Beiträge von bonanza

    Es wurden ja schon sehr viele nützliche und wichtige Ratschläge gegeben.


    Mich würde interessieren,wie kamen denn die Ärzte auf die Idee, dass ein Hund für euren Sohn eine Bereicherung wäre? Gibt es bereits Erfahrungen mit Hund und eurem Sohn, die diesen Vorschlag stützen? wie reagiert er generell auf Hunde?


    und, was erwartet ihr von dem zukünftigen Hund? sind diese Erwartungen realistisch?


    Natürlich kann ein Hund eine Bereicherung sein und durch die (positiv erlebte) Haltung, können gewünschte Nebeneffekte auftreten, aber dazu spielen viele Faktoren eine Rolle, z.B:


    - wie stehen die anderen Familienmitglieder zur Hundehaltung?
    - wer ist Bezugsperson?
    - wer übernimmt Aufgaben, wie Fütterung, Erziehung, Beschäftigung?
    - der Hund muss auch als Hund gesehen werden und entsprechend einen Ausgleich erhalten

    Zu deiner Frage bzgl. der Zusatzausbildung: ich bin Anti-Aggressivitäts-Trainerin, die Ausbildung habe ich vor über 10 Jahren am ISS in Frankfurt gemacht. Das ist eine Trainingsform der konfrontativen Pädagogik mit der Zielgruppe Mehrfachgewalttäter. Dieses Training besteht aus verschiedenen Phasen. In der Kompetenzerwerbsphase war es z.B möglich, den Hund einzusetzen. Mittlerweile arbeite ich kaum noch mit dieser Zielgruppe aufgrund interner Umstrukturierung.


    Und dann habe ich eine zweijährige Berufsbegleitende Fortbildung in Tiergestützer Therapie, Tiergestützer Pädagogik und Tiergestützten Fördermaßnahmen am I.E.T. (Institut für Ethologie und Tierpsychologie) in Zürich besucht und erfolgreich abgeschlossen.

    Ich bin Sozialarbeiterin (mit Zusatzausbildung AAT/CT-Trainerin und Fachberaterin in Tiergestützter Therapie, Pädagogik, Fördermaßnahmen) und arbeite mit straffällig gewordenen Jugendlichen im ambulanten Bereich. Meinen zweiten Hund habe ich erst angefangen einzusetzen, als er 1 Jahr alt war (vorher war mir wichtig, dass er erwachsen wird, alles mögliche kennenlernt und der Grundgehorsam stimmt und vor allem die Bindung zu mir gefestigt ist).Er ist nicht täglich im Büro dabei, sondern wird punktuell eingesetzt, bei Jugendlichen, bei denen ein tiergestützter Ansatz passt.

    Hallo Sarah81,


    wie schon häufiger geschrieben wurde, wird es Kunden geben, die begeistert über einen Hund sind und andere, die diese Tatsache als Ausschlusskriterium nehmen.


    Wichtig ist, dass du dir im Vorfeld Gedanken machst und den Hund und dich vorbereitest. Einfach nur zu denken, der Hund ist lieb, reicht nicht aus.


    - Dein Hund ist jetzt 10 Monate alt, also noch nicht erwachsen, sein Verhalten wird sich weiter verändern. Das ist jetzt ganz wertfrei gemeint - nur man muss wissen, was eventl auf einen zukommt.


    - Welche Rassen haben denn in deinem Hund mitgemischt? daran wird sich sein zukünftiges Verhalten ja auch orientieren. Es gibt einfach Rassen (und deren Mischlinge), die zwar der eigenen Familie gegenüber sehr tolerant sind, aber bei Fremden ein ganz anderes Verhalten zeigen.


    - es muss feste Regeln geben, sowohl für den Hund als auch für die Kinder


    - das Alter und der Entwicklungsstand der Kinder ist nicht unerheblich im Umgang mit Hund


    - es kann sein, dass das JA bestimmte Auflagen macht


    -regelmäßige Gesundheitskontrolle, Impfungen, Entwurmungen


    - du musst mit deiner Versicherung abklären, ob eventl Schäden durch den Hund über die normale Tierhaftpflichtversicherung abgedeckt sind.

