Jin spielt auch mit ihren fast 10 Jahren noch gerne; sowohl Solitärspiel mit Objekten, als auch Objektspiele oder Fangen und Raufen oder Maulrangeln mit Hunden und Menschen, die sie gerne mag.
War es bei euren Junghunden mitunter auch so extrem schwierig mit der Aufmerksamkeit draußen? Ein Aufmerksamkeitssignal haben wir eigentlich aber wir müssen es noch weiter auftrainieren. Geht in letzter Zeit eher schlechter als besser, vielleicht liegt es am Alter?! Ins Sitz geschickt kann ich hier (nicht nur) gefühlt minutenlang warten, bis ich mal angeguckt werde - was dann mit Leckerli bestärkt wird, auch wenn die mitunter sogar ausgespuckt werden.
Jain. Kommandoumsetzung geht zwischendurch mal schwierig bis gar nicht. Bei Jin hab ich versucht es mit Gewalt durchzudrücken (also oft draußen "Sitz", ewig gewartet bis der Junghund reagiert, auch mal gestraft etc.). Ich zähle das heute als Erziehungsfehler meinerseits. Wenn der Junghund draußen einfach keine Kapazitäten für solche Kommandos hat (oder vllt aufgrund des Wachstums vllt ihm das Sitz auch grad eher unangenehm ist?), dann lass ich sie einfach weg. Ich schau, dass wir lustige Sachen draußen zusammen machen und verlange nur die wirklich wichtigen Dinge (Rückruf) bzw. trainiere ganz viel so, dass der Hund nix falsch machen kann.
Was mMn falsch ist, ist ein Kommando zu geben, dem Hund ewig Zeit zur Ausführung zu lassen und das dann zu belohnen. Denn: ich möchte ja, dass der Hund das Kommando zeitnah ausführt und nicht dann, wann es ihm beliebt. Allerhöchstens kommt dann ein ruhiges, verbales Lob (oder auch ein freundliches "Warum nicht gleich so?"). Ausnahme ist, dass der Hund extrem abgelenkt ist (weil er z.B eine Katze fixiert), zwar auf das Kommando (Sitz, Schau mich an etc.) mit Stehenbleiben reagiert, aber die Kapazität zur vollständigen Ausführung erstmal fehlt - da belohne ich dann durchaus eine verzögerte Ausführung. Allerdings merke ich mir dann, dass ich a) das Kommando nochmal in einfachen Situationen festigen muss und b) in der nächsten Situation evtl. anders interveniere.
Teilweise helfe ich dem Hund auch in solchen Situationen, indem ich auf Anfängerniveau zurück gehe, z.B: Hund sieht Katze, ich gebe das Schaumichan-Signal, Hund bleibt zwar stehen, kann sich aber nicht abwenden, Keks vor die Nase und die Nase zu mir rum ziehen - wobei ich hier je nach Stärke des Reizes auch schon wenige mm Folgen des Leckerchens belohne. Bei einer kooperativen Katze (will heißen: die bleibt einfach hocken und denkt sich ihren Teil) kann man dann schrittweise immer mehr verlangen bis der Hund sich wirklich abwenden kann. Klar, so perfekte Trainingssituationen gibt einen der Alltag nicht oft, aber wenn man sie hat, dann kann man sie oft gut nutzen, wenn man sich die Zeit dafür nimmt und drauf einlässt.
Man muss dabei halt ein bisschen schauen, ob der Hund grad nicht KANN oder ob er nicht WILL - bei letzterem setze ich Strafen ein. Wird man nie immer sicher unterscheiden und sicher auch mal Fehler machen - zum Glück sind Hunde grundsätzlich nicht nachtragend und wissen noch mehr als wir, dass wir eben Lebewesen und keine unfehlbaren Götter sind.