Ich hab ein Probeabo der Zeitschrift dogs. Vor ein paar Tage kam die neue Ausgabe mit einem Leitfaden, wie man seinem Hund die Leinenführigkeit (bzw. das Bei Fuß Gehen) beibringt. Der Leitfaden war mit dem Hundetrainer Hr. Grewe erstellt worden.
In Kürze: (in eigenen Worten)
1) Zuerst soll man dem Hund die lange Leine lassen. Dann ihn sanft ranholen, um zu zeigen, die Übung geht los.
2) Hundi wird binnen kürzester Frist natürlich wieder seiner Wege gehen wollen, zum Beispiel schnüffeln. Daraufhin soll man ihn (Timing wichtig) kurz an der Leine rucken, dabei aber nicht beachten. Jetzt ist der Hund verunsichert und wird zum Halter schauen, dann soll man die Richtung wechseln und langsam weiterlaufen. Hund soll optimalerweise mitkommen.
3) Geht Hundi wieder seiner Wege, wieder Leinenruck, Richtung wechseln.
4) Während der ganzen Übung den Hund völlig ignorieren. Erst nach der Übung ganz doll loben. Und höchstens 15 Minuten am Stück üben.
Ziel des Ganzen: Der Hund wird verunsichert und wird über kurz oder lang mal zum Halter schauen. Dann wieder die Richtung wechseln, damit der Hund merkt, es lohnt sich, sich am Halter zu orientieren, weil es dann keinen Leinenruck gibt. Hund lernt: Wenn ich mich am Halter orientiere, kann ich mich sicher fühlen.
Es wird am Ende des Artikels darauf hingewiesen, dass man diesen Leitfaden nur mit Hilfe eines Trainers benutzen soll.
Es gibt ja klare Gegner des Leinenrucks, das Argument PRO Leinenruck hier ist: Der Hund erleidet wesentlich größere Schäden durch jahrelanges, konsequentes Ziehen an der Leine, als durch ein paar dosiert eingesetzte Rucks an der Leine.
Was heißt eigentlich genau "Leinenruck"? Wie hart muss man sowas ausführen? Dass der Hund kurz von den Pfoten gehoben wird? Einen Meter fliegt? *grusel* Oder ist das nur ein Zupfen? Ein Zupfen am Geschirr mit der Leine würde meine aber nicht verunsichern. Und zu einem harten Rucken - weiß nicht ob ich das könnte.
Ich weiß aber auch nicht, ob die in meiner Hundeschule praktizierte Methode, den Hund immer mit Leckerchen an seine Seite zu führen und dort ausgiebig zu belohnen, so erfolgversprechend ist. Meine hat bisher nur gelernt: "Komm ich an Frauchens Seite, gibts Lecker. Hab ich mir das geholt, dampf ich wieder ab!"
Kommen andere Hunde vorbei, hängt sie mir in der Leine als wollte sie alleine ne Kutsche ziehen, und da helfen dann auch Lecker nix mehr. Von daher: Vielleicht funktioniert oben genannte Methode tatsächlich besser? (Keine Sorge, ich fang nicht morgen an das auszuprobieren, wenn überhaupt, dann lass ich mir das in der Hundeschule zeigen...)
Wie seht ihr das? Hat das noch jemand gelesen?