Hallo Foris,
folgende Sachlage:
Gestern angekommen in unserem (und seinem neuen) zu Hause ist Jury. Ein Dackelmix, Rüde, kastriert seit ca zwei Wochen, ungefähr fünf Jahre jung, Vorgeschichte unbekannt.
Jury ist ein lieber Geselle, sehr aufgeweckt, Menschen gegenüber freundlich und wahnsinnig neugierig.
Er ist gestern zu mir gekommen als Notfall. Vermittelt wurde er durch einen mir gut bekannten TSV, die neue Besi hatte ihn nur ca eine Woche bei sich und wollte ihn nun so schnell es geht wieder los werden.
Jury kam gestern leider erst recht spät bei uns an. Es war also schon dunkel ... Das kennenlernen des Knirpses mit meinen Mädels verlief entsprechend holprig, leider ging es nicht anders. Die Nacht war etwas unruhig, der Tag dafür um so entspannter.
Nun weiß ich vom TSV das der kleine Mann ein Aggressionsproblem hat. Ich weiß nicht ob es so richtig beschrieben ist, anders ausdrücken kann ich mich aber gerade nicht. *Blockade im Hirn ist Schuld*
Ich beschreib mal eine typische Situation ...
Situation1
Jury ist auf dem Sofa und darf kuscheln. Meine Hündin kommt dazu, steht vor dem Sofa und wird natürlich auch gekrabbelt. Jury wird steif und knurrt. Also fliegt er runter vom Sofa! Im selben Moment wo er den Sofaplatz räumen muss, schießt er nach vorn. Mir ist klar das er erstmal nicht wieder aufs Sofa kommt! Da er noch nicht auf seinem Platz bleibt, wird er erstmal dort angeleint da er weiter knurrt.
Es gibt weitere, ähnliche, Situationen. Immer in Nähe (s)eines Menschen oder wenn er eine erhöhte Position hat. Zum Beispiel auf dem Sofa oder seiner Box. Da die Vorbesitzerin ihm wohl auch öfter eins drüber gegeben hat wenn er geknurrt hat, sind ihm Hände natürlich auch nicht geheuer. Er trägt also schon eine Hausleine.
Wie bringe ich dem Knopf nun am besten bei das er den Menschen nicht als Ressource zu sehen hat? Ihn lediglich aus der Situation nehmen ist ja eher Management als Ursachenbekämpfung. Mit zunehmender Sicherheit hier bei uns, wird dieses Verhalten schlimmer. Ich halte nichts davon den Hund erstmal "ankommen" zu lassen. Es gelten Regeln, und zwar vom ersten Tag an. Dazu gehört insbesondere auch das weder Mensch noch Hund angegangen wird. In anderen Situationen nimmt er die Korrekturen meiner Mädels ohne Murren an. Zum Beispiel wenn er zu aufgeregt durch die Wohnung hüpft. Dann gibt es einen kurzen ranzer von den Mädels und der Knirps fährt sich augenblicklich runter. Oder wenn er den Mädels zu sehr auf die Pelle rückt. Ein kurzes Signal, und er reagiert sofort in gewünschter Weise und nimmt Abstand.
Situation 2
Jury markiert laut knurrend und scharrend. Er führt sich auf wie ein Berserker. Nicht immer, aber doch sehr häufig. Beim pinkeln wird aus tiefster Kehle gegrollt als gäbe es kein Morgen. Dann wird natürlich gescharrt als wolle er sich nach China graben und weiter gegrollt. Ab und an scharrt er auch ohne zu pinkeln. Heute musste er neben mir laufen bis ich ihm eine Stelle zum lösen frei gegeben habe. Allerdings ist es mMn keine tolle Sache wenn ich dem Hund dauerhaft vorschreibe wo er zu pinkeln hat ...
Hundebegegnungen hatten wir heute auch einige. Die liefen allerdings ruhig ab. Obwohl der "kleine König" bekannter Weise wohl ein Problem mit größeren Hunden haben soll. Größere Hunde sind alle die größer sind als er (35 cm) ... Naja, ihr könnt Euch vorstellen das es nicht schwer ist "große" Hunde zu treffen. Meine zwei sind ja auch das doppelte von ihm ... Es gab in der Vergangenheit bereits Beißvorfälle mit ihm welche zu ernsthaften Verletzungen geführt haben. Diese wären allerdings durch entsprechende Umsicht zu verhindern gewesen! (Jury war angeleint, freilaufender Hund brettert in ihn rein) Über einen Beißkorb denke ich aktuell noch nach.
Wie würdet ihr ansetzten?