Beiträge von tine1311

    Hab mir letzte Woche das Buch "Kommt nicht, gibt's nicht" bestellt, um mir auch ein bisschen Motivation zum Rückruf-Training anzulesen.


    Leider ist 90% des Buches auf Welpen ausgerichtet... Über Junghunde wird fast kein Wort geschrieben. Und wie ich dem Welpen das Kommen beibringe, belohne, etc., das wissen wir glaub ich schon :/
    Für mich stand jedenfalls nix Interessantes drin, was mir weitergeholfen hätte. Genau an den Stellen, die spannend geworden wären - "negative Absicherung" beim Rückruf - schreibt die Autorin nur ne halbe Seite. Außerdem fehlen mir Antworten zu: Was mach ich, wenn mein Hund NICHT das macht, was im Buch beschrieben wird? Beispiel Stumme Richtungswechsel: Man soll sich rumdrehen, weggehen, wenn der Hund nicht nachkommt, soll man stehenbleiben, dem Hund den Rücken zugewandt, und erst weitergehen, wenn Hund sich wieder in meine Richtung orientiert. Ja toll - mein Hund würde das total ausnutzen und einfach ne Stunde schnüffeln, bis sie weiter will. Und ich steh derweil dumm in der Gegend rum. Was mach ich dann?!! Wie gesagt, in dem Buch gehts hauptsächlich um Welpen, und wir haben halt inzwischen pubertierende Junghunde...


    "Kommt nicht, gibt's nicht" würde ich für Junghunde also nicht empfehlen. Ich hab mir noch "Antijagdtraining" bestellt, kam heute an, mal sehen was ich darin noch finde, das Buch wurde hier im Forum ja schon oft empfohlen :smile:


    Und noch zu meinem Erlebnis am Samstag: Ich hab Annie tatsächlich mal ohne Leine laufen lassen beim morgendlichen Gassigehen, sie hatte noch kein Frühstück bekommen, das hatte ich in der Tasche und hab mich dementsprechend sicher gefühlt - hungriger Hund, ich hab Futter, da hört sie bestimmt! Pustekuchen, sie hat sich lieber auf der Wiese vergnügt und ohne Ende geschnüffelt. Ich war völlig abgemeldet, kein Rufen oder Locken, noch nicht mal "Kuck mal" hat funktioniert. Sie kennt die Umgebung zu gut und fühlt sich völlig sicher :muede: Aus lauter Frust hat sie ihr Frühstück dann auch erst nachmittags bekommen. Wenn sie nix dafür tun will, muss ichs ihr auch nicht in den Napf schütten! *grml*

    Das Bleib 3 ist ja mal ne super Idee! :gut:
    Das werd ich auch einführen, ich glaube das wird Annie sehr schnell kapieren. Sie hat sowieso Probleme damit, wenn sie zurückbleiben soll und Frauchen entfernt sich - ich glaube weniger aus Verlustangst, mehr wegen Kontrollverlust. (Ich muss auch ehrlich zugeben, dass Annie und ich jeder ca. 50% Kontrolle haben, ich glaube nicht dass sie mich 100% als Chef akzeptiert... Sie manipuliert mich immer ohne dass ichs merke!)


    Annie hat heute ne ganze Zeit lang mit nem befreundeten Labrador gespielt, sie ist fast 1 Jahr alt, er 2 Jahre, aber fühlt sich glaub ich noch als Welpe, der Kerl. Jedenfalls hat sie das Spiel deutlich dominiert, manchmal war ich mir nicht sicher ob's schon Mobbing war... Wie erkenne ich, ob mein Hund einen anderen mobbt? Irgendwann hat sie angefangen IHN zu besteigen, sowas hat sie auch noch nie gemacht. Richtig gerammelt hat sie aber nicht. Deute ich das jetzt als Dominanz ggü. dem Rüden, oder Stress, oder einfach jugendliches dummes Verhalten?! Ich bin mir selber unsicher was es war, sooo gut kann ich Hundeverhalten nicht deuten, wenn ich es nicht kenne... Normalerweise ist meine eher die Unterwürfige, heute war sie ne richtige Zicke und hatte ständig die Oberhand, auch mal was Neues :???:

