Lena Theinert wir haben einen Entlebucher-Appenzeller Mix vom Vermehrer, bzw. die Schwiegereltern im gleichen Haus haben die, 7 Jahre alt.
Und die ist so gar nicht das, was sich erhofft wurde und die positiven Eigenschaften die angepriesen wurden sind im Alltag halt mühsam.
Sie braucht irrsinnig enge, klare Führung, angepasst an ihre Sensibilität die sie sehr gerne aktiv einsetzt um sich aus Situationen zu ziehen, die sie nicht möchte. Wenn man sie eng und klar führt, ists aber machbar, wenn man sie nicht so eng führt (und das heißt, sie in vielen Situationen immer im Auge zu haben und bei jedem Schritt anzuleiten) dann ist sie gefährlich.
Sie denkt wirklich null. Die sieht, sie reagiert. Sie schießt zu allem und jedem hin und bellt wie verrückt, hat dann keine Hirnzelle übrig zu checken ob sie die Person eh kennt, abgerufen wird oder irgendwas und packt schnell, rassetypisch!, die Zähne aus, wenn sie Situationen nicht so kontrollieren kann, wie sie das möchte.
Generell will sie alles und jeden kontrollieren, hat dafür aber nicht mal ansatzweise die Nerven. Sie ist dann sehr verloren und man muss ihr wieder sagen, was sie tun soll weil sie sonst wieder anfängt zu (über)reagieren. Das ist sogar im Kontakt mit unseren Hunden teils mühsam, die leben alle im gleichen Haus, sind zusammen aufgewachsen und meine lassen sie eh auflaufen, aber im Zweifel wird sie sauer und knurrig/pöbelig wenn sie ihre Kontrollversuche nicht durchsetzen kann.
Sie ist extrem stressanfällig und macht alles mit einer irrsinnigen Impulsivität, die man dann wieder regeln und pegeln muss. Sie nutzt wie gesagt ihre Sensibilität gezielt, um sich aus Situationen zu ziehen, Manipuliationen an ihr muss ich machen während sie gut gehalten und je nachdem mit Mauli gesichert ist (Krallen schneiden, Zecken ziehen, Wunden versorgen, Verletzungen kontrollieren, ...).
Was heißt das für den Alltag:
- kein Freilauf, weil sie instand reagiert und du schneller sein musst als sie, sonst wirds schwierig und gefährlich
- Sicherung mit Maulkorb unter Leuten/räumliche Trennung von Leuten die sie nicht regelmäßig sieht zu Beginn, sie geht nämlich aktiv auf die zu, tickt dann aus und würde im Zweifel beißen
- wenig Ausflüge mit ihr gemeinsam, weil der Bedarf an Führung dann nimma zusammengeht mit einem entspannten Ausflug
- Management bei Hunde-/Menschenbegegnungen beim Spazieren gehen
- noch mehr Kleinigkeiten die mit ihrer Impulskontrolle kollidieren und ihrer Explosivität
Ich hatte viele spezielle Hunde in meinem Leben aber ich hab noch keinem so wenig vertraut wie dem Mix. Sie ist eine liebe Hündin, wenn alles passt, aber sie ist gleichzeitig so dauer-gestresst und reaktiv, dass es schon wirklich eine Aufgabe ist sie zu haben/mit ihr unterwegs zu sein.
Ahja: die Hauptprobleme sind mit Menschen im direkten Kontakt und alles, was rund um unseren Hof passiert. Dieser 'Wachtrieb' auf den Hof bezogen ist völlig überzogen..
Kann funktionieren, wenn man von Anfang an bei nem Trainer (keine Hundeschule) ist, der den Typ Hund kennt und kann. Und einem beibringt, wie man die führt und anleitet. Ohne das, tut man sich jetzt keinen Gefallen finde ich..