Beiträge von Tanja84

    Ich spreche aus Erfahrung.


    Wir haben das auch gerade durch. Hatten Aiko vor 3 Wochen Blut abnehmen lassen, da wir auch den Verdacht auf eine SDU haben. Obwohl wir uns vorher informiert haben, hab ich dann beim TA verpennt zu sagen, dass ich nicht nur T4 und TSH bestimmt haben möchte. :/ Beim Termin zum Besprechen der Blutwerte ist es mir dann erst so wirklich aufgefallen. Der TA hat die anderen Schilddrüsenwerte beim Labor nachgefordert, meinte aber, dass die Blutprobe wahrscheinlich schon zu alt sei.


    In sechs bis acht Wochen lassen wir Aiko noch einmal Blut abnehmen.

    Ich weiß genau, was du meinst.


    Aiko ist auch so ein Kandidat. Wir haben ihn mit etwas über 2 Jahren von privat übernommen. Er konnte nicht, machte nicht, wollte nichts. Wir haben auch ziemlich blauäugig gedacht, dass wir das mit Erziehung weitgehend alles in den Griff kriegen. Ein Herz von einem Hund, der nur nichts gelernt hat. Pustekuchen!


    Nach einigen Wochen/Monaten fing der Herr an "aufzutauen" und lebte sein A...loch-Image so richtig aus. Draußen gegenüber anderen Hunden eine Furie, im Haus der unsichere Hund, der meinte uns mit ziemlicher Regelmäßigkeit anknurren zu müssen. Ich bin mir sicher, dass wir teilweise sein schlechtes Verhalten durch unsere Unerfahrenheit verstärkt haben; außerdem wäre es sicher sinnvoll gewesen viel eher ein "Machtwort" zu sprechen und ihm zu zeigen, dass das so nicht geht.


    Hundeschule Nr. 1 haben wir nach 1/2 Stunde wieder verlassen. Aiko sollte in der Gruppe "Sitz" machen und saß etwas schief neben meinem Mann. Der Trainer ging zielstrebig auf Aiko zu, packe ihn am Hintern und wollte ihn gerade rücken. Aiko fand das doof und hat geknurrt - daraufhin hat der hoch kompetente Trainer ihm eine geschossen. Wild fluchtend haben wir den Platz verlassen.


    Als wir bei Hundeschule Nr. 2 vorstellig wurden und unsere Probleme geschildert hatten, schickte man uns mit den Worten "So etwas tun wir uns nicht freiwillig an!" nach Hause.


    Hundeschule Nr. 3 besuchten wir immerhin ein gutes halbes Jahr. Aikos Pöbelei wurde außerhalb des Hundeplatzes noch schlimmer; unserer mehrmaligen Bitte um einen Hausbesuch, um sich unser Problem zu Hause anzuschauen kam der Trainer nicht nach.


    Ich weiß nicht wie oft wir darüber nachgedacht haben Aiko abzugeben, weil er uns an den Rand der Verzweiflung gebracht hat. Ich kann es aber einfach nicht, weil mir dieser kleine Mistkerl zu sehr ans Herz gewachsen ist. Wie er sich freut, wenn ich nach Hause komme - wie er Schutz bei mir sucht, wenn ihm etwas unheimlich ist - wie er durch das Wohnzimmer hüpft, wenn er sich freut und seine 5 Minuten bekommt - wie toll und freundlich er zu Fremden ist - wie geduldig er mittlerweile mit unserem ewig infantilen Zeithund ist... und, und, und.


    Wir haben uns arrangiert und einen "Neustart" gemacht; andere Hunde werden nur noch selten angekläfft, im Haus hat er ganz selten Phasen, in denen er wie ein armer geprügelter Hund durch die Gegend läuft und rumknurrt. Er wird, wenn auch schleichend, immer mehr ein guter Hund ;-). Unsere Rückschläge werden immer kürzer und sind nicht mehr ganz so heftig.


    Mir geht jedes Mal das Herz auf, wenn mich jemand anspricht, der Aiko vor unserer Zeit kannte und mir sagt, wie toll er sich gemacht hat und wie glücklich er wirkt. Das sind dann die Momente, in denen ich ihn hochgradig verliebt anschaue und weiß, dass wir auf dem richtigen Weg sind und weiter kämpfen.

