Mein erster Hund hat sich auch so verhalten. Vor fremden Menschen hatte er Angst, aber sobald ein Hund dabei war, war es ok. Bei uns lag es daran, dass er aus einer sehr schlechten "Zucht" von einem Bauernhof kam und eigentlich nur den Zwinger und die Scheune kannte, als ich ihn übernahm, war er 11 Wochen alt und hatte quasi nichts kennengelernt. Ich wohnte damals in einer größeren Stadt und da war er total überfordert mit den ganzen Reizen. Dann kamen auch noch gesundheitliche Probleme (schwere HD) und damit verbundene Schmerzen hinzu. Er wurde nie ein ganz entspannter Hund, aber er lernte im Laufe der Zeit offener zu werden. Nach zwei Jahren zog ich berufsbedingt in eine kleinere Stadt, an den Waldrand und das war für ihn auf jeden Fall die bessere Umgebung. Für Menschenbegegnungen brauchte er Zeit. Er mochte es nicht, wenn Leute ihn einfach streicheln wollten (und das will bei einem Golden Retreiver anscheinend JEDER), aber wenn er die Zeit hatte, selbst auf die Leute zugehen zu können, dann war es ok (da war er aber auch schon älter).
Beiträge von bonanza
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Also, ich finde die Überlegung einer Begleithundeprüfung gar nicht verkehrt. Das Ablegen dieser Prüfung zeigt doch zumindest, dass man als Mensch/Hund-Team "funktioniert" und dass der Hund über eine Lern-und Unterordnungsbereitschaft verfügt. Ein guter Grundgehorsam ist in der tiergestützten Arbeit schon sehr wichtig.Die Feinheiten, die der Hund braucht, um in der tiergestützten Arbeit eingesetzt werden zu können, sind doch sowieso sehr individuell, richten sich nach der zukünftigen Zielgruppe und auch nach den Anlagen, die der Hund mitbringt. Das Tempo einer solchen Ausbildung sollte sich immer an dem Tier orientieren (das Tier bestimmt den Zeitplan). Ich finde es sehr gut, dass du deinem Hund die Zeit gibst und ihn erst mal erwachsen werden lässt. In dieser Zeit passiert so viel in der Entwicklung und in eurer Beziehung. Der Hund lernt und der Hundebesitzer auch :-)
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"Definiere bitte "bieten"? Was ich von dem Hund erwarte habe ich eingangs geschrieben. Das mag nicht viel und gerade für einen BBH nichts besonderes sein, für mich wäre es - neben der psychischen Komponente, die ich lediglich der Einfachkeit halber bislang rauslassen wollte - einfach körperlich eine große Entlastung. Ich scheine wirklich herzlos zu wirken, tut mir leid".
Ja, da gebe ich dir recht, manche geschriebene Aussage klingt "herzlos" oder kommt zumindest so rüber....das ist ein Nachteil der Kommunikation in einem Forum, im Unterschied zum persönlichen Gespräch.
Ich muss dir allerdings wiedersprechen, bei deiner Aussage, was du von einem BBH erwartest "mag nicht viel und nichts besonderes sein". Doch, das ist es! Ein BBH wir so ausgebildet und trainiert, dass er dich in deinen Bedürfnissen unterstützt. Bei allen Aktivitäten, die du beschreibst, muss er eigentlich die ganze Zeit ruhig warten (Büro, Stall, Kirche)-daher meine Frage, was du ihm bietest? er ist ja immer noch ein HUND mit ganz normalen Bedürfnissen. Für diese Aufgabe ist auch kein "fauler" Hund geeignet, sondern ein AUSGEGLICHENER Hund mit dem Willen zu arbeiten, der sich sehr seinem Menschen anschliesst und unterordnet.
Die Frage - auch wenn du sie nicht mehr hören kannst - nach einem Hundegassigänger im Bedarfsfall-ist nur eine von vielen, die alle im Vorfeld geklärt werden sollen und nicht, wenn der Hund bereits da ist.
