Ich lese bei deinem Thread ja schon länger/von Anfang mit.
Was mir immer wieder auffällt ist, dass dir wichtig ist, dass er möglichst viel rennen/ballern darf beim Gassi.
DAS würde ICH komplett abstellen. Mein Border hätte sich gerne ins Kopfleere gerannt, hätte ich ihn gelassen. Der Herder würde, hätte sie das gedurft, nur rennen beim Spaziergang. Und meiner Erfahrung nach macht das die Hirne hohl. Rennen/ballern ist hier komplett verboten (außer im Garten mit Maß und Ziel), ich fordere entspannte Spaziergänge ein, von Anfang an. Jeder Spaziergang beginnt, solange notwendig, mit Ruheübung und ruhigem an der Leine laufen. Ich steigere die Dauer natürlich.
Fällt mir einer der Hunde ins Rennen, gibt's ein runterpegeln. Den Border indem er hinter mir gehen muss, den Herder durch gemeinsam mit Trainer sauber aufgebautem Halti wenn nötig oder durch Leinenführigkeit, je nach Situation. Achtung: Ich nutze das Halti nie in Triggersituationen.
Meiner Meinung nach ist Abbruch bei Aufregung und Triggern selten sinnvoll, außer es ist prolliges Gepöbel. Ansonsten finde ichs nur unfair, weil Hund keine Alternative lernt, kein Werkzeug an die Hand kriegt, wie er die Reize verarbeiten soll.
DAS ist etwas, wofür man sich einen Trainer suchen sollte. Aber die sind nicht so easy zu finden. Vielleicht kennt flying-paws jemandem oder bietet sowas selbst an.
Ally hat früher geschrien bei Hasen, Fasanen, Rehen, Pferden, ... sie rannte an der Flexi/Schlepp vor und zurück wie in Extase, war immer spannig bei Begegnungen mit Menschen usw. Das waren so die ersten 3 Jahre. Hundebegegnungen fallen ihr heute noch schwer, dafür gibt's Management mit eintrainierter Technik und damit nur mehr fiepen und kein Schreien, Menschen aller Art sind kein Thema mehr, sie trabt 99% unserer Spaziergänge entspannt dahin, Wild kostet ihr ein Fiepen aber sie ist ansprechbar und orientiert sich dann zu uns.
Es greifen viele Bausteine ineinander und ich bin Fan von ganzheitlicher Betrachtung.
Ja, Gesundheit definitiv checken. Aber alles ist nicht die SD und selbst wenn, dann ist das auch nicht weg wenn man die einstellt.
Futter muss passen, zu viel Protein? Genug Kohlehydrate?
Führung muss passen! Handling ist vieles, je reizoffener der Hund desto mehr muss ich führen. Bei Ally sind die Themen auch nicht weg, aber wir haben Strategien und Wissen um sie durch Situationen zu führen, mit der Zeit sieht das von außen keiner und man selbst merkt es kaum, dass man führt/händelt.
Auch ganz wichtig: akzeptieren wie sie sind, sich bewusst machen, dass diese Verhaltensweisen nie vergehen sondern man lernt damit umzugehen, Hund und Mensch.
Konsequenz, Emotionen möglichst raus.
Wie ist der Hund zuhause? Das alles gehört betrachtet.
Das kann man weiter führen, aber jetzt hab ich schon viel geschrieben.
Vielleicht ist ja was interessantes dabei.
Ohne Trainer, würd ich da aber nicht mehr herumdoktorn. Und man braucht dafür mMn nen Trainer, mit Hütehundwissen, regelmäßigen Terminen usw.
Edit: und Spaziergänge nur solange der Hund sie aushält. Ich hab oft nach 10/15 Minuten wieder umgedreht und bin heim. Oder noch früher. Und vor Allem: wenn ich dem selbst emotional an einem Tag nicht gewachsen bin. Ally hat auch heute noch Tage, da steht sie unter Strom. Dann gibts nen Couchtag, hilft nix.
Gleichmäßige Bewegung hilft hier auch, zB Canicross.
Und Nasenarbeit - trailen ist super (aber auch da Erregungsmanagement beachten)