Wir haben auch zwei Second-Hand-Hunde (beide von Privatpersonen übernommen).
Unsere Emma hat einige Wochen gebraucht um anzukommen, mutiger, selbstständiger und entspannter zu werden. Sie ist in ihren Wesenszügen aber gleich geblieben.
Aiko war für uns ein Überraschungspaket. Rückblickend betrachtet hätte man mit mehr Hundeerfahrung die ein oder andere Marotte sicherlich vorher erahnt und gezielt dagegen steuern können. Aber als Ersthundehalter haben wir mit solch einer Entwicklung nicht gerechnet.
Aiko war anfänglich lieb und nett und etwas "schüchtern". Nach einigen Monaten begann die Transformation zum Arschhamster Für uns wirklich eine unschöne Situation, mit der wir nicht gerechnet haben und die uns zeitweise wirklich an unsere Grenzen gebracht hat. Das schöne Leben mit Hund ganz weit entfernt, weil man ständig nur ein Auge auf ihn hatte und nicht im Geringsten unbefangen mit ihm umgehen konnte. Wir haben sicherlich Fehler gemacht, die bei einem normal gearteten Hund aber nicht solche Wellen geschlagen hätten.
Aiko ist und bleibt verhaltensoriginell und bringt gewisse Einschränkungen mit sich. Er ist unglaublich unsicher mit der Tendenz nach vorne zu gehen.
Sein Verhalten war bei uns nicht neu. Bei seinen Vorbesitzern war er genauso, das hat man uns bei der Abgabe aber verschwiegen. Eine Dame, bei der er einen Tag zur Probe gewohnt hat, hat er ein Loch in die Hand gestanzt, weil sie ihn am Halsband von der Tür fern halten wollte. Die hat ihn direkt ins Auto gepackt und zurückgebracht.
Ich kenne also beide Seiten der Medaille. Ich würde mir wünschen, dass sowohl die Tierschützer, als auch potentielle neue Besitzer einfach etwas realistischer und ehrlicher an die Sache herangehen. Es muss und soll nicht jeder TS-Hund als reißende Bestie hingestellt werden. Aber genauso kann ich die vor Rührseligkeit triefenden Texte vom lieben, gutmütigen Kuschelhund nicht mehr lesen, der einfach nur dankbar in ein neues zu Hause möchte und sich willenlos ergeben wird.