LG bonanza
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"Darum war es mir so wichtig, dass eben schon während der Ausbildung, ich den Hund bei mir habe zum Teil und ich ihn ggf. auch an Jessi ohne Nachteile zurückgeben kann. Sie kann den ja an andere dann immer noch verkaufen, die Hunde gehen ja weg wie warme Semmeln"
Bei dieser Aussage gruselts mich auch! Habe ich das bis jetzt richtig verstanden, du wünschst dir einen Hund (ein Lebewesen) als Hilfe im Alltag und als ständigen Begleiter (Büro, Stall, Kirche). Wobei soll er dich denn im Alltag unterstützen? danach richtet sich ja auch seine Ausbildung! ein seriöser Verein, der Behindertenbegleithunde ausbildet, wählt ganz gezielt passende Welpen aus (die bestimmte Eigenschaften mitbringen und Kriterien erfüllen, die bei einem solchen Hunde erwünscht sind), manche Vereine arbeiten mit Patenfamilien, in denen der Welpe die ersten 15-18 Monate verbringt, dann kommt er in ein Ausbildungszentrum und wird trainiert (ca. 6 Monate) und dann wird geschaut, zu wem könnte der Hund passen (da gibt es Wartelisten) und dann wird mit dieser Person und dem Hund gemeinsam trainiert und geschaut, ob die Chemie stimmt und die beiden ein Team werden (so arbeitet z.B. Lecopain in der Schweiz), Genau aus dem Grund, dass der Hund nach dieser langen Ausbildung nicht nach 3 Tagen wieder zurück gegeben wird.
Viele Dinge (z.B. Türen öffnen, Telefon bringen, Socken ausziehen usw.) sind Trainingssache, aber nochmals-wir reden von einem Lebewesen, das nicht einfach so funktioniert. Du (und auch der Hund),wirst mit einem vierbeinigen Helfer nur glücklich werden, wenn ihr auch eine Bindung zueinander findet, aufbaut und diese wächst.
Überdenke mal deine Erwartungen an den Hund. Und umgekehrt, was bietest du dem Hund, als Ausgleich zu seinem Job?
Es gibt in der tiergestützten Arbeit einen Satz:"Ein (Therapie)Tier ist nicht einfach ein Werkzeug, um Mensch gesünder oder glücklicher zu machen" (Handbook on Animal Assisted Therapy, Aubrey Fine) - ich glaube, das passt auch zu einem "Behindertenbegleithund".
LG bonanza
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Ich kann die Stationsleitung durchaus verstehen, es ist auch sehr schwierig, sich ein Projekt vorzustellen, wenn der Anbieter (du) noch keinen Hund und keine Erfahrung in diesem Bereich hat. Ich finde deinen Plan B auf jeden Fall die bessere Variante! Am Anfang brauchst du viel Zeit für deinen Welpen und die Flegelphasen, darf man auch nicht unterschätzen, bei denen man das Gefühl hat, ALLES, was je gelernt wurde ist weg...bis du und dein Hund so weit seid, richtig (professionell) tiergestützt zu arbeiten, vergehen locker 3 Jahre! und in diese 3 Jahre steckst du jede Menge Arbeit und Zeit! Diese Zeit kannst du auch nutzen, ein schlüssiges Konzept zu erarbeiten. Vielleicht passt es für deinen Arbeitgeber besser, wenn der Hund nur punktuell eingesetzt wird und auch nur an bestimmten Tagen oder stundenweise dabei ist. Das sind alles Punkte, die kannst du erst beantworten, wenn du erlebst, wie dein Hund sich entwickelt, für welche Art der Arbeit und welche Zielgruppe er geeignet ist.
