Beiträge von Vetmupfel

    Zitat


    Die Hündin wurde an Infusionen angeschlossen, blieb auch dort, der VERDACHT lautete Darmverschluss und die OP wurde für den NÄCHSTEN Tag angesetzt.
    Die Hündin hat die Nacht nicht überlebt :omg:


    Je nachdem, wie die Hündin dran war, hätte ich die selbe Entscheidung getroffen. Wenn sie vom Kreislauf schon recht schlecht war, MUSS man vor einer so großen OP den Kreislauf stabil haben.
    Ob das die Katze nach dem Autounfall oder eben ein Darmverschluss ist, erst den Kreislauf zu stabilisieren ist völlig lege artis!
    Andersrum hätte es dann Geschrei gegeben, weil das Tier in der Op gestorben ist. "Wie konnte der die nur in Narkose legen bei dem schlechten Kreislauf, fahrlässig bla bla bla..."


    Wie mans macht, macht mans falsch. Es sei denn es geht alles gut, dann hat man natürlich alles richtig gemacht :roll:

    Viele der Fälle, die ihr hier schildert sind natürlich tragisch und hätten nicht passieren sollen, aber der TA hat keine Wahl, als oft auf Verdacht zu behandeln.


    Was meint ihr, wie oft die meisten Kunden wiederkommen würden, wenn man bei relativ unspezifischen Symptomen direkt die komplette Diagnostik auffährt.(Obwohl das für seinen Umsatz ja erstmal gut wäre)
    70% der Leute würden die Rechnung sehen und nie wieder kommen. Das müssen die meisten TA am Anfang der selbstständigkeit sehr bitter lernen, wenn man immer alles ordnungsgemäß abklärt und alles operiert was eigentlich operiert werden müsste, hat man bald keine Kunden mehr.


    Man muss nunmal nen Mittelweg finden zwischen symptomatischer Behandlung auf Verdacht und anständiger Diagnostik. Manchmal geht das eben nach hinten los.


    Wenn man von Anfang an sagt, dass man keine Kosten scheut und alles gemacht haben will können solche Dinge kaum passieren. Aber dann wird auch jeder kleine Durchfall finanziell astronomisch. Denn hinter beinahe jedem Symptom können 1000 verschiedene Krankheiten stecken.


    Manchmal muss man einfach das wahrscheinlichste annehmen, bzw. bei genügend Erfahrung seinem Bauchgefühl vertrauen auch wenn es dann auch mal schiefgehen kann.


    lG

    Hey,


    Zitat

    sie verabschieden sich dann liebend gern freiwillig


    Das erkläre ich dann auch den Kindern, die sich ggf. den Fuchsbandwurm o.Ä. eingefangen haben. Nimm ne pflanzenpille und schon gehen die Würmchen alleine wieder nachhause.
    Nebenbei erwähnt ist pflanzlich nicht gleich unschädlich. Viele der potentesten Gifte kommen aus dem Pflanzenreich.


    Prophylaktisch kann man geben was man will, gerne auch Kokosflocken oder sonstwas wenn man sich damit besser fühlt. Aber wenn das Tier Würmer hat ist es mMn fahrlässig und unverantwortlich nicht mit erwiesenermaßen wirksamen Mitteln entgegenzuwirken.
    Die vorbeugende vierteljährige Entwurmung muss ja nicht sein wenn man Proben abgibt.


    Und da würde ich mich durchaus auch mit Leuten anlegen, denn wenn verwurmte Hunde durch die Gegend laufen, verbreiten sich die Eier überall. (Dadurch ist es dann auch kein Wunder, wenn sich die Hunde schnell wieder anstecken, wenn die Umgebung schon völlig verseucht ist...)


    lg

    Zitat

    Sie kommt aus dem Tierschutz,aus Spanien.


    Was das über die Tirerschutzorga aussagt verkneif ich mir jetzt einfach mal...


    Was waren es denn genau für Spulwürmer? Es gibt durchaus welche, die Zoonosepotential haben, sie können die sogenannte "Larva migrans" machen, d.h. die Larven wandern im Körper herum und suchen die richtige Stelle zum "Überwintern". Das ist zwar relativ selten, aber wenn der Befall des Hundes so massiv war kann man mal daran denken wenn man entsprechende Symptome hat. (zum Nachlesen: "Toxocariasis" eingeben)


    Den anderen Hund muss man auf jeden Fall mitentwurmen und bei so starkem Befall würde ich auch durchaus überlegen die Entwurmung zu wiederholen. So schlimm ist die Entwurmung für den Hund nicht, da würde ich einfach auf Nr sicher gehen.


    lG

    Wurmeier kann man nicht sehen, aber Bandwurmglieder auf jeden Fall. Deswegen heißt z.B. der Gurkenkernbandwurm so wie er heißt ^^ Da findet man im Kot nämlich weiße Stückchen die aussehen wie Gurkenkerne.


