Es ist wohl eines der größten Ammenmärchen, das sich immer noch hält, dass ein Hund sich alles aus der Schnauze nehmen lassen muss.
Selbst der kleinste Welpe bekommt seinen Knochen nicht von einem (gut sozialisierten) erwachsenen Hund aus der Schnauzer heraus weggenommen weil das unter Hunden einfach unhöflich wäre. Warum wollen wir Menschen das also unbedingt tun können?
Klar bestimmen wir, wann der Hund was zu Fressen bekommt. Wenn wir es ihm dann aber gegeben haben, dann ist es auch wieder gut und es gibt keinen Grund es ihm wieder wegnehmen zu wollen.
Ich kann meiner Maus den Knochen auf dem sie gerade rumkaut schon mal wegnehmen (was ich nur in ganz, ganz wenigen Ausnahmefällen mache, etwa wenn ein anderer Hund zu Besuch kommt oder wir wegfahren müssen), aber in jedem Fall biete ich ihr im Tausch dafür was anderes Leckeres an (Käse z.B.) und den Knochen bekommt sie hinterher auch wieder zum fertigkauen.
Ich hab mal in einem Buch über Wölfe (ob von Bloch oder jemand anderem weiß ich nicht mehr) gelesen, dass es diese typische Futterhierarchie immer nur dann gibt, wenn Futter knapp ist, also das Rudel nicht in der Lage ist, ausreichend Futter zu besorgen.
Wenn wir nun unseren Hunden immer wieder zeigen, dass wir ganz und gar die Ressource Futter sorgsam bewachen und kontrollieren wollen, dann geben wir dem Hund das Gefühl in ein Rudel geraten zu sein in dem wir als Chef nicht in der Lage sind, ausreichend Futter zu besorgen. Was mag das wohl für Gedankengänge in unserem Hund auslösen?!?
Ich zeige meinem Hund, dass ich sehr wohl in der Lage bin für ausreichend Futter zu sorgen und bin in der Hinsicht sehr großzügig (okay, ich geb zu ich muss auch nicht so auf ihr Gewicht achten, weil sie eh sehr sportlich ist).
Viele Grüße Gremlin