Juhu! Endlich mal jemand meiner Meinung! Ich finde auch, dass man seinen Hund nicht einfach auf fremde Hunde zurennen lassen darf. Ich weiss nämlich, wie mein Hund reagiert, wenn er stürmisch begrüsst wird, das mag er gar nicht und wird dann pampig. Losmachen kann ich ihn auch nicht unbedingt, weil er Angst vor lauten Geräuschen und Menschen hat. Wenn dann nur irgendwo eine Tür zufällt, hab ich ihn das letzte Mal gesehen.
Unser Rüde ist an der Leine auch extrem zickig. Er hat ein ausgeprägtes Terretorial-Verhalten und ich möchte wetten, wenn ich in unserem Viertel ohne Leine mit ihm gehen würde, würde er hier bei jeder Hundebegegnung dafür sorgen, dass der andere Hund ihn respektiert.
Das ist der Grund, warum ich ebenfalls einen Bogen um andere Hunde mache. Wenn Hunde ohne Leine aufeinander zulaufen, dann machen sie ja auch einen Bogen umeinander. Eine direkte Linie ist den meisten Hunden sehr unangenehm.
Wir haben versucht, dem Problem entgegenzuwirken. Es kann Training mit dem Halti helfen, dass muss man aber gezeigt bekommen, finde ich.
Wichtig ist, seinen Hund zu beobachten. Es gibt untrügliche Anzeichen dafür, dass er eine "Attacke" plant, er baut sich regelrecht auf. Der Blick verändert sich, die gesamte Körperhaltung ist gespannt. Manchmal legt er sich flach hin, aber alles ganz langsam und fixiert weiterhin sein "Ziel". Wenn es schon so weit ist, ist der Zeitpunkt zum eingreifen schon fast verpasst. Wichtig ist, ihn bereits bei seinen "Vorbereitungen" zu stören, z.B. durch Leinenruck (kein Ruck am Hals, sondern Leine ist locker und man schlägt sozusagen eine "Welle" mit der Leine) oder Rasseldose oder was auch immer den Hund erschrickt. Der Hund soll dann idealerweise kurz Blickkontakt mit mir aufnehmen. Kann der Hund ungestört sein ganzes "Programm" fahren, dann hat man wieder das Theater.
Am Besten funktioniert es aber, wenn der Hund Grundgehorsam gelernt hat. Wenn der Hund sich auch in anderen Situationen nix von dir sagen lässt, naja, dann wirst Du es in dieser Situation erst recht schwer haben.
Man muss den Hund dazu bringen können, dass er in jeder Situation mit Blickkontakt reagiert, wenn man ihn ruft/anspricht. Wenn der Hund dir absolut vertraut, in jeder Situation, dann hast Du auch das "Leinenproblem" nicht.
Wie gesagt, bei unserem Sturkopf haben wir auch noch nicht wirklich Erfolg. Das Problem ist, dass ich kaum richtig mit ihm trainieren kann, er verträgt keine Leckerlies, sein Futter lehnt er auch hungrig als Leckerlie ab, doll erschrecken kann ich ihn auch nicht, weil er ein sehr ängstlicher und schreckhafter Hund ist. Irgendwann hab ich es dann gelassen. Wir gehen jetzt hauptsächlich im Wald. Dadurch, dass wir die Runde hier im Viertel nur noch selten drehen, ist das Theater auch nicht mehr ganz so schlimm wie früher.
Aber ich kann auch nur an alle Freilauf-Fans appellieren: Bei Begegnung mit anderen Hunden wenigstens den Hund heranrufen. Ich bin absolut hilflos, wenn ein Hund auf uns zustürmt und Herrchen ist irgendwo am Horizont zu sehen. Dann kann ich nur Leine fallen lassen, weitergehen als ob es nix interessantes gibt und im weitergehen den Hund heranrufen. Und hoffen und beten dass alles gut geht..... :wink: