Hallo Tanja&Finja
aus solcher Haltung kommt Dina auch. Die Freiläufe waren mit Maschendrahtzaun getrennt und die Tiere lebten in Rudeln.
Anfänglich hatte es bei Dina zu Verwirrungen geführt, sie steckte ihre Nase durch jede Masche, die zu finden war. Zum Glück hat sie jetzt kein Interesse mehr an Zäunen.
Ihr übt ja richtige "Kunsttückchen". Ich bin begeistert. Dina ist zu sowas nicht zu bewegen bzw. bekommt sofort Angst, weil neu und unbekannt. Durch Zufall läuft sie mir mal durch die Beine, aber mehr auch nicht.(Bin selber nicht die Größte und der Hund muss sich schon etwas klein mache damit es passt.) Ich kann bei ihr auch keine besonderen Begabungen, Talente, Interessen feststellen. Alles was sie mittlerweile macht und tut hat sie sich von ihren Hundekumpels abgeschaut. Ich meine damit spielen mit einem Ball oder Frisbee, buddeln an Löchern...und so weiter.
Was es mich anfangs an Nerven gekostet hat diesen Hund zum Spielen zu bewegen. Himmel! Bälle kannte sie nicht, werfen kannte sie nicht, apportieren...du wirst es dir schon denken können. ;-) Sie hat einen kaputten Tennisball gefunden und den hat sie anfangs heiß und innig geliebt. Alleine mit dem Ball spielen war das Größte für sie. Aber wehe ich wollte mich in das Spiel integrieren. Angst, Panik...das volle Programm.
Der Zufall kam mir zu Hilfe und ich fand heraus, das sie Seile mag. Also Seil gekauft, das ganze Spiel von vorne. Irgendwann wurde es besser. Das Apportieren muss sie sich auch abgeschaut haben- irgendwann klappte es nämlich mal. Ich muss dazu sagen, mit positiver Verstärkung (streicheln, Lob) und Leckerlies konnte ich nicht arbeiten, zum einen bekam sie Angst und zum anderen spuckte sie die Leckerlies wieder aus. Der Hund kannte noch nicht mal Leckerchen! Als dann die Kombination aus Leckerchen nehmen und Aufgaben ausführen klappte wurde es wieder besser. Mein Trainer gab mir dann den Tipp sie aus der Hand zu füttern. Ab da kam die Wende. Sie baute endlich eine Bindung zu mir auf. Sie fing an zu kuscheln, schmusen (wenn auch nach Aufforderung), lernte weiterhin extrem schnell und, finde ich, ist auch langsam stolz auf sich.
Mittlerweile sieht sie nur den Ball/Frisbee und ist außer Rand und Band. Sie springt wie ein Känguru umher und freut sich mit mir zu spielen. Hin und wieder (Martin Rütters würde die Hände über dem Kopf zusammen schlagen) rüpelt sich mich auch an. Noch sehe ich es positiv, zeigt es doch dass sie mich unmissverständlich auffodert endlich das zu tun was sie will. Für einen Hund ohne Kenntnisse der menschlichen Kommunikation, ohne Selbstbewusstsein und permanter Angst vor Menschen ein riesen Fortschritt. Trotzdem arbeite ich mit ihr dass sie lernt und versteht, dass ich sie verstehe, sie aber trotzdem erst dann spielen darf wenn ich es zulasse! (mal eben spielerisch die Rangordnung geklärt!)
Und der Agi- Parcour...Oh Gott...anfangs, natürlich, Angst vor den Geräten, es durfte auch kein Anderer in der Nähe sein. Ich mich mit ihr abseits gesetzt und sie beobachten lassen. Dann die Probe...sie sprang eher halbherzig mit mir an der Leine über kleine Hinternisse, aber Spaß hatte sie nicht wirklich dabei. Immermal probiert, aber Spaß kam nicht auf. Nachdem die Bindung besser wurde, siehe da, ging sie eher zögerlich (aber mit beginnender Freude) über Stege und durch den Tunnel. Mal schauen was sie macht wenn ihre Unsicherheit weniger wird. Ich glaube zwar nicht dass sie ein super Agi-Hund wird...die Erfahrung der letzten Monate hat mir aber geziegt dass meine Maus immermal für Überraschungen sorgt!
Und zur Talentförderung...ich werfe hin und wieder mal Leckerchen weg und lasse sie suchen. Sieht sie wo es hinfällt ist alles gut, sieht sie es nicht, weiß sie nicht was sie tun soll. Also eine grobe Richtung braucht sie, dann fängt sie auch an zu suchen.
Das einzige was sie seit anfang an spannend fand sind die Hühner von einem Nachbarn. Da kann sie stundenlang zuschauen, am Zaun hoch und runter rennen und sich freuen. Werde es aber nie ausprobieren was passiert, wenn sie mit ihnen im Gatter ist. Zum einen hat der Nachbar da ein Problem, zum anderen muss ich nicht zwingend im Notfall neue Hühner kaufen müssen.
Meine Freundin sagt immer, Dina sei ein Phlegmat. Am liebsten liegt sie irgendwo rum, hat ihre Ruhe, kann beobachten und wird beschmust. Irgendwo ist das ja auch ein Talent.*grins*
Ich wünsche euch einen tollen ruhigen Rutsch ins neue Jahr und für 2011 viele tolle Erfahrungen, Erlebnisse mit Finja, viel Glück bei der weiteren Ausbildung und vieleicht auch Glück beim Zweiten Mitbewohner.
Es grüßen Dina&Doro