Hallo ihr Lieben,
ich hatte vor Weihnachten, auf unserer letzten Abendrunde, ein unschönes Ereignis mit meinem Rüden Rico (Fast 7 Jahre alt, kastriert, Yorkshire Terrier irgendwas mix).
Wir gingen wie jeden Abend die gleiche Runde (es ist eine ziemlich einsame und dunkle Strecke, wo allerdings abends kein Auto mehr fährt). Mit Taschenlampe und allem pipapo Bewaffnet. Beide Hunde liefen frei, bislang gab es nie Probleme auf der Abendrunde. Im Gegenteil. Rico schien im dunkeln deutlich sicherer und besser zu laufen als tagsüber. Ich habe es eigentlich immer auf die Autos geschoben, die ihn tagsüber wohl ängstigen, obwohl er NIE schlechte Erfahrungen machen musste und ich immer aufpasse.
So, nun kam uns in dieser Nacht eine zweite Taschenlampe entgegen gelaufen (mehr war auf die entfernung nicht erkennbar). Ich habe beide Hunde ins Fuß genommen und wollte dann je nach Situation entweder im Fuß dran vorbeilaufen oder meine zwei absitzen und das Gegenüber passieren lassen. Ich bemerkte das Rico das ganze nicht geheuer war, er war aufmerksam aber noch nicht ängstlich, sodass ich mir leider gottes noch nicht viel bei gedacht habe. Er lief weiter bei Fuß und das Gegenüber entpuppte sich als Mann mit Taschenlampe und einem Großen Mischlingshund an der Leine. Es gab kein Bellen, kein Knurren nichts. Und bevor ich mich versah, drehte Rico um und rannte wie von der Tarantel gestochen los. Kein Blick nach hinten oder zur Seite mehr. Pure Panik und richtiges Fluchtverhalten. Ich gemacht das ich meine Joy mitkriege und hinterher, habe ihn gerufen...nichts.
Voller Panik habe ich gehofft, dass er den Weg nach Hause findet und heile über die, gott sei dank, einzige Straße kommt. Zuhause angekommen saß er unter der Straßenlaterne, wartete auf mich und freute sich so riesig mich zu sehen! Meine Güte was war ich froh!
So, obwohl dieses Ereignis glimpflich ausgegangen ist, läuft der kleine Kerl nun abends nur noch an der Schleppleine, ich will nicht riskieren das sowas noch einmal passiert.
Aber: Er ist anders! Ich weiss nicht was ihm solche Angst bereitet hat in dieser Nacht. Seit jener Nacht bekommt er bei fast jedem Spaziergang, egal ob die gleiche Strecke oder ein anderer Weg, eine art Angstattacke. Die Ohren werden komplett nach hinten geklappt, liegen schon richtig an, der Schwanz ist komplett unterm Bauch verschwunden, er duckt sich und läuft auf der stelle schneller. Inzwischen habe ich ihn soweit, dass er sich ein bisschen an mir orientiert. Sprich, er schaut zu mir, bekommt ein "ist okay" und läuft dann einfach neben meinem Fuß her, bis er sich soweit wieder entspannt. Dann ist die Phase vorbei, er läuft normal, schnuppert auch wieder!
Das ganze hat er nun auch tagsüber, wenn auch nicht so extrem wie Nachts! Ausserdem dreht er sich dauernd um um zu schauen ob hinter uns jemand ist. Ich bekomme langsam auch schon verfolgungswahn =(
Die Strecke auf der es "passiert" ist, brauche ich Nachts noch gar nicht wieder mit ihm gehen. Da hat er durchgehend Panik. Ich schaffe es, wenn überhaupt, ihn kurzzeitig mit kleinen Rennspielen abzulenken. Bzw. lasse ihn einfach mal sitzen und mache ein paar Minuten gar nichts, bis ich merke er entspannt sich und dann gehen wir weiter.
So ängstlich er zwischendurch draussen auch ist, im nächsten Moment kommt der Terrier Großkotz wieder durch! Auch zuhause ist er wie immer und Terriertypisch!
So, nun meine Frage an euch. Wie kriege ich ihn wieder in die Reihe? Ich weiss ja noch nicht mal wovor er in der Nacht Angst hatte. ich versuche ihm die Spaziergänge so angenehm wie möglich zu machen, ohne ihn in seiner Angst zu bestärken. Hatte auch schonmal an Bachblüten zur Unterstüzung gedacht. Bzw. Gibt es etwas was ich vielleicht gesundheitlich checken lassen sollte? Mir kamen die Augen und die Ohren in den Sinn...? Schilddrüse und Blutbild ist letztens erst gemacht worden, da ist alles gut!
Habt ihr Ideen?
Entschuldigt das es so lang ist, ich wollte möglichst viel Erläutern!!
Vielen Dank
Sarah mit Rico und Joy