Liebe Lisa,
ich schaue hier schon eine Weile als stille Mitleserin rein und möchte jetzt auch ein paar Zeilen schreiben.
Ich weiß genau, wie schwer es ist, seinen Seelen- und Herzenshund zu verlieren - denn ich habe meine ganz große Hundeliebe vor 4 Monaten nach 12 gemeinsamen Jahren verloren. Beschreiben muss ich Dir das nicht, Du weißt ja selbst, wie es einem in einer solchen Situation geht.
Ich habe getrauert (und tue es immer noch), aber ich wusste von Anfang an, dass ich wieder einen Hund an meiner Seite möchte. Etwas über einen Monat nach dem Tod meiner ersten Hündin ist dann Finja in mein Leben getreten.
Bei mir war es so, dass ich kein einziges Mal das Gefühl hatte, meine geliebte Sternenhündin zu "betrügen" - ich werde sie immer genauso lieben, wie ich es all die Jahre getan habe, auch wenn sie mich jetzt auf eine andere Weise begleitet.
Klar war es schwer, sich auf einen anderen Hund einzustellen, zumal ich vorher eine langjährige Gefährtin hatte, mit der ich ohne ein einziges Wort kommunizieren konnte - und plötzlich hatte ich mit Finja einen wilden Welpen, der mein Leben und meine Wohnung auf den Kopf stellt. :)
Meine erste Hündin wird ihren Platz in meinem Herzen behalten, aber Finja besetzt dort einen neuen Platz. Startschwierigkeiten gibt es immer, aber ich habe die Kleine vom ersten Moment an geliebt und habe Vertrauen, dass wir mit der Zeit zu einem immer besseren Team zusammenwachsen werden.
Die Entscheidung, ob Du und die Süße eine gemeinsame Zukunft haben werden, kann Dir keiner abnehmen. Und egal, wie die Entscheidung ausfallen wird, musst Du Dir überhaupt keinen Vorwurf machen.
Aber ich schließe mich meinen Vorrednerinnen an - entscheide Dich bald und stell diesen Entschluss dann nicht mehr in Frage. Deine Hündin hat es verdient, vorbehaltlos und um ihrer selbst willen geliebt zu werden. Ich glaube, dass das Abwarten Euch beiden nicht gut tut - wenn Du ständig im Hinterkopf hast, dass Du sie vielleicht irgendwann abgeben willst, dann gibst Du Dir selbst ja gar keine Chance, sie vorbehaltlos ins Herz zu schließen. Und was soll jetzt noch passieren, dass Dich eine "bessere" Entscheidung treffen lassen würde als Du es jetzt schon könntest? Du kennst die Hündin inzwischen - eigentlich müsstest Du doch sagen können, ob ihr miteinander harmonieren und zueinander passen würdet, oder?
Wenn Du vorbehaltlos ja zu ihr sagen kannst, dann wird sie bestimmt im Laufe der Zeit Dein Hund werden. Wenn Du nicht ja sagen kannst, schenk ihr ein neues Zuhause.
Ich drücke Euch beiden die Daumen - Du wirst bestimmt die Entscheidung treffen, die Euch beide glücklich machen wird.
Frohe Weihnachten!