Die Erfahrung mit "Wochenendsausflüglern" im TH haben wir auch gemacht.
Wir waren erst in einem großen Tierheim, da ging es wirklich zu wie im Zoo. Die Hunde, die die Möglichkeit hatten nach draussen zu flüchten, nutzten diese, weil/obwohl es regnete. Drinnen standen vor jedem Zwinger Leute, oft Familien mit Kindern, zeigten mit den Fingern auf die Hunde, die am Gitter auf- und absprangen und nur noch kläfften und ausser sich waren. Am liebsten standen sie vor Rottis oder anderen Listenhunden. Andere Hunde lagen zusammengrollt in ihren Körbchen und beäugten die Leute argwöhnisch. Und nur ganz wenige standen einfach schwanzwedelnd am Gitter oder waren entspannt.
Sie taten mir alle furchtbar leid, nicht aufgrund der Tatsache, dass sie keine Besitzer hatten, sondern weil sie das aushalten mussten. Ich wüsste nicht, wie ich mich verhalten hätte, anstelle der Hunde. Und dich dann anzumaßen Sätze zu bringen wie "Schau mal da, der Kampfhund! Wie aggressiv der ist, stell dir mal vor den lässt einer da raus!"
Ich wollte nur noch da raus. Ich konnte mir das nicht mehr mit ansehen.
Dann sind wir in ein kleineres TH gefahren. Klar war das "idyllischer". Ein Drittel so viele Hunde, gepflegt, weniger genervte Mitarbeiter, die einen wirklich gut beraten haben und einem sowohl Vor- als auch Nachteile zu bedenken gaben.
Wir haben uns vorher lange mit unterschiedlichen Mitarbeitern unterhalten, ich durfte dann sogar zu den Welpen in den Zwinger, danach haben wir uns wieder lange unterhalten über die Schwierigkeiten die kommen könnten, anschließend sind wir ins Büro, haben den Vertrag durchgelesen und ausgefüllt. Wir hatten leider keine Vorkontrolle und keine Nachkontrolle. Den Nachweis, dass unser Vermieter Hundehaltung erlaubt hatten wir nicht dabei, sie meinten das wäre eigentlich egal. Wir wollten dann nach ein paar Wochen Futter spenden, wir nahmen Luna mit, weil wir dachten sie würden sich freuen sie wieder zu sehen und zu sehen wie sie gewachsen und gedeiht ist. Fehlanzeige. Null Interesse.
Bei einer "Bekannten" wurden die Unterhaltungen vor der Welpenvermittlung auf ein Minimum verkürzt, da die Öffnungszeit schon vorbei war. Dass der Hund krank ist, fiel erst auf, als ich fragte, warum der Welpe, der noch vor einer Woche klapperdürr war plötzlich aussah wie ein Kugelfisch und mit seinem Blähbauch kaum noch laufen konnte. Am nächsten morgen war der Blähbauch weg, der Welpe hat sich über Nacht von literweise Durchfall befreit. Besonders traurig ist, dass der Hund schon im Tierheim völlig verängstigt war, was sich im laufe der Zeit (und bestimmt auch wegen mangelndem Bemühen der Besitzer) nicht gebessert hat.
Nun, ich muss sagen, ich fand weder das große noch das kleine TH alles in allem wirklich toll.