    Wenn man also weiße Gebilde im Kot findet, ist das auf jeden Fall eine Untersuchung wert. (edit: wer ein Vergleichsbild sucht, einfach mal G**gleBildersuche "Proglottiden" eingeben)


    Bei meinem Hund sind das allerdings auch oft einfach Stücke von Rinderhautknochen, die verdauen sich nicht immer komplett.


    Und wegen Madenwurm beim Menschen: Wenn der Befall sehr stark war, sind die Eier natürlich auch überall in der Umgebung und schwer wegzubekommen. Bei leichtem Befall wird man es natürlich leichter los.

    Hey Dani,


    das ist einfach zu beantworten :)
    Solche Würmer kommen bei Hunden schlichtweg nicht vor.


    Sowas ähnliches gibts noch bei Pferden und Mäusen und vielen anderen Tieren, aber wenn, dann wirtsspezifisch, d.h. dem Menschen kann dabei garnix passieren :)


    Das schöne am Madenwurm des Menschen ist ja auch, dass er nach kurzer Zeit von selbst verschwindet wenn man das Kind davon abhalten kann, die Eier selbst von hinten wieder oben rein zu befördern.


    lg

    Alle (relevanten) Bandwürmer brauchen einen Zwischenwirt. Endwirt sind Hunde, Füchse etc., die haben die Würmer im Darm und damit idR so gut wie keine Probleme. (Auch beim Bandwurm des Menschen sind die Symptome eher harmlos, wenn man der Endwirt ist)


    Dann werden Eier ausgeschieden, die kann man auch problemlos im Kot nachweisen. Wenn diese dann durch eine Maus, einen Pilzesammler im Wald, Rehe etc pp aufgenommen, schlüpfen die Eier und wandern ins Gewebe. dort kapseln die sich ab. Ist bei den meisten Bandwurmarten untragisch, nur beim Fuchsbandwurm nimmt das Ganze tumorartige Formen an, weil die sich in den Zysten vermehren.


    Das kann einem aber nur bei Kontakt mit Kot passieren. Hat der Hund Fuchskot gefressen, kann er höchstens Zwischenwirt werden, also diese Zysten in Organen bekommen. Erwachsene Würmer werden daraus auf keinen Fall, dazu müsste man die Zysten im Fleisch/den Organen essen.


    Man darf ruhig Angst vor Fuchsbandwürmern haben, ich habe die letzten Wochen etwa 20 Fuchsprobene untersucht, davon hatte ein gutes Drittel Bandwurmeier! Deswegen sollte man Beeren im Wald nicht sofort essen sondern wenn schon, dann gründlich gewaschen. Und nach nem Waldspaziergang am Besten die Hände waschen.


    Aber vor dem eigenen Hund braucht man keine Ansgt haben, solange er keine Mäuse oder rohes Wildfleisch etc. frisst.

    Zitat

    So ähnlich hat es mir vor kurzem meine Hausärztin erklärt: Man würde also bei Verdacht auf Madenwürmer bei Kindern z.B. auf jeden Fall behandeln, quasi ohne es wirklich zu wissen, denn durch eine Stuhlprobe ließen sich diese ganz schlecht feststellen, sagte sie. Müsste doch auch auf unsere Hunde übertragbar sein, oder?


    Nee, ist bei Hunden definitiv nicht so ;) Und für den Madenwurmbefall beim Menschen gibts ne super einfache Methode die Eier zu finden. Einfach nen Tesafilmstreifen ihr wisst schon wo hinkleben und wieder abziehen. Da finden sich die Eier dann garantiert :) (Sollte ne Hausärztin auch eigentlich wissen...)

    Hey,


    prima Thema, wo ich grade 4 Wochen in der Parasitologie bin ^^


    Also erstens kann man sich keine Würmer im eigentlichen Sinne vom Hund einfangen. Man kann höchstens versehentlich Zwischenwirt werden, also Larvenstadien beherbergen, die sind dann aber nicht im Darm, sondern sonstwo im Körper und warten darauf, von einem Hund gefressen zu werden. (was wohl eher selten ist ^^)


    Und der Hund kann NUR dann Bandwürmer bekommen, wenn er Mäuse etc frisst, NICHT durch Fressen von Fuchskot.
    Wenn man also verhindert, dass der Hund Mäuse frisst, braucht man vor Fuchsbandwürmern schonmal keine Angst zu haben :)


    Ich finde es auf jeden Fall sinnvoll, regelmäßig zu Entwurmen oder ne Probe untersuchen zu lassen, aber die meisten Befunde sind Spulwürmer und relativ harmlos. Die können zwar auch mal versehendlich in den Menschen geraten, machen da aber nur äußerst selten Probleme. Und bei normaler Hundekothygiene ist das seeehr unwahrscheinlich.


    Die Würmer die Menschen so bekommen können sind also auf jeden Fall andere. Zwar auch immer häufiger, aber auf keinen Fall durch Kontakt zu Tieren :)


    Wenn ihr Fragen zu Parasiten habt bin ich grade in der Perfekten Position dazu, also fragt ruhig *gg*


    lG