Beiträge von Tanja84

    Gestern Abend Notdienst mit Aiko, weil er nur noch tröpfchenweise Urin absetzen konnte. Allgemeine Untersuchungen, drei verschiedene Harnuntersuchungen, Injektionen vor Ort und Medikamente um das Wochenende zu überbrücken -> knapp 310 Euro weniger auf dem Konto.

    Wahnsinn , was sich da für Preisunterschiede auftun . Waren eben mit Aiko bei unserem Haustierarzt. Allgemeine Untersuchung, Ultraschalldiagnostik der Blase, Prostata und Milz, Punktion der Blase um Urin abzuzapfen, zwei unterschiedliche Harnuntersuchungen und eine Injektion Metacam -> knapp 140 Euro.

    Wir waren gestern Abend mit Aiko beim Notdienst, weil er ständig raus musste und immer nur tröpfchenweise Urin absetzen konnte. :verzweifelt: Er hat Kristalle und Gewebeteilchen im Urin. Haben fürs Wochenende Medikamente bekommen und müssen einen Termin zum Ultraschall bei unserem Tierarzt machen. Ich habe eine Scheißangst :( :

    Wir sind vom Tierarzt zurück. Keine tumorösen Veränderungen.

    Urin aus der Blase abgezapft, PH-Wert erhöht, Struvitkristalle in geringer Zahl und entzündliche Prozesse. Bakterienkultur ist angelegt. Morgen bekommen wir das Ergebnis und entsprechendes AB. Dann müssen wir das Futter umstellen, um den PH-Wert in den Normalbereich zu bekommen.

    Müssen uns jetzt alle erstmal erholen und dann schauen wir weiter und hoffen darauf, dass alles gut wird.

    Das hat sie gerade nicht wirklich gemacht, hat der arme Hund sich eben gedacht.

    Ich war noch im Arbeitszimmer, Mann hat sich auf den Weg zu seiner Weihnachtsfeier gemacht, hat aber das Kindergitter an der Treppe nicht richtig geschlossen. Ich höre wie Aiko das Gitter aufdrückt und die Treppe runter geht. Ich mag es nicht mehr, wenn er unbegleitet die Treppe läuft, weil ich Angst habe, dass der alte Herr runterfällt. Eile hinter ihm her. Aiko bemerkt mich, bleibt stehen und dreht sich etwas in meine Richtung. Dabei senkt er den Popo etwas ab, die Rute liegt auf der Stufe auf, ich kann nicht mehr stoppen, trete dem treuen Tier auf die Rute. Aiko fiept auf, macht einen Schritt nach vorne und purzelt die letzten drei Stufen der Treppe runter.

    Zum Glück hat er sich nicht weh getan. Aber in seinen Augen ist mir der Titel "Rabenfrauchen des Jahres" sicher :barbar:

    Aiko hat mich gerade wieder Jahre meines Lebens gekostet und mir graue Haare gebracht. Der Kerl macht mich fertig! :pfeif:

    Sitze zu Hause im Arbeitszimmer, Aiko liegt neben mir auf seinem Kissen. Ich gehe runter und hole mir einen Kaffee, komme zurück und Aiko liegt immer noch da. Das ist eher ungewöhnlich, weil das eigentlich der Zeitpunkt ist, an dem er sich gerne ins Bett legen geht. Ich gucke ihn an - keine Bewegung des Brustkorbs. Ich starre weiter - sekundenlang nichts. :verzweifelt: Ich fang an zu zittern, schluchze laut auf und berühre sein Pfötchen. Da schnellt der Kopf hoch und ich kassiere den Blick der puren Empörung :wuetend: , weil ich seinen Schönheitsschlaf gestört habe.

    Aiko war ähnlich. Sobald wir einen Fuß mit ihm vor die Tür gesetzt haben, ist ihm das Hirn weggeflogen, Tunnelblick, mit Volldampf in die Leine und abwechselnd Nase auf den Boden oder die Umgebung gescannt. So gestresst, dass er draußen nichts fressen konnte, nicht im Geringsten ansprechbar. Wir waren quasi für ihn nicht existent beim Spaziergang.

