Hallo,
habe euer Forum entdeckt und hoffe evtl. hier kompetente Hilfe zu bekommen.
Vorweg erstmal eine kurze Einführung zu meinem Hund:
BALOU, Rüde, kastriert, 5 Jahre alt, Spanischer Wasserhund-Mix.
Balou ist seit 2,5 Jahren in meiner Obhut.
Er war von anfang an recht schwierig, das wurde mir damals aber auch von Tierschutzseite her schon vorab gesagt.
Schwierig werdet ihr jetzt fragen, was heisst das?
ALSO:
Balou muss nach Angaben des Tieschutzvereins in Spanien bei einen alten Herren gelebt haben, der absolut abgeschottet von der Aussenwelt war.
Wie er ihn dort gehalten hat, weiß niemand.
Dieser alte Herr ist dann verstorben und Balou kam in ein spanisches Tierheim.
Dort zeigt er sich agressiv und sollte eingeschläfert werden.
Die Vorsitzende des Vereins, war entweder vor Ort, oder ist infonmiert worden, ich weiss es nicht, auf jedenfall hat sie ihn mitgenommen, um ihm eine Chance zu geben.
Dort zeigte er sich auch schwierig, war aber aber gleichermassen lieb und zutraulich.
Ich war damals auf der Suche nach einem Hund und wollte ihm auch eine Chance geben.
Man fragte mich, ob ich Hundeerfahrung hätte und naja, ich hatte immer einen Hund, aber noch nie einen Problemhund.
Wir einigten uns darauf, ich würde zunächst als Pflegestelle für ihn schauen, ob ich mit ihm zurecht komme, oder nicht.
So, dann kam Balou nach Deutschland.
Ich holte ihn in Köln am Flughafen ab.
Eine Box mit einem fletschenden und schnappenden schwarzgrauen Wuschel stand nun vor mir.
Ich dachte.............OH MEIN GOTT.............!!
Nun denn, ich liebe Hunde und stand zu meiner Entscheidung es mit ihm zu probieren.
Gesagt getan........Box genommen zum Auto gegangen.
So, der Hund war ja nun schon sehr lange in dieser Box und musste sicher mal Pipi dachte ich.
Ich versuchte auf ihn einzureden, aber je mehr ich quatschte und ihn anschaute, je wilder wurde er.
Gut, Box vorsichtig geöffnet und sofort nach der Leine gegriffen.
Wir parkten im Erdgeschoss, direkt an einer großen Wiese.
Von dieser Wiese trennte uns nur eine Leitplanke.
Balou war etwas wackelig auf den Beinen, hatte wohl etwas zur Beruhigung bekommen.
Er hatte sich aber auch etwas beruhigt.
Ich half ihm vorsichtig über die Planke, konnte ihn sogar kurz anfassen.
Dann lief er auf die wiese und machte seine Geschäfte.
Ich kniete mich hin und plötzlich kam er auf mich zugelaufen, legte mir die Forderpfoten auf die Schulter, umarmte mich und kuschelte mit mir.
Von dann an waren wir Freunde.
Zuhause angekommen, näherte sich ihm meine Freundin unvernünftiger Weise und er biss zu.
Bei mir zeigte er sich überwiegend freundlich und zutraulich.
Ich wusste ihn in etwas einzuschätzen.
Er durfte sich nicht bedrängt fühlen, dann war es soweit okay.
Er makierte mir die ganze Wohnung, ständig und immer wieder.
Füße, die sich zu hastig und ruckartig bewegten, wurden von ihm attakiert.
Hände, die sich ihm näherten, wurde nach geschnappt.
Ich ging mit ihm spazieren, wollte einen Stock schmeissen, er sah den Stock und lief weg.
Ich kann Balou frei laufen lassen. er läuft nicht weg und ist auch kein Hund, der auf jemanden zu rast und beisst.
Ich muss jedoch immer und zu jeder zeit dann ein Auge auf ihn und natürlich auch Andere Menschen haben, die sich ihm nähern.
Ja, und was ist nun das aktuelle Problem?
Fakt ist, noch immer rennt er ständig durch die Wohnung und hebt sein Bein, selbst, wenn wir gerade draussen waren.
Aber am schlimmsten ist, gestern hatten wir die Situation, mein Freund ist mit seinem Fuß an Balous Lieblingsdecke gekommen und Balou hat nach seinem Fuß geschnappt..
Mein Freund, den er nun auch seit 2 jahren kennt und liebt hat ihn natürlich ermahnt und Balou stand plötzlich wild Zähne fletschend vor ihm.
Er wollte ihn aus dem Zimmer schicken, es war nicht möglich.
Niemand konnte den Hund mehr anfassen, oder beruhigen.
Wir mussten ihn mit einem Besenstil aus dem Wohnzimmer schieben, wobei er wie wild in diesen Stil gebissen hat.
Nur zur Erklärung, zu keiner Zeit wurde er mit dem Stil geschlagen.
Und solche Aussetzer hat er leider hin und wieder.
Ich habe einen 12 jährigen Sohn, der natürlich auch mal Freunde zuhause, was wenn da mal was passiert?
Er hat bereits einen Nachbarn gebissen, der jedoch nach Vorwahnung ihn dennoch versucht hat zu streicheln.
Selber Schuld, aber sollte trotzdem nicht sein.
Hat jemand Erfahrung mit solchen Hunden?
Gibt es eine Chance, ihn zumindest halbwegs berechenbar zu machen.
In meiner Not, habe ich nach dem aktuellen Vorfall gestern den Tierschutzverein angerufen und wollte, das sie ihn zurück nehmen, ihn in eine Stelle geben, wo keine Kinder sind.
Nun, Balou ist ja dort bekannt und ich bekam später einen Anruf, das im Team besprochen wurde, das Balou wohl nicht zu vermitteln und ich ihn dann doch bitte einschläfern lassen soll.
Denn es würde sich niemand finden, der diesen Hund nehmen würde.
Kann ich sicher nachvollziehen, ich glaube auch nicht, das jemand freiwillig Balou nimmt.
Habe mich etwas beruhigt, habe nebenbei zur Zeit auch noch eine Große familiäre Belastung, daher auch ein schlappes Nervenkostüm.
Heute etwas nüchtern betrachtet, möchte ich natürlich nicht, dass Balou geht, aber, ich möchte ihn aber auch mit dieser Problematik nicht behalten, denn das ist mir auf Dauer einfach zu gefährlich.
Auch meine Tierärztin deutete heute an, das es in bestimmten Fällen besser ist einen solchen Hund gehen zu lassen.
Nun suche ich natürlich erst noch nach anderen Lösungen, denn ich liebe dieses Arschloch.......
ABER,
er muss aufhören auszuticken.......
und
ich möchte auch nicht 3-5mal täglich seine PIPI Spuren wegwischen müssen.
Haben wir eine Chance?
Bin für jeden Tip dankbar.........
LG
und Danke im Vorraus
Kirsten