Hallo Crash,
deine Verwirrung ist verständlich, da die "Therapiehundeausbildung" in Deutschland nicht einheitlich geregelt ist. Im Prinzip kann jede Hundeschule so eine Ausbildung anbieten...diese Entwicklung ist sicherlich nicht wünschenswert.
Zu deiner Frage:
wie du schreibst, bist du Physiotherapeutin-> du hast schon mal eine beruflich qualifizierte Grundlage! wenn du deinen Hund später gezielt einsetzen willst, dann handelt es sich um tiergestützte Therapie, diese ist im Gegensatz zu den tiergestützten Aktivitäten / Fördermaßnahmen (z.B. Besuchshund) zielgerichtet und in einen therapeutischen Kontext, der auch dokumentiert werden muss, eingebettet.
Dein Hund ist jetzt 15 Wochen alt. Laß ihn erwachsen werden. Gehe mit ihm in eine gute Welpenschule. Laß ihn viele positive Erfahrungen mit unterschiedlichen Menschen und Situatione sammeln (immer altersentsprechend), gönne ihm viele Ruhephasen zum verarbeiten und arbeite an der Bindung zu deinem Hund. Werdet ein Team. Ihr müsst euch gegenseitig vertrauen.
Er macht jetzt einige Entwicklungsphasen durch, die ganz normal sind. Er wird austesten, wo sein Platz ist, aber auch das gehört dazu und man ist als Hundehalter sehr gefordert. Gerade auch der Eintritt der Geschlechtsreife bringt u. U. wieder Veränderungen.
Seriöse Anbieter von Therapiehunde-Ausbildungen fangen daher mit der eigentlichen Ausbildung erst an, wenn der Hund erwachsen und gefestigt ist. Eine entsprechende Prüfung wird nicht vor dem 2. Lebensjahr abgelegt.
Ob du eine Begleithundeprüfung mit ihm machst, bleibt dir überlassen. Es zeigt jedoch, dass du und dein Hund als Team zusammnearbeiten und der Hund auch über den nötigen Grundgehorsam verfügt.
Schau dich in aller Ruhe bei verschiedenen Anbietern von Therapiehundeausbildungen um. Löchere sie mit Fragen zu den Ausbildungsinhalten und Voraussetzungen und auch zu den Qualifikationen, die die Ausbilder mitbringen! Halte immer im Auge, wozu du deinen Hund einsetzen möchtest und ob dies mit der angebotenen Ausbildung übereinstimmt.
Auch wenn du deinem Chef ein Zertifikat vorlegen kannst, Unfälle können sich immer ereignen, wenn man mit einem Tier arbeitet. Daher würde ich an deiner Stelle ein kurzes Konzept ausarbeiten, in dem du dir auch Gedanken über Risiko-Management machst!
Also, nichts überstürzen, du hast jetzt alle Zeit der Welt, deinen Hund auf seine zukünftige Aufgabe vorzubereiten.
LG
bonanza