    Ob mein Hund den Mist auch irgendwann anfängt? Bisher klaut sie in der Wohnung nix, was ihr nicht gehört. Spielzeug hab ich keins rumliegen, das gibts nur wenn damit gespielt wird, danach kommts wieder weg. Ihr Kauknochen interessiert sie 99% des Tages nicht... Aber klauen tut sie trotzdem nix, dabei gäbe es genug Möglichkeiten ;) Sie klaut noch nicht mal Essen vom Couchtisch, obwohl sie da ohne Probleme dran käme. Hat sie noch nie gemacht, hab ich ihr nicht anerzogen! Keine Ahnung, warum sie in der Beziehung so brav ist... Und nachts stellt sie sowieso nix an, da pennt die tief und fest bei mir im Schlafzimmer...


    Wahrscheinlich wach ich morgen früh in einer verwüsteten Wohnung auf, einfach nur weil ich sie heute hier lobe! :lol:

    Ja, das mit dem Weiterziehen mach ich meistens auch - nur zeigts momentan so gar keine Wirkung. Manchmal muss ich sie bestimmt zehn Meter lang hinter mir her "schleifen" bis sie wieder freiwillig mitläuft, und das dann auch nur für ein paar Meter, bis sie die nächste Schnüffelstelle hat... Und da bin ich ja dann schon am Ende meiner 15 Meter... Das mach ich dann 5-10 Mal, und irgendwann tut sie mir dann aber leid, das ewige Gezerre macht ihr ja sicher auch keinen Spass. Und wenn sie's nach dem zehnten Mal net kapiert hat, dann denke ich immer, dass an meinem Ansatz was falsch sein muss! Wenn sie's so nicht lernt - muss dann nicht ICH umdenken? Sie vielleicht besser motivieren oder was-weiß-ich?


    Die letzten 2 Monate hat das mit der Schlepp super geklappt, inzwischen hab ich den Eindruck, sie hat das "Prinzip" verstanden, SIE hat Frauchen an der Leine! Ich kann ja nicht "weglaufen", ICH bin ja "angeleint"... :???: Zumindest kommt mir das momentan so vor. Lasse ich die Schlepp fallen und jogge einfach los oder verstecke ich mich hinter dem nächsten Baum, kommt sie angerast wie von ner Tarantel gestochen. Das ist mir aber manchmal einfach zu riskant, weil wenn in dem Moment, wo ich die Schlepp fallen lasse, gerade munter ein Reh vorbei hüpft, hab ich verloren :dead:


    Außerdem, kennt ihr das, dass jeder Befehl mehrfach hinterfragt wird und dann nur mit Verzögerung ausgeführt wird, wenn man darauf besteht?
    Beispiel: Ich sage Sitz.
    Madame schaut mich an als wollte sie sagen: "Ich hab dich schon verstanden, aber ich seh grad gar keinen Sinn drin, meinen Hintern auf den Boden zu bewegen!"
    Um mich nicht ständig zu wiederholen, gebe ich das Handzeichen.
    Sie schaut mich an, wedelt: "Jaja, ich weiß schon, aber warum soll ich das denn machen!"
    Ich warte.
    Sie wartet, stehend.
    Letzte Konsequenz: Ich gehe mit strengem Blick einen Schritt auf sie zu - ihr Hintern plumpst endlich auf den Boden.
    SEUUUUFZ.

    Ist bei mir auch so... Ohne Leine gehts nicht mehr in den Wald, und da lauf ich einfach lieber als aufm Feld. Praktischerweise ist bei uns jetzt aber sowieso Leinenpflicht im Wald wegen den Rehen und so, von daher hab ich den ganzen Sommer zum Üben an der Schleppleine...
    Bei mir ging alles gut bis zum 9. Monat ungefähr, da hat sie ein Kaninchen aufgescheucht, zwei Tage später hatte sie dann ein paar Rehe gefunden und war 2 Minuten komplett im Wald verschwunden, mir ist fast das Herz stehen geblieben. Wir waren vorher schon auf Rehe getroffen und ich war immer sooooo stolz dass sie sich abrufen ließ! Plötzlich dann halt nicht mehr... Seitdem ist Schleppleine angesagt und heute müssten die Bücher ankommen zum Antijagd- und Rückruftraining :verzweifelt:


