Hallo,
ich habe auch eine Mixhündin aus Spanien und vielleicht kann ich dir etwas weiter helfen.
Zunächst finde ich es gut, daß ihr einen spanischen Hund ein Heim gegeben habt, denn große Chancen auf ein Zuhause haben diese Hunde in Spanien nicht.
Ich kann jetzt nur von meinen persönlichen Erfahrungen berichten. Erstmal ist es so, daß die ( meisten ) Spanier mehr schlecht als Recht auf Menschen sozialisiert sind. Den Menschen kennen sie meist nur als Jemanden, von dem man sich in Acht nehmen muß. Es könnte ja sein, in eine Falle gelockt zu werden...! Auch wenn eine Strassenhündin Welpen bekommt, werden sie meist vor den Menschen versteckt. Das bekommen die Welpen natürlich auch mit und lernen gleich, dem Menschen nicht unbedingt zu vertrauen. Man braucht einen langen Atem und viel Geduld, bis der Hund einen vertraut. Tut er es nicht, lernt er auch nicht. Die "Bestrafung" darf nicht zu heftig ausfallen, da sie sich sonst verweigern, wie du ja auch schon geschrieben hast. Ich habe auch gelernt, alle Erziehungsmaßnahmen die wir mit unseren Hunden durchführen, zu vergessen. Es klappt oft nicht. Ich schreibe dies jetzt nur für das Verständnis der südlichen Hunde, damit du weißt, daß du keine Schuld daran hast, wenn der Hund anders ist, als die Hunde die hier aufgewachsen sind.
Viele südliche Hunde erfahren hier auch viel Mitleid von ihren neuen Besitzern, gerade auch dann, wenn man die Vorgeschichte des Hundes kennt. Aus menschlicher Sicht möchte man das Tier jetzt verwöhnen um all die Grausamkeiten vergessen zu lassen.
Das ist nicht gut für den Hund. Was er jetzt braucht ist ein Besitzer, der zeigt wo es lang geht. Er muß lernen sich auf seinen Menschen zu verlassen und Rückhalt bei ihm holen zu können. Eben ein richtiger Führer. Dafür habe ich 1 1/2 Jahre gebraucht.
Zur Bellerei : Bitte nicht dafür bestrafen. Meine Hündin hat auch sehr oft angeschlagen, vor allen in der Nacht. Jetzt kaum noch. Ich habe es so gemacht. Immer wenn sie gebellt hat, habe ich reagiert, habe sie kurz gelobt um ihr zu verstehen zu geben, daß ich ihre "Aufgabe ernst nehme. Dann bin ich zum Fenster oder Tür gegangen und habe raus gesehen. So richtig links, rechts sehend. Da hat man schon gemerkt, daß der Hund ruhig wurde. Dann Tür wieder zu, mit ruhiger Stimme : Ist alles klar, ist nichts los. Hinsetzen und Hund ignorieren, vielleicht nochmal herzhaft gähnen. Bei uns hat es geholfen, schon nach kurzer Zeit. Sie hat gelernt, daß keine Gefahr besteht. Jetzt sind die Geräusche bekannt und werden von ihr ignoriert.
Ich könnte jetzt 1000 Dinge schreiben, würde hier aber zu viel werden.
Ich wohne ja auch in Hamburg. Vielleicht könnten wir uns telefonisch austauschen. Bei Bedarf kannst du mir eine private Nachricht senden.
Tschüß Pedy und Luri ( Madrid/ Spanien )