Hallo,
wir haben unseren Fiete vor einer Woche aus dem TH geholt. Er wurde uns dort als SH-Mix präsentiert. Beim Abholen sagte uns die Mitarbeiterin vom TH, daß es lt. TA ein SH-Rhodesian Ridgeback-Mix sein soll. Das glaube sie aber nicht, weil ihm der "Ridge" fehlt. Nun gut, Fiete sagt uns ja auch nicht, wer (bzw. was) Mama und Papa waren
Nach einer kleinen Eingewöhnung waren wir dann mit ihm zur HuSchu. Die Trainerin dort meinte, daß Fiete ein extrem selbstbewuster Rüde wäre. Wir müßten konsequent mit ihm arbeiten.
Um noch eine zweite Meinung zu bekommen, haben wir Fiete noch einer Hundetrainerin vorgestellt. Diese zweite HT meinte, daß Fiete wohl doch ein SH-Rhodesian Ridgeback wäre, davon würde es hier in der Gegend mehrere geben, da die hier gezielt gezüchtet würden und die auch wohl gleich als Welpen so ein bißchen Schutzhundmäßig "eingenordet" würden.
Ist bei dieser Mischung wohl eher nicht so angebracht, weil SH ja gut geeignet sind für den Schutzdienst aber leicht "unter Kontrolle" zu halten sind. Ridgebacks hingegen wären halt sehr selbständig und entscheiden selbst. Wenn also so ein Schutzdienst-motivierter SH selbst entscheiden kann, ob eine Situtation gefährlich ist oder nicht, dann wird's brenzlig.
Ihre HT-Kollegen hätten auch schon einige der Kandidaten bei sich gehabt und einer dieser Mischlinge ist jetzt wohl als gefährlicher Hund eingestuft worden. Der hat nämlich gleich mal einen Polizisten gebissen...! Sie meint halt, daß auch Fiete einer von denen ist, weil der in einer Situation mit Fußgängern von vorne, einer Familie von hinten (der Mann trug das Kind auf den Schulter und war damit dann ca. 2,20m groß) halt so draufgängerisch reagiert hat. So nach dem Motto: "ich kläre das". Ich hatte in der Situation aber eher das Gefühl, daß es ihm zu viele Leute auf einmal waren.
Sie sagte mir halt auch, daß Fiete sehr dominant wäre in seiner ganzen Körpersprache (mit hoch aufgerichteten Ohren, Rute in die Höhe und einer "angeberischen" Körperhaltung beim Spazieren gehen vorneweg). Als erstes sollten wir daher an der Leinenführigkeit arbeiten, er also neben bzw. ein Stück hinter uns gehen. Gut, daran arbeiten wir jetzt.
Auch wollen wir daran arbeiten, daß er seinen Jagdtrieb etwas ausleben darf, aber immer nur zusammen im Team mit Frauchen. Wir nehmen zurzeit noch den Preydummy, den ich werfe und ihn gleichzeitig fest an der Leine halte, Fiete erst mal dafür bestätige (Leckerchen), wenn er mich anschaut ("... Frauchen, was machen wir denn jetzt...?") und ihn dann bei nochmaligem Anschauen los schicke zur Beute. Die muß er dann ja auch zu mir zurück bringen, denn sonst kommt er ja nicht an die Fleischwurst im Preydummy.
Sie machte mir im Gespräch halt viel Angst, daß Fiete ja irgendwann uns (unserer Meinung nach) völlig unmotiviert beschützen würde, daß sie nicht Angst um uns hätte aber um unseren Besuch, wenn wir ihn nicht im Griff hätten oder auch auf Spaziergängen Jogger oder Spaziergänger angeht.
Wie gesagt, ich kann diese Tendenz nicht unbedingt erkennen. Ich achte auf Spaziergängen darauf, wie er Fremden begegnet. Und bisher schnüffelt er gerne auch auf dem Boden und geht in einer - so meine ich - neutralen Körperhaltung (Rute gerade nach hinten, Ohren weder gespitzt noch unterwürfisch angelegt) auch an einer ganzen Gruppe von lauten Radfahrern vorbei.
Die HT meint, daß wäre bei den anderen Hunden auch so gewesen, daß die ersten Wochen immer locker gewesen wären und die Hunde dann nach so 2 - 3 Wochen vorgegangen wären.
Ich bin echt verunsichert und habe Angst, daß wir das mit Fiete nicht schaffen. Wir versuchen, ihn auszulasten, sprich mit Bewegung und Kopfarbeit (Leckerchen suchen, UO, Schnüffelspiele). In Zukunft hatte ich auch an Mantrailing gedacht oder sogar (wenn Fiete sich dazu eignet) an Rettungshunde-Arbeit.
Habt Ihr Erfahrungen mit dominanten Hunden, die evtl. auch "scharf" waren? Wie habt Ihr das in die richtigen Bahnen gelenkt? Würde mich über Erfahrungsberichte echt freuen.