    Unser Aiko ist auch so ein Katzenfreund. Bei uns waren es ganz besonders Nachbars Katzen, auf die er es abgesehen hatte. Wenn er sie im Garten gesehen hat, ist er vollkommen ausgetickt. War die Terassentür geschlossen ist er daran bellend rauf und runter gesprungen, hat uns die Scheiben zerkratzt und hat sich nicht mehr einbekommen. Auf der Straße ist er wie ein Irrer kläffend in die Leine gesprungen und hat sich von uns hinterherziehen lassen, bis die Katzen aus dem Blickfeld verschwunden waren. Im Garten hat er sie gejagt und minutenlang hinterhergebellt. Nachdem er eine unachtsame Katze zweimal in die Ecke gedrängt hat und sich dabei diverse Kratzer eingefangen hat, die nur knapp am Auge vorbeigegangen sind, habe ich beschlossen - wenn auch nicht auf die nette Art - zu handeln.


    Ihr dürft mich gerne auseinandernehmen, aber ich habe die Wasserflasche eingesetzt, da mir das Leben der Katzen und das Augenlicht meines Hundes vorgehen. Ich habe ihn drei oder viermal mit der Wasserflasche erwischt, als er gerade daran gedacht hat auszurasten. Auf der Straße sind Katzen kaum noch ein Problem, er glotzt kurz hin und orientiert sich dann an mir. Wenn er im Garten ist und er sichtet eine Katze, trabt er Richtung Zaun und zeigt sehr lange an, dass da etwas ist. Wenn ich ihn dann anspreche kommt er zu mir. Ist er im Wohnzimmer und die Katzen laufen durch seinen Garten, jault er etwas vor sich hin. Wenn ich ihn dann in sein Körbchen schicke ist Ruhe.

    Wir haben einen Rüden (5 Jahre) und eine Hündin (nächsten Monat 4 Jahre).
    Sowohl im Wohnzimmer als auch im Schlafzimmer haben wir für jeden Hund einen eigenen Schlafplatz. Anfänglich haben wir strikt darauf geachtet, dass Emma nicht in Aikos Körbchen geht. Für Aiko wäre das ein kleiner Weltuntergang gewesen. (Als er noch ein Einzelhund war, waren mein Bruder und meine Schwägerin mit Ihrer Schäferhündin zu besuch. Die beiden verstehen sich super und haben wie irre miteinander gespielt und auf der Couch gelegen. Irgendwann ist Schäferhundi dann ganz frech in sein Körbchen gegangen. Der arme Kerl hat sich die nächsten Tage nicht mehr in sein Körbchen gelegt, bis die Decke gewaschen war. :headbash: ) Mittlerweile sucht jeder das Körbchen auf, in dem er/sie liegen möchte ; das ist gar kein Problem mehr.


    Gefüttert haben wir anfänglich mit viel Abstand zwischen den beiden, da Aiko extrem futterneidisch ist. Mittlerweile stehen die Näpfe beide mit etwa 1 Meter Abstand in der Küche. Es wird artig gewartet, bis aufgefuttert wurden, dann geht die gegenseitige Napfkontrolle los.


    Ob Aiko von einem Zweithund profitiert hat? Ich glaube schon! Manchmal ist er ziemlich genervt von unserer Emma, ohne sie ist es aber auch sichtlich blöd. Die beiden spielen miteinander, putzen sich hin und wieder, aber richtig gekuschelt wird nicht. Wenn sie sich beim chillen zufällig berühren, zucken beide zusammen und einer ergreift fast schon beschämt die Flucht - fast wie verliebte Teenies :roll: . Aiko hat seine Unsicherheit und die damit verbundenen Wutausbrüche, die er anfangs hatte, wenn Emma etwas getan hat, was ihm nicht gepasst hat (lautes Gebelle und Geschnappe Richtung Emma) nahezu komplett abgelegt. Er wirkt, auf mich irgendwie gelöster und entspannter, seitdem Emma da ist.

    Für Emma haben wir auch einen Anti-Schlingnapf gekauft, nachdem sich die junge Dame jede Mahlzeit noch einmal durch den Kopf hat gehen lassen. Wir haben den Napf mit den Noppen - funktioniert bei uns wirklich gut. Seitdem hatten wir keine Kotzunfall mehr.