Du hast zwei Hunde.
Ich würde ab morgen alleine mit ihm gehen, mit Schleppleine, in reizarmer Gegend und es neu aufbauen (neues Wort einführen).
Im Haus würde ich ihm nichts mehr auf dem "Silbertablett servieren", im Leben bekommt er vorerst nichts geschenkt.
Draußen würde ich mehr Aktion mit ihm starten (an der Schlepp), hin und her laufen (!), nicht gehen.
Immer schön an der langen Leine, bis du keine Luft mehr bekommst.
Ich habe den Rückruf nicht geübt, wenn der Junghund freiwillig zu mir kam.
Ich bin hochjubelnd, fröhlich (fast schreiend), motivierend in die Gegenrichtung gelaufen.
Folgte der Hund mir, weil er es als Spiel auffasste, rief ich erst "hier" und die Superbelohnung bekam er bei Ankunft.
Das neue Wort kannst du, wenn er in deine Richtung läuft, auch wiederholen.
"Hier, hier....". Klopfe auf deine Oberschenkel, schnalze mit der Zunge, winke mit dem Ball...
Wenn er so auf seinen Ball abfährt, hast du doch etwas, was ihn motiviert - deswegen musst du ihn nicht zwangsläufig zum Balljunkie erziehen, setze ihn doch vorerst wieder ein.
Den gibt es eben NUR für den erfolgreichen Rückruf, sonst nie.
Zumindest wäre es doch ein Anfang.
Nicht immer kommt man mit "den will ich aber nicht einsetzen" weiter.
Zumindest dann nicht, wenn du sonst nichts "in der Hand hast", um er wieder aufzubauen.
Ich persönlich finde es egal, WIE du es machst, denn der sichere Rückruf ist fast eine Lebensversicherung für den Hund und das wichtigste Kommando überhaupt.
Manchmal muss man eben flexibel sein.
Und die Schleppleine bleibt vorerst am Hund, um ihm keine Erfolge zu geben.
Nur ein abrufbarer Hund kann ein freier Hund sein.