    "Den" Therapiehund gibt es ja zum Glück nicht. Jeder Hund ist ein Individuum, der seine ganz persönlichen Eigenschaften in die Arbeit mit einbringt. Gerade die Zusammenarbeit Fachperson / Hund und Fachperson / Hund / Patient spielt eine sehr wichtige Rolle. Und dann muss natürlich auch der Patient Interesse an Hunden haben und diese als positiv erleben.


    Und wenn das alles passt, dann ist es Aufgabe (in diesem Fall) des Ergotherapeuten, realistische Therapieziele festzulegen und zu planen, wie diese am besten erreicht werden können.


    Wie Katie85 schon geschrieben hat, der Hund kann ein Motivator sein, dass das Kind mit Sprachstörung "sich anstrengt". Und das Kind macht die Erfahrung, dass es mit seiner Stimme etwas bewirken kann (z.B. Hund kommt).

    Blöde Diagnose! aber vielleicht kann ich etwas Mut machen. Bei meinem Golden Retriever wurde auch sehr früh schwere, beidseitige HD diagnostizeirt. Mit 6 Monaten wurde auf der schmerzhafteren Seite eine Femurkopfresektion durchgeführt (das war 1997 und kostete damals 1100 DM), 7 Jahre später wurde dann die andere Seite operiert. Er bekam eine TEP (Kosten 2250€). Nach der Schonphase konnte er problemlos laufen, spielen, rennen. Anfang diesen Monats wurde er 15 und ist nun ein Senior mit entsprechenden Einschränkungen und Gebrechen (die haben aber nichts mit der HD zu tun).


    Bei der Femurkopfresektion mussten wir langsam gezielt Muskeln aufbauen (schwimmen, gleichmäßiges Laufen, Treppen steigen), unterstützt wurde dies auch mit der Gabe von Anabolika.


    Bei der künstliche Hüfte war 8 Wochen Leinenzwang. Am Anfang ging es nur raus zum Pipi machen. Nach 3 Wochen konnten wir 10 Minuten Spazieren gehen, nach 4 Wochen sprang er bereits ins Auto, wenn ich nicht aufpasste. Von da an konnten wir die Spaziergänge langsam steigern.


    Ich wünsche euch alles Gute und vor allem Samson, dass ihm geholfen werden kann!

    Hallo Aussiekiss,
    ich finde Tumtum hat es in ihrem Post genau auf den Punkt gebracht.


    Ich kann auch gut verstehen, dass du das alles jetzt gerne in Angriff nehmen würdest, aber die Umsetzung wird nicht so einfach sein-gerade als Berufsanfänger. Ich war vor 15 Jahren in einer ähnlichen Situation: Studium Sozialarbeit beendet, Anerkennungsjahr lief gerade an, der Wunsch nach einem Hund war schon immer da und dann die Idee mit diesem Hund tiergestützt zu arbeiten. Ich habe mir dann eine Welpen geholt, konnte den auch mit zur Arbeit nehmen und hatte alles gut organisiert ABER mir fehlte einfach die Berufserfahrung UND die Hunderfahrung. Und schließlich mußte ich feststellen, dass mein Hund sich zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich eignete. Es dauerte dann 8 Jahre bis ich mit diesem Hund eine Ausbildung im Bereich ("Therapiehundeausbildung" die sehr unprofessionell war) absolvierte und ihn dann auch gezielt bei meiner Arbeit einsetzen konnte. Mittlerweile habe ich noch eine weiterer Ausbildung am I.E.T. in Zürich gemacht, die ohne Hund war und alle Grundlagen der TGT / TGP/TGA vermittelte - und gehe jetzt meinen Weg.


    Also, laß dir Zeit -so schwer es jetzt auch fallen mag.

    Bei meinem mittlerweile 14 Jahre alter Golden Retriever wurde die Diagnose mit 6 Jahren gestellt. Damals wurde eine Myelographie (bildgebendes Verfahren bei dem ein Kontrastmittel in den Wirbelkanal gespritzt wird) angefertigt. Die Symptome waren sehr starke Schmerzen, verweigern von Treppen steigen, nicht mehr ins Auto steigen und ein ganz leichtes Nachschleifen der Hinterbeine. Er wurde von einem sehr erfahrenen und kompetenten Chirurgen/Orthopäden (Tierklinik Bretzenheim) operiert und konnte nach der Schonphase (8 Wochen) wieder alles machen, was ein gesunder Hund auch kann.