Also, wie schon gesagt, laß dich nicht entmutigen!!!! -
Du stehst ja noch ganz am Anfang mit deinen Plänen und deinem Vorhaben. Laß dich nicht entmutigen. Einen Welpen großziehen und erziehen, als Team zusammen wachsen, Einblicke in die tiergestützte Arbeit bekommen (Praxis), aber auch theoretisches Wissen und Grundlagen (Theorie) sich aneignen...das ist noch ein langer Weg (aber auch einer, der Spaß macht). Tiefschläge wird es immer wieder geben, aber auch Erfolge. Und dann wirst du auch schauen müssen, wie dein Hund sich entwickelt und für welchen Bereich er eingesetzt werden kann und wo es überhaupt nicht passt. Auch die eigene Berufserfahrung ist wichtig, desto sicherer kannst du agieren. Wie heißt es so schön, wenn eine Tür zugeht, öffnet sich eine andere.
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Als ich mich vor 8 Jahren nach einer geeigneten Ausbildung mit Hund umgesehen habe, gab es noch nicht so viele Anbieter. Damals bin ich bei Symbiosys gelandet. Die Ausbildung entsprach jedoch nicht meinen Vorstellungen. Die Gruppe war viel zu groß, es waren zu viele Hunde anwesend (da gab es auch keine Eignungsüberprüfung oder Altersbeschränkung), es war schlecht organisiert und noch schlechter vorbereitet.
Zwei Jahre später war mein gewählter Weg dann eine zweijährige, berufsbegleitende Weiterbildung am I.E.T. in der Schweiz (allerdings ohne Hund). Dieser Ausbildungsgang ist ISAAT akkreditiert und hat somit Vorgaben über Inhalt, Dauer, Fachlichkeit u.ä. Für mich und meine Pläne war das der passend.
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Also ich finde, du machst dir sehr viele Gedanken und bereitest das Ganze sorgfältig vor, also warum nicht? ich halte es eh für wichtig, dass du als Hundeführerin des Besuchshundes in der Einrichtung auch Vorgaben machst, bei wem dein Hund eingesetzt werden kann und bei wem nicht! Auch finde ich gut, dass du ganz klar sagst, Einzelbesuche sind ok, Gruppe passt nicht! Bei den "Schoßhunden" bietet es sich ja wirklich an, dass sie auf den Schoß genommen werden. Hier musst du erkennen, ob deine Hündin diese Form des (bedrängenden) Kontaktes mag bzw. wo ihre Grenze ist, wann es ihr zu viel wird. Prinzipiell sind auch kleine Hunde geeignet und haben durchaus Vorteile-immer vorausgesetzt, der Besuch ist vorbereitet und der Hund (egal ob groß oder klein) wurde entsprechend trainiert/ausgebildet.
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Ich kenne so ein Gluckern, wenn meine etwas im Magen hatten, was da nicht hingehört...bei uns waren das schon einige Socken, die GsD alle wieder ausgeschieden oder erbrochen wurden. Bei meinem älteren Hund ging das mal 14 Tage-und da ich bei ihm nicht im entferntesten auf die Idee gekommen wäre, dass er 2 dicke Wintersocken gefressen haben könnte- war ich sehr überrascht und erleichtert, als nach 2 Wochen diese Dinger rauskamen. Bauchweh hatte er sicher auch in dieser Zeit, aber Kot, Urin, Gassi gehen, Verhalten draußen, war alles normal wie immer. Das Gluckern war im Ruhezustand zu hören.
Drücke euch die Daumen,dass die richtige Ursache gefunden wird!!!
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Nee, eine andere Möglichkeit haben wir nicht gefunden. Mein Senior wurde dann auch immer weniger und musste Anfang Oktober eingeschläfert werden (allerdings war er schon 15 Jahre und 8 Monate!).
Nur so als Tipp, bevor du einen teuren Wagen kaufst, probier ihn erst mal aus, ob dein Hund ihn überhaupt mag!
Drücke dir die Daumen, dass du noch gute Tipps kriegst! nämlich an sich ist die Idee ja gut