Miras_Mom: Schnauf erstmal durch....du bist ja fix und fertig!
Ich habe hier nur quer gelesen...wie lange hast du den Hund?
Läuft sie normal an der Leine oder zeigt sie da auch Vermeidungshaltung?
Wie fütterst du sie? Bekommt sie ihren Napf hingestellt und gut oder muss sie sich ihr Futter erarbeiten- sprich fütterst du sie aus der Hand?
Hat mal dein Trainer was zum Thema Bindung gesagt?
Ich kann mich sehr gut in deine Situation hinein versetzen.
Meine Hündin kommt ebenfalls aus dem Tierschutz, kannte und konnte nichts. Draußen war ich für sie Luft, sie bekam sofort und regelmäßig Panikattacken, wenn ich was von ihr wollte. Da hat eine 8m Flexileine gut geholfen. Sie war weit genug von mir weg und ich hatte sie dennoch unter Kontrolle.
Sie hat nie gelernt, mit Menschen zu wohnen. Alles neu- Wohnung, Treppen, Auto...alles.
Zur Wohnung, sie hat ihre festen Plätze, da darf sie machen was sie will. Naja nicht ganz...einen Platz habe ich ihr neben der Wohnzimmertür geschaffen- da hat sie alles im Blick, kann mich beobachten und fühlt sich nicht bedrängt, wenn ich mal an ihr vorbei laufe. Ich weiß- so erzieht man einen Kontrollfreak. Also den zweiten Platz neben der Couch geschaffen. Da ist sie in meiner Nähe, kann Kontakt haben wenn sie will und ich stehe nicht unter ständiger Beobachtung. Irgendwann hat es funktioniert...
Zum Autofahren...wo darf sie denn mitfahren? Dina hat auf der Rückbank, beim anderen Auto ging es nicht anders, nur und ganz schlimm gesabbert. Definitiv Stress! Reisetabletten für Kinder und Tabletten vom Tierarzt haben wenig gebracht. Bei den Tierarzttabletten war sie regelrecht sediert, zeigte aber noch alle Stresssymptome. Im neuen Auto fährt sie im Kofferraum- wie ein Wunder, sie sabbert und bricht nicht mehr. Meine Theorie dazu ist, sie hat nicht die Möglichkeit zum Seitenfenster rauszuschauen und das kleine Hundehirn muss nicht so viele bewegte Bilder verarbeiten. Wenn du die Möglichkeit hast, dunkle alle Scheiben ab und warte was passiert. Vielleicht hilft es, wenn sie erstmal gar nichts sieht. Autotraining habe ich mit ihr Minutenweise begonnen, also erstmal ums Auto gegangen, wenn sie entspannt war gelobt und Training beendet. Dann weiter mit Türen auf, ich rein, Hund rein...das war Training von einer Woche. Sie ging freiwillig, wenn ich voran bin. Ich habe mein Auto in einer verkehrsarmen Straße geparkt, da wohnen viele Rentner. Ich will nicht wissen, wie viele uns beobachtet und sich halbtot gelacht haben. Aber was solls- es ging nicht anders!
Alleine bleiben...auweia...jetzt (nach knapp 10 Monaten!!!) bleibt sie alleine und macht auch nichts mehr kaputt.
Zum Glück bellt und jault Dina nicht, da kann ich dir leider keine hilfreichen Tipps geben.
Ansonsten frag, wegen mir löcher mich...
Ich war genauso fix und fertig wie du, habe fast nur noch geheult. Allerdings kam für mich nur eins nicht in Betracht...den Hund wieder angeben! Ich wusste von anfang an, dass meine Süße eine ganz Tolle ist und nach knapp 10 Monaten zeigt sie es langsam.
Gibt nicht auf, sie dankt es dir irgendwann!
Und immer daran denken- der Hund kennt es nicht, sie hatte nie eine Bindung zu Menschen und war wahrschinlich nur auf sich gestellt.
Viel Glück, Mut, Ausdauer und starke Nerven wünschen
Dina&Doro