte einfach nicht, weil jede Strecke hier im Umkreis mich auch an meine Kleene erinnert hat.
Ich habe mit der Motte 1 großen Gang (ca. 4,5 km) jeden Tag durchgezogen, außer wenn ich einen Schub hatte. Wenn es sonst wg. der PNP nicht so ging, hab ich mich auf's Fahrrad gesetzt und sie lief dazu frei, weil sie mich sonst ab und zu davon runterholte. Da sie ballverrückt war, war das nicht ganz so schlimm, in der Wohnung kann man das auch machen, zudem gab es ne geistige Beschäftigung wie Futterball, Übungen etc. Allerdings wurde sie nie richtig müde Selbst bei sehr heißem Wetter, da wollte sie zwar keinen richtigen Gassigang machen, aber dem Ball ist sie immer hinterhergelaufen.
Mit meinem Labbi-Mix mache ich es ähnlich. Allerdings wenn ich nicht so richtig laufen kann, dann geht es eben noch 200 m weit, dafür laste ich sie geistig eben etwas mehr aus, soweit sie das schon hinbekommt. Radfahren ist noch nicht drin, doch das werden wir auch noch lernen. Da sie nicht wirklich spielen kann/will muss ich mir so einiges einfallen lassen, aber sie ist wesentlich ruhiger als meine Motte, schläft auch viel, bzw. liegt da und beobachtet mich oder läuft mir 1 Std. hinterher, wenn ich mit ihr übe, dass sie mir eben nicht hinterherlaufen soll, irgendwie wirkt das aber nicht.
Was ich damit sagen will: Auch ein körperlich eingeschränkter Mensch kann sich sicherlich gut mit einem Hund machen - natürlich gilt das leider nicht für alle - und wie in meinem Fall, einen etwas aktiveren Hund zulegen. Wenn ich mal gar nicht konnte, also auch nicht mal in den Garten, dann hab ich mir jemanden geholt, der mit ihr laufen ging bzw. sie mal für ein WE weggegeben, um mich zu erholen, doch selbst da hab ich gemerkt, wie sie mir fehlt.
Psychisch ist das auch wichtig, vorallem für solche Menschen, die vorher schon Hunde hatten, die nicht das Haus verlassen etc. Vor einigen Jahren litt ich unter schlimmen Angstzuständen, der Hund half mir, mich wieder aus dem Haus zu trauen - schließlich war ich dafür verantwortlich, dass sie ihren Auslauf bzw. ihre Geschäfte machen konnte -. Ich wollte damals keinen Hund, bin zwar tiervernarrt, doch einen Hund, der sollte mir eben wg. meiner Krankheit nicht ins Haus kommen. Schon gar keinen aktiven wie BC-JRT-Mix.
Aber es war Liebe auf den ersten Blick, vorallem bei ihr. Eine Freundin und ich haben die Anzeige in der Zeitung gelesen, sie belaberte mich so lange, bis ich zustimmte, mir die Motte mal anzusehen. Wir kamen an, die Vorbesitzerin brachte sie in die Küche - sie lebte mit ihren 5 Monaten schon im Zwinger mit einem alten Schäferhund - und sie rannte auf mich zu und sprang mir sofort auf die Arme, meine hingekniete Freundin ignorierte sie total, ich stand allerdings. Das war es. Ich fuhr auf die Bank, holte das Geld und wir nahmen sie mit. Wahnsinn kann ich da nur sagen. Ich war absolut unvorbereitet, musste erst alles besorgen und es Feiertag! Es war aber für sie das absolut Beste (ihre erlebten Mißhandlungen kamen erst so nach und nach heraus, und sie war total abgemagert!) und im Endeffekt auch für mich.
In meiner Straße wohnte eine schon ältere Dame, ca. 70 Jahre alt, eines Tages sah ich sie mit einem JRT-Dackel-Mix-Welpen durch die Straßen gehen (vorher sah man sie kaum), sie bekam den Hund von ihren Kindern, damit sie endlich das Haus wieder verließ nach dem Tod ihres Mannes. Die Frau lebte richtig auf. Wenn es ihr körperlich mal schlecht ging, dann kam ein Sitter und lief mit dem Kleenen. Klar, sie meinte manchmal, ein junger Welpe sei schon anstrengend, doch hergeben würde sie ihn nimmer wollen.
Gerade für ältere Menschen ist es gut, wenn sie rauskommen, wenn sie sich bewegen etc. Selbst wenn es ab und an nur mal in den Garten geht. Der Hund passt sich an, wie schon weiter oben gesagt wurde. Und es gibt einige, die sich etwas nebenbei verdienen wollen. Naja, meine Motte mochte keine Kinder, daher konnte ich sie den Nachbarskinder nicht zum sitten geben, doch wofür hat man Freunde? Bekannte?
Ansonsten würde ich zwar schon dafür plädieren, dass - wenn man sich einen Hund holt, gerade bei Einschränkungen - der Hund zu einem passt, aber ich würde auch nicht wirklich etwas sagen, wenn es ein etwas aktiverer Hund ist. Kenne das eben aus eigener Erfahrung und ich kann mit gutem Gewissen sagen: Auch eingeschränkte Personen können einen aktiveren Hund haben.
Es gibt genug Beispiele, wo es HHs gibt, die eben nicht mit ihrem Hund gehen oder spielen, obwohl sie kerngesund sind. Ein eingeschränkter Mensch achtet - glaub ich - auch mehr auf sein Tier.