Huhu,
mal wieder gibt es Neuigkeiten und Fortschritte in unserem Training zu berichten.
Aber zunächst eine Antwort auf deinen Beitrag, Bibi :)
Wir werden unseren Rudi bestimmt nicht wieder hergeben, da kann er uns noch so oft anknurren oder andere Hunde und den näheren Kontakt zu unseren Freunden und Familienmitgliedern vermeiden. Wir werden daran arbeiten, auch wenn es noch eine ganze Weile dauert.
Ich wusste ja schließlich vorher, was ich mir da ins Haus hole, auch wenn ich mit einigen Sachen natürlich nicht gerechnet habe. Aber wer A sagt, muss auch B sagen und die Arbeit mit Rudi gibt uns auch immer wieder die Bestätigung, dass unsere Entscheidung die richtige war :)
So, und nun zu unseren Fortschritten und Neuigkeiten.
Rückruf
Nachdem wir Rudi nun mit Leberwurst fürs Kommen belohnen, klappt der Rückruf eigentlich super. Zwar muss ich immer noch gut aufpassen, wann ich die Pfeife einsetze, damit er auch tatsächlich kommt, aber insgesamt ist es schon deutlich besser geworden.
Leinenführigkeit
In unserer gestrigen Stunde wurde mir die intermediäre Brücke (unser TIK, ich berichtete) erneut ans Herz gelegt. Ich muss gestehen, dass ich sie nicht benutzt habe, weil es mich nervt, wenn ich meinen Hund während der Runde dauer beschallen muss, damit er locker an der Leine geht.
Nun habe ich mich heute Morgen aber durch gerungen und das Ganze tatsächlich immer wieder gemacht und muss sagen, dass er heute so gut gelaufen ist wie noch nie zuvor. Zwar nervt es mich noch immer ständig etwas von mir geben zu müssen, aber ich werde das nun trotzdem durchziehen, in der Hoffnung, dass ich es bald nur noch in neuen Gebieten und bei aufregenden Situationen benötige.
Geschirrgriff
Der Geschirrgriff klappt super. Rudi hat angefangen, sich jedes Mal zu setzen, wenn ich Druck aufbaue. Manchmal dauert es noch länger, manchmal geht es schon schneller.
Gestern habe ich den Geschirrgriff zum ersten Mal genutzt als Rudi gerade einen anderen Hund anbellte. Ich sagte "Stop", zog ihn an mich ran(behutsam, nicht ruckend) und fasste in das Geschirr. Rudi hörte dann auf zu Bellen, wofür ich ihn dann schon clicken sollte.
Verhaltem gegenüber anderen Hunden im Freilauf
Da wir hier selten Hunden im Freilauf begegnen und ich solche Situationen auch eher vermeide, gibt es hier derzeit keine besonderen Forschritte.
Wir haben allerdings nun den Grund für Rudis Verhalten herausfinden können.
Rudi hat nicht nur einfach das Problem, dass er unsicher ist, sondern er hat tasächlich regelrecht Panik vor anderen Hunden und leider hat er eben gelernt, dass Angriff die beste Verteidigung ist.
Sollten wir nun also doch eine Freilauf-Begegnung haben, soll Rudi dauer gecklickt werden, damit seine Angst in eine positive Emotion umgewandelt werden kann.
Kinn- und 2-Finger-Touch
Zusätzlich zum mittlerweile perfekten 2-Finger-Touch hat Rudi nun auch den Kinn-Touch gelernt und legt nun auf das Kommando "Kinn" hin seine Schnauze auf meine flache Hand.
Geübt haben wir dies, um es als Alternativverhalten nutzen zu können, wenn er bellt.
Alternativverhalten bei der Leinenaggression
Ich erwähnte ja bereits, dass Rudi sich nach geclicktem Blickkontakt zum fremden Hund vor mich hinsetzen soll und dann für jeden Blickkontakt belohnt werden soll.
Manchmal ist Rudi jedoch schon so gestresst, dass er sich einfach nicht mehr hinsetzen kann und für diesen Fall clicke ich ihn für den Blickkontakt, gebe ich dann das Kommando "Such" und werfe dann ein Leckerchen irgendwohin.
Das klappt ganz gut und sollte auch das nicht helfen, kann ich dann immer noch den Geschirrgriff nutzen.
Wir haben also mittlerweile eine ganz schöne Palette an Dingen gelernt, die man einsetzen kann.
Gruppentraining
Rudi und ich dürfen nun in einer Kleingruppe von insgesamt 3 Hunden mit arbeiten, da wir fest gestellt haben, dass wir im Einzeltraining nur sehr langsam Fortschritte machen, weil wir unter der Wohe eben einfach zu wenigen Hunden begegnen und auch im Einzeltraining nur 1-2 Hunde treffen.
Wir hatten gestern unsere erste Stunde und es lief wirklich gut. Wir machten viele Übungen, wie z.B. das Alternativverhalten üben und frontal aufeinander zugehen. Zu jeder Zeit achtete natürlich unsere Hundetrainerin darauf, wann der Zeitpunkt erreicht war, an dem der Abstand für Rudi zu gering wurde und wann Rudi auch mal eine Pause brauchte.
Für Rudi war die Stunde natürlich sehr anstrengend, da er noch nie so lange von zwei anderen Hunden umgeben war, die sich immer wieder näherten und denen er sich immer wieder nähern musste. Außerdem ist er es auch nicht gewohnt eine Stunde lang an der Leine zu gehen und dann auch noch die vollkommen neue Umgebung.
Dennoch sind wir alle begeistert gewesen wie gut sich Rudi gemacht hat und wir sind frohen Mutes, dass wir in dieser Kleingruppe schnell Fortschritte machen werden.
Soo...das war es dann mal wieder. Nächste Woche fahren wir mit dem Gruppentraining fort und ich werde dann wieder berichten wie es läuft :)
LG,
Patricia[/b]