    Richtungswechsel oder stehen bleiben an kurzer Leine hat alles nur schlimmer gemacht. Wir schon schlecht gelaunt, weil man sich nur im Kreis dreht, der Hund frustriert und verunsichert, weil er nicht verstanden hat, was das soll. Nach Monaten vergeblichen Versuchen seine Aufmerksamkeit zu bekommen, damit wir ohne ausgerissene Arme vom Spaziergang zurück kommen, haben wir ganz neu angesetzt.

    Schleppleine dran und los. Das hat für alle den Druck rausgenommen, weil "nur" noch alle 10 Meter Stillstand war statt jedem Meter.Wenn die Leine auf Spannung war und er den Zug weggenommen hat verbal gelobt und weitergegangen. Ansonsten einfach stehen geblieben und interessiert den Wegesrand angestarrt oder einfach auf den Boden gesetzt :woozy_face: Eine lange Zeit immer nur die gleiche Runde, wenn er zu nervös wurde Spaziergang abgebrochen.

    Recht schnell hat er kapiert, dass es nicht weitergeht, wenn auch nur etwas Spannung auf die Leine kommt. Auf die kurze Leine hat er das dann problemlos übertragen.

    In meinen Augen muss ein Hund nicht tolerieren von Fremden angefasst zu werden.

    Aus diesem Grund würde ich Aiko auch nie irgendwo anbinden. Grundsätzlich hat er kein Problem mit Menschen, lässt sich auch gerne mal streicheln kann es aber nicht leiden bedrängt zu werden. Wenn er irgendwo angebunden wäre und könnte nicht ausweichen, wenn ihn jemand versucht anzupacken, könnte das unangenehm enden.

    Und selbst bei Hunden die absolut kein Problem damit haben von Fremden angefasst zu werden und auch gerne von sich aus Kontakt suchen, kann diese Situation des angebunden seins schon wieder ganz anders aussehen. Wir hatten das einmal mit unserer Emma. Wir waren morgens spazieren und wollten Brötchen holen. Es hat wie aus Eimern geschüttet, ich hatte Aiko an der Leine der noch schnell kacken musste, mein Mann hatte Emma an der Leine und ist mit ihr schon vorgegangen. Er hat sie dann beim Bäcker angebunden und ist schon mal reingegangen. Da kam auch ein Typ auf die Idee den angebundenen Hund zu streicheln :stock1: und Emma fand das total scheiße, ist rückwärts gegangen und hat beschwichtigt, was das Zeug hält. Ich habe Emma dann über den Parkplatz laut angesprochen dass alles okay ist und bin zu ihr geeilt, dann hat sie sich entspannt. Zum Glück war dieser Hund ein absoluter Engel und wusste nicht, dass sie ihre Zähne nicht nur zum fressen gebrauchen kann :tropf:

    Ach ja, die alten Hunde. Irgendwie schwingt immer ein wenig Sorge mit, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind. Aiko ist mit seinen 15,5 Jahren noch gut drauf und gehört mit seiner Größe (60 cm) definitiv zum alten Eisen. Er hört sehr schlecht, die Augen werden schlechter und hier und da zwickt mal der Rücken. Aber beklagen dürfen wir uns nicht - bei uns ist das auch Jammern auf hohem Niveau. Er frisst wie ein Scheunendrescher, läuft Treppen, hüpft aufs Sofa, geht gerne spazieren (auch wenn die Runden kürzer werden), er ist zu 99% klar im Kopf, er bekommt seine dollen 5 Minuten und hüpft und flitzt herum. Heute war er richtig gut drauf. 2,5 Kilometer in knapp 45 Minuten finde ich sehr beachtlich für den alten Herrn :applaus: Zwischendurch bekam er den irren Blick und wir sind ein Stück um die Wette gerannt :herzen1: So süß, wie er sich gefreut hat, mein Herz ist vor Freude übergequollen und im nächsten Moment habe ich feuchte Augen bekommen, weil ich weiß, dass diese Momente immer seltener werden und unsere gemeinsame Zeit begrenzt ist :verzweifelt: