Zitat
...wie alt ist denn Deine Hündin?
Du schreibst, das sie jetzt 6 Wochen bei Dir ist...das ist natürlich eine sehr kurze Zeit.
...es hört sich so an als wenn Du sie zu jedem Hund an der Leine lässt, ist das so?
Deine Hündin scheint auch eine ganz Ungestüme zu sein...
Vor allen Dingen hört es sich nach einem Leinenführigkeitsproblem an...ich würde dies an Orten üben, an denen etwas weniger Ablenkung herrscht...und dann langsam an belebteren Orten weiter ausbauen.
Nach 6 Wochen kann man natürlich nicht verlangen, das der Hund top auf Dich hört.
Es kommt auch auf das Alter an, wie Du den Hund führen solltest...deshalb meine Frage.
Erzähl noch etwas mehr von deiner Hündin und Euren Tagesablauf.
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Sie ist ca. 9 Monate alt, lebte seit dem Welpenalter im Zwinger mit anderen Hunden, hat dementsprechend auch Probleme mit Wasser, vorallem aus Duschköpfen oder Gartenschlauch, doch das ist was anderes. Ab und an muss sie eben gewaschen werden.
Ja sie ist an der Leine, momentan an der Schlepp, zwischendrin an der kurzen. Wenn uns Hunde begegnen - ist nicht oft der Fall, ich lebe seeeeehr ländlich - dann hab ich sie kurz an der Leine, außer ich kenne die Hunde und ihre Reaktion darauf, bislang sind das 3 Hunde. Beim 4. ist sie absolut aggro, ob es daran liegt, dass es der Hund vom Förster ist?
Zudem haben wir derzeit Leinenzwang. Auch wenn ich die Schlepp meistens loslasse.
Nein, ich lasse sie nicht zu jedem Hund, ich versuche ihre Körpersprache zu erkennen, wenn sie heftig wedelt, nicht erstarrt, weiß ich, hier ist keine Gefahr, stellt sie aber den Kamm, stellt sich ins Geschirr, erstarrt richtig, knurrt und bellt dann wie verrückt, dann mache ich einen Bogen, drehe mich mit ihr an der Leine um bzw. versuche es, dabei ist es schon passiert, dass sie ne Rolle rückwärts IN der Leine machte, und deswegen auch auf mich losgeht (naja mich einen winzigen Augenblick anschaut - ich versuche dann sofort zu loben - doch meistens ist das so kurz, bis ich nen Ton draußen hab, ist sie schon wieder auf 180) da ist keinerlei Ablenkung möglich. Nicht mal mit WienerWürstchen.
Ich bin da außen vor, sie sieht nur den "Feind", egal ob dieser ruhig ist oder auch bellt.
Manchmal kann ich es nicht verhindern, dass uns Hunde begegnen oder wir mehr unter HH's und deren Hunde sind, als für sie event. jetzt schon gut ist. Denn beim Alleinebleiben räumt sie mir komplett alles ab, bzw. geht auf die Wohnungstüre los.
Tagesablauf:
Früh aufstehen, kurz in Garten - je nachdem ob gerade der Kater dort war, schnüffelt sie meistens und pullert einmal, ansonsten mind. 2mal (endlich, anfangs machte sie fast gar nicht) manchmal löst sie sich auch schon da, was nicht schlecht ist.
Dann Morgenfutter (Quark, Obst etc.) und während ich warte das meine Medis wirken und versuche meine Knochen, Sehnen und Glieder soweit locker zu bekommen, dass ich nen anständigen Gassigang machen kann, dauert es einige Zeit (habe Rheuma u PNP). Sobald das einigermaßen funzt, üben wir zuhause "Schau", "hier", "aus", "sitz", "Platz" u "Hundeplatz", "weiter", "jetzt" sowie "Korb".
Ich will keinen Roboter als Hund, sondern sie soll ja auch Hund bleiben, nur diese paar Kommandos sollte sie schon drauf haben. Es dauert und geht nur mit Leckerchen - sie ist verfressen -. Habe ich mittags einen Termin, wo sie mitkann, fällt das Frühstück für sie aus (sie kotzt beim Autofahren), wir üben aber trotzdem.
Gegen 10 bzw. 10.30 Uhr gehen wir auf ne große Runde (4 km, wobei wir dafür meistens 1,5 Stunden brauchen, wg. üben und schnüffeln etc.). Morgens begegnen wir kaum, meistens nie, Hunden, nur die Ablenkung der guten Düfte oder auffliegende Vögel, das lässt mich oft verzweifeln. Sie sucht auch keinen Augenkontakt, verschließt die Ohren. Erst wenn ich sage "Pech" oder "Tschüß" oder "kehrt" (hier manchmal), mich dann umdrehe und weggehe, lässt sie sich herab zu mir zu kommen. Ich mag auch nicht ständig an der Leine ziehen, als Hund fände ich das unangenehm und würde da auch nicht folgen.
Ist sie dann bei mir, umrundet sie mich und bleibt "hinter" mir stehen und dreht den Kopf zu mir rum. Oder sie läuft an mir vorbei und bleibt ca. 2 m hinter mir sitzen oder stehen. So sollte das natürlich nicht sein. Vielleicht lobe ich da auch zu früh, ich lobe sie, sobald sie ca. 3 m von mir noch weg ist. Ist sie dann bei mir, gibt es Leckerchen und Säuselei von mir.
Manchmal kommt sie nach dem 1. Rufen, macht aber unterwegs ständig halt und schnüffelt alle 3 Meter, bis sie dann an mir vorbeiläuft, bzw. hinter mir stehen bleibt und dabei aber wegschaut. Daran verzweifle ich manchmal echt, vorallem da ich ja weiß, man sollte einen Befehl nicht ständig rufen, bzw. es sollte 1mal ausreichen, weil der Hund ja ansonsten denkt "hah, es reicht wenn ich aufs 3. Mal da bin". Ich habe keine Ahnung, ob ich sie da loben soll oder ignorieren. Denke halt, wenn ich sie ignoriere, dann kommt sie gar nimmer.