    Ich hab eine 15 m lange Schleppleine und seit neuestem reicht die Madame nicht mehr aus, sie hat gerade ne "Schnüffelphase", sprich: Ich lauf 15 m bis zum Ende der Schleppleine und steh dann zwei Minuten dumm rum, bis Madame fertig geschnüffelt hat, dann läuft sie drei Meter weiter und schnüffelt wieder gefühlte fünf Minuten. Ahhhh! So kommt man beim Spazieren halt echt nicht vorwärts! :( : Ich hab schon versucht, sie ein paarmal weiter zu ziehen, oder auch zu rufen, zu locken, etc., aber das hilft nur bedingt... Je nachdem wie interessant die Schnüffelstelle eben ist! Einzige bisher brauchbare Lösung: Bleibt Madame stehen, fange ich an zu joggen, hehe. Da MUSS sie ja dann mitrennen :D könnte ja sonst sein, dass Frauchen plötzlich verschwunden ist. Das ist allerdings ne recht anstrengende Methode :roll:

    Ohhhhhhh, ich kenn das so gut was ihr schreibt...


    Hab aber auch was positives zu berichten:
    Meine Hündin (fast 1 Jahr alt) benimmt sich die meiste Zeit wie die Axt im Walde, und ich frag mich ständig, ob die ganze konsequente Erziehung überhaupt was bringt... Und dann, vor ca. 2 Wochen, benimmt sie sich plötzlich vorbildlich! Und kennt alle Kommandos und führt sie auch OHNE ZÖGERN aus! Ich hab sie nur angekuckt und gefragt: Wer bist du und was hast du mit meinem Hund gemacht... :lol:


    Leider ist das schon wieder relativ vorbei, war wohl nur ne "ich-bin-jetzt-mal-gut-erzogen"-Phase, aber immerhin schön dass es diese Phasen zwischendurch auch mal gibt!


    Ansonsten haben wir die üblichen Baustellen... Draußen ist Frauchen Luft, selbst ein sich-im-Wind-bewegender-Grashalm ist interessanter, wenn in 100m Entfernung ein Kind schreit ist sie zu abgelenkt um Häufchen zu machen, es wird an der Leine gezerrt, weils ja nicht interessiert wo Frauchen hin will... und so weiter...


    Hundefreie Zeit hilft da wirklich, ich geh jetzt öfter mal joggen OHNE Hund (ist sie ja auch noch zu jung), und hab festgestellt wie schöööön das ist und wieviel ich von der Umgebung wahrnehmen kann, wenn ich nicht die ganze Zeit auf die Töle achten muss!


    Achja, und ich wollte noch sagen, der Thread hier ist genial :gut: Nimmt mir viel Stress von der Seele zu wissen, dass es nicht nur bei mir so ist, und ich bei ihrer Erziehung noch nicht total versagt hab...

    LOL - das mit der Schlüsselsuche :lachtot:


    Solche Tage gibts halt, wo alles schief geht... Mei, kommen auch wieder andere ;)


    Ich finds schön, dass du Spaß mit deinem Hundi hast, und ich glaub ich werd jetzt demnächst auch mal ne Liste führen - eine Liste, was Annie schon alles kann, die schau ich mir dann immer an, wenn ich mal wieder denke ich hätte alles falsch gemacht in ihrer Erziehung :D

    Zitat

    Ändern musst Du Dich, denn Du bist der Perfektionist in Eurem Gespann und Du mutest Bootsmann zuviel zu.


    Und bist dabei, Bootsmann zu einem unruhigen Hibbelhund zu erziehen.


    Zitat

    Wenn ich lese, was du mit dem Hund für ein Programm durchziehst, wird mir ganz anders.


