Huhu,
es ist mal wieder Zeit für einen kleinen Zwischenstand :)
Leinenführigkeit
Es hat endlich "Klick" gemacht. Den Großteil des Spaziergangs läuft Rudi nun an lockerer Leine. Wenn ich merke, dass er schneller wird, reicht ein kleiner Kommentar, wenn er dann doch zieht, muss ich nur noch "Ende" sagen und er kommt zu mir und läuft dann wieder normal weiter.
Besonders toll ist, dass er phasenweise nun sogar bei Fuß geht und mich anhimmelt. Ich denke, das hat damit zu tun, dass ich in letzter Zeit wieder verstärkt Blickkontakte gecklickt habe, dass ich beim Obedience-Amateur-Training das korrekte bei Fuß gehen und dass ich Rudi, wenn er auf das "Ende" reagierte erst dann geclickt habe, wenn er danach wirklich sauber neben mir lief, damit er nicht irgendwann einfach immer in die Leine rennt, weil er weiß, dass er dann anschließend ein kommando bekommt, auf dessen Ausführung hin es etwas zu fressen gibt.
In unbekannten Gegenden und wenn ich zusammen mit jemandem gehe, ist es für ihn immer noch besonders schwer, wir arbeiten aber dran.
Leinenaggression
Auch hier sind wir in den letzten drei Wochen um ein großes Stück nach vorne gekommen. Da Rudi wegen seiner Allergie ja Crtison einnehmen musste und entsprechend mehr trinkt, haben wir eine weitere Abendrunde eingebaut. Ich bin anfangs absichtlich einen anderen Weg gegangen um möglichst fremde Hunde zu treffen und auf dem fremden Weg die Leinenführigkeit zu üben.
Auf unserem neuen Weg liegen zwei zaunhunde, die riesigen Terz machen. Schon beim ersten Versuch war Rudi nur nervös, wir kamen aber ohne Theater dran vorbei. Die Nervosität ist ihm geblieben, aber er guckt mich oft an und bleibt innerhalb des Radius der Leine und er kommt auch recht schnell wieder runter.
Auf unserem neuen Weg treffen wir nun öfter (öfter heißt hier 1x tgl.) ein bis zwei angeleinte Hunde, an denen wir vorbei müssen. Der Abstand von zwei Metern auf dem Weg reicht aus, dass Rudi neben mir her läuft und manchmal sogar korrekt mit Blickkontakt bei Fuß läuft, so dass wir ohne Theater dran vorbei kommen.
Ok, nachdem wir dran vorbei sind, dreht er sich dann imme rum und will hinterher. Ich nehme an, dass er eigentlich gerne wüsste, mit wem er es zu tun hat und dass er sich von hinten einfach sicherer fühlt. Und er muss natürlich kontrollieren, ob der andere Hund nicht doch noch von hinten ihn angreifen könnte, Rudi ist nämlich manchmal etwas paranoid :)
Ich habe ja mit dem "Click for Blick" schon angefangen, bevor Shoppy ihren Thread eröffnet hatte, habe dort aber natürlich trotzdem immer mal mitgelesen. Erst letztens habe ich in einem ihrer Beiträge dann gelesen, wie wichtig und natürlich auch schwierig es ist, als Hundehalter in solchen Situationen immer entspannt zu sein, nie aus der Haut zu fahren und den Hund doch mal anzumeckern und so doch wieder ein gewisses Maß an Unberechenbarkeit herbeizuführen.
Ich bin ein recht impulsiver Mensch und ich müsste lügen, würde ich behaupten, dass ich immer schön ruhig bleibe. Rudi hat mich manches Mal so sehr genervt, dass ich doch mal geruckt und gemeckert habe (brachte natürlich trotzdem nix).
Seit ich nun aber wirklich darauf achte, ruhig zu bleiben, stets freundlich mit ihm zu sprechen, ihn zu loben, zu clicken und zu belohnen und einen Ausraster einfach mal hinzunehmen und zu ignorieren, bis er wieder anpsrechbar wird, ja, seitdem läuft es wesentlich besser und ich bin deutlich weniger genervt, weil Rudi mit seitdem auch entsprechend weniger Gründe gibt :)
Es gibt sie zwar noch, diese Tage, an denen man alles vergisst und wieder in alte Muster zurück fällt, aber gut, ich bin auch nur ein Mensch.
Obiedience-Amateur-Training
Es läuft ganz gut, obwohl Rudi sich einfach nicht neben mich setzen mag, wenn ich wieder stehen bleibe. Immer wieder sitzt er schräg vor mir, obwohl ich ihn ebenso oft richtig hinsetze, bevor er die Belohnung gibt.
Abgesehen von dem Sitzen, läuft er aber prima bei Fuß, mittlerweile auch schon längere Strecken und mehrmals pro Spaziergang. Die Zeiten der Mini-Übungszeiten sind eindeutig vorbei.
Am Blickkontakt hapert es nach wie vor. Er läuft korrekt neben mir und seine Blick flackert immer ein bisschen an mir hoch und runter und manchmal wendet er sich für ein, zwei Sekunden ganz kurz ab und guckt dann wieder. Ich beuge dem im Moment noch vor, indem ich ihn dauerhaft lobe, während er mich anguckt (auch beim "Flackern") und die Strecke nicht allzu lang wähle, damit er erst gar nicht weggucken muss.
Ansonsten finde ich es eh toll, dass er schon so weit ist und dass er so bereitwillig mit macht und Spaß dran hat und wenn er das Anglotzen nicht zu 100% schafft, ist es egal, da wir das Ganze ja doch nur zum Spaß machen.
Ach, mir fällt gerade noch was ein. Damals erzählte ich von dem Sitz an der Treppenstufe, bei dem die Vorderpfoten noch auf der Stufe stehen, während der Hund unten sitzt. Rudi und ich bekamen das ja nicht hin, unter anderem wegen meiner Ungeduld...
Ich habe das Ganze vor zwei tagen ausprobiert und es klappte mit Leckerchen-Führung diesmal auf Anhieb.
Vielleicht wird Rudi einfach mutiger durch unser Clicker-Training und versteht besser, was ich in manchen Situationen gerne von ihm sehen möchte.
Ansonsten gibt es erstmal nichts Neues :)
LG,
Patricia