Dann gibt es wieder Situationen, wo sie von alleine zu mir kommt, bzw. sich umdreht und schaut, ob ich noch da bin und das gutheiße, was sie gerade macht. Da lobe ich sie und sage "weiter". Ich achte sehr darauf, dass sie nix ins Maul nimmt, manchmal lässt es sich nicht vermeiden.
Bei heißem Wetter laufe ich nicht so weit mit ihr, denn obwohl sie aus Griechenland kommt, verträgt sie das heiße Wetter genauso wenig wie andere Hunde. Ist es so warm, dann bleibt sie oft in meiner direkten Nähe - ach ja, wir üben gerade "Fuß" gehen, das klappt mit Leckerchen hervorragend, sogar ohne kurze Leine -.
Was dann? Wir sind zuhause, dann legt sie sich oft hin und ruht sich erstmal aus, schließlich ist sie ja noch jung und auch geruhsam (Labrador-Mix). Nach 2, 3 Stunden kommt sie wieder her, bzw. rufe ich sie und wir spielen (das kennt sie so gar nicht und hat auch wenig Lust dazu) zusammen bzw. üben wieder. Danach gehen wir wieder etwas raus, aber nicht so lange, je nach Wetterlage. Hier kann es dann schon eher passieren, dass wir dem einen oder anderem Hund begegnen, meistens aber diejenigen, die sie schon kennt und mit denen sie auch spielen will.
Daheim legt sie sich wieder hin oder wir gehen in den Garten, während ich lerne rollt sie sich im Gras herum, schnüffelt oder liegt einfach da (meist in der Sonne). Im Garten muss ich sie auch an der Leine halten, da er nicht abgezäunt ist und sie "liebt" alle Menschen und muss dann auch zu allen hin, entweder im Hof oder im Nachbargarten meiner Vermieterin oder gar dem Kater hinterher. Bei Menschen gibt es keine Aggression, Angst nur bei bestimmten Personen (großen, etwas korpulenten Männern). Noch springt sie meistens hoch, doch wir arbeiten daran.
Auch hier üben wir.
Ich denke schon, dass ich zu wenig Geduld noch habe, und auch ständig Vergleiche anstelle (meine Hündin starb erst am 01.03.d.J.) und versuche da an mir zu arbeiten. Vorallem rufe ich mir in Erinnerung, wie sie in dem Alter war. Da diese extrem quirlig und aufgedreht war, dafür aber ballverrückt, war sie schneller abzulenken, dafür aber auch anstrengender. Was mir ein bischen fehlt - und ich denke für Tilly wäre das auch ganz gut - sind quasi Anlernhunde. Klar, sie lernt dabei auch viel Unsinn, doch bei Fiby hat das wunderbar geklappt. Naja jeder Hund ist anders, andererseits denke ich schon, dass das gut gehen würde. Vorallem wenn sie merkt, die entgegenkommenden Hunde sind ok, der andere Hund bei mir tut auch nix.
Abends gehts dann meistens "nur" in den Garten oder nochmal eine kleinere Runde. Bei jedem Spaziergang selbst wird auch etwas geübt, manchmal mehr, manchmal weniger.
Gegen 19.30 bzw. 20 Uhr gibts Abendessen und - was mich auch stutzig macht - 10 min. spätestens muss sie wieder pullern, egal ob wir kurz vor dem Fressen draußen waren und sie gemacht hat oder es etwas länger her ist (ca. 1 Stunde), aber ok, ich bin ja froh, dass sie nimmer in die Wohnung macht, sondern sich vor die Türe stellt und signalisiert, "ich muss mal". Andererseits muss sie dann auch erstmal ausgiebigt den Garten abschnüffeln, ab und zu pullert sie nicht mal.
Üben ist dann nimmer, sie ist da meist zu müde zu, eher etwas spielen/bubbeln und liegen/schlafen.
Gegen 22 Uhr muss sie nochmal runter (dazwischen schläft sie) und ich bringe sie dann gg. 0:30 oder 1 Uhr nochmal runter, auch in dieser Zwischenzeit schläft sie, bevor ich schlafen gehe. U.a. damit sie nicht um 6 Uhr ankommt und raus muss.
Sie ist eine Ruhige, außer wir sind draußen, da kann es schon ungestümer werden. Wenn wir keinen Hunden begegnen ist sie auch ruhig, naja wenn sie was Tolles erschnüffelt kann es schonmal etwas stürmischer werden.
Derletzt haben wir Nachts einen Igel im Garten gehabt, sie ist direkt auf dieses komische Ding zugerannt - sie war an der Leine und riß mich mit, ich konnte sie aber halten, sodass sie sich nicht an den Stacheln verletzen konnte, bellte und knurrte und war soo abgelenkt, dass an pullern gar nicht zu denken war. Dafür stand sie 10 Min. später (als wir wieder oben waren), wieder an der Türe. Naja zumindest dann hat sie gepullert, doch wollte danach sofort wieder unter den Baum, wo der Igel hinverschwunden ist. Und war dabei sehr aufgeregt, doch ohne wedeln.
Sie ist gesund bis auf Milbenbefall, dem mit Mittel entgegen gewirkt wird. Sie hat ne unheimliche Kraft für ihre knapp 17 kg und eine Fehlstellung der Hinterbeine, die hoffentlich ohne OP dafür mit viel Laufen so behoben werden kann.
Himmel, das ist wieder ein Sermon, doch ich wollte das ausführlich schreiben, sorry.