    Boah, ich bekomm die Krise wenn ich sowas lese! :kopfwand:


    bootsfrau, du machst GAR NICHTS falsch! Nix, gar nix! Lass dich nicht beirren und fang auf gar keinen Fall an dich zu "ändern". Ich hab fast alle deine Beiträge durchgelesen in diesem Thread, und ich kann keinen Hinweis darauf finden, dass du deinen Hund über- oder unterfordern würdest. Das ist ja auch gar nicht dein Problem, das weißt du ja selber, richtig? ;)


    Ich kann dich so gut verstehen! Mir ging es lange Zeit ganz genauso mit meinem Perfektionismus. Ich bin damit meinem Umfeld auch ganz schön auf die Nerven gegangen... Aber am meisten hat es mich selbst belastet. Bis es irgendwann Klick gemacht hat. Wie ich schon geschrieben habe, ich wurde quasi dazu gezwungen, weil ich krank geworden bin. Und da ich mich alleine um meinen Hund kümmere und keiner einspringen kann, kam sie drei Wochen lang zu kurz und um die Erziehung habe ich mich auch nicht gekümmert. Dafür habe ich in diesen Wochen gelernt, gelassener damit umzugehen, dass ich meinem Hund nicht das "perfekte" Hundeleben bieten kann, und sie auch nicht die "perfekte" Erziehung bekommen wird.


    Du fühlst dich ja anscheinend selber nicht ganz wohl mit deiner inneren Unruhe, also solltest du einen Weg für dich da raus finden... Ob du jetzt das Meditieren oder Yoga anfängst, bleibt dir überlassen :D
    Warum versuchst du nicht mal, deinen Hund ein, zwei Tage lang NICHT zu erziehen? Und schaust was passiert? Ich garantiere dir, du wirst davon keinen Problemhund bekommen ;) Vielleicht hilft dir das, ruhiger zu werden?

    Zitat


    Oh man, eigentlich will ich nur alles richtig machen, und im Endeffekt mache ich es nur schlimmer :( :


    Du machst es nicht schlimmer, so ein Quatsch :headbash:
    Du hast doch geschrieben, dass du auf deinen Hund achtest, dein Bauchgefühl eine große Rolle spielt und ihr nur Sachen macht, auf die ihr Lust habt. Ist doch völlig in Ordnung!


    Mir ging es ganz genauso wie dir in der Anfangszeit, dann wurde ich (zum Glück?) drei Wochen lang krank. Konnte nicht zur Arbeit und war halt erkältet, nicht wirklich fit. Da musste ich gezwungenermaßen meine Ansprüche runterschrauben, an mich und die Erziehung meiner damals 4-Monate alten Hundemaus... Und seitdem klappt alles viel besser :D


    Sie ist mein erster Hund, ich hatte vorher keine Ahnung von Hundeerziehung und hab mich vom WWW total verrückt machen lassen, nicht zuletzt hier vom DF. Beispiel: Ich hab mal geschrieben, dass sie an der Leine immer zu anderen Hunden/Menschen hinspringen will und Theater macht - und als Antwort kam: "Achtung, du ziehst dir einen Leinenpöbler groß!" Ich hatte ständig Angst mir einen Problemhund heranzuziehen, dem dann nur noch Martin Rütter helfen kann. :headbash:


    Is aber nich passiert!


    Und nochmal zurück zu dir: Du lässt dich schon wieder verrückt machen und setzt dich unter Druck, siehst du? Du machst gar nix schlimmer. Du machst bestimmt alles super. Und wenn du Listen schreiben und Tagebuch führen willst, dann mach das doch. Überleg mal, dann kannst du das in zwei Jahren wieder durchlesen und lachst dich kaputt, auch über deine Sorgen und Ängste von heute, und was gibts Schöneres als in Erinnerungen zu schwelgen?! ;)


    PS: Ganz ohne Hundeschule und Druck kann meine Hündin inzwischen sitzen(bleiben), wenn Hunde/Menschen/Kinder vorbei gehen. Nicht immer und es fällt ihr noch sehr sehr schwer, aber es geht. Einfach so. Ich hab nix Besonderes gemacht oder geübt und sie ist keine Leinenpöblerin. Oh Wunder!!! *ironisch*