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Selbstverständlich schnappt mein Hund auch nach mir, etwa wenn er mich irgendwo hinführen will. So, wie ich ihn mit der Hand greife, um ihn zu führen, kann er es schließlich nur mit dem Fang machen. Warum sollte er das denn nicht dürfen?
Weil Hunde sowas nicht tun, sie haben keine Hände, ihre Körpersprache ist eine ganz andere, wenn sie dir etwas zeigen wollen. Wenn du es ihnen beigebracht hast, dann hat es ja nichts mehr mit dem "normalen natürlichen Verhalten" eines beliebigen Hundes zu tun und sollte nicht ins Gewicht fallen, wenn man über ein bestimmtes Problem eines bestimmten Hundes spricht. Deine Ausführungen sind, meiner Meinung nach, bestenfalls am Thema vorbei. Im schlimmsten Fall knurrt der TE seinen völlig gestressten, verunsicherten und überforderten Hund an und zerstört den letzten Funken Vertrauen.
TE: Es gibt Menschen, die intuitiv die Hundesprache sprechen und die Bedürfnisse ihrer Hunde verstehen und befriedigen können. Und es gibt alle anderen, die wir mit Hilfe von Büchern und Trainern und Geduld uns paar Wörter Hundisch aneignen. Wenn ich mir deine Beiträge durchlese, habe ich das Gefühl, dass euer armer, armer, armer Hund den ganzen lieben Tag an euch vorbeiquatscht und Tag für Tag falsche Antworten bekommt.
Du bist dazugekommen, der Hund ist da. Deine erste Aufgabe wäre es von Anfang an gewesen, das Vertrauen des Hundes zu "verdienen" und eine Bindung aufzubauen. Das macht man nicht mit Sachen wegnehmen, an Heizung binden, am Geschirr zerren, Welpen geschenkt bekommen.
Kochst du? Wenn ja, nehme die Hunde mit dazu in die Küche, gib ihnen zwei verschiedene Plätze in der Küche, auf denen liegend sie dich beide beobachten können. Schon das Riechen all dieser Gerüche bringt dich für die Hunde in ein sehr gutes Licht: "Och, hier ist es toll, hier riecht es so toll, das Frauchen riecht so toll, das hab ich gern!" Und dann setzt du noch eins drauf und gibst den Beiden was kleines tolles ab! Na dich muss man einfach lieb haben! Und es hat noch etwas anderes positives: Du hast zu tun, du hast keine Zeit, dich dauernd um die beiden zu kümmern, die sind dir ganz unwichtig. Und ob du es glaubst oder nicht, Hunde sind gern unwichtig, sie fühlen sich wohl, wenn sie unwichtig sind, sich um nichts kümmern müssen und einfach faul rumliegen können.
Das wäre nur ein Beispiel, um deine Beziehung mit dem Cocker zu verbessern und die mit dem Welpen nicht von Anfang an zu versauen. Und bitte, bitte: nimm den Hunden nicht einfach so die Sachen und Privilegien weg. Du bist so sehr damit beschäftigt, sie zu massregeln, dass du ganz vergessen hast, sie lieb zu haben, für sie zu sorgen, sie zu pflegen, sie zu beobachten.
Wenn dich der Hund anknurrt, dann sagt er dir, er mag es nicht, was du tust, er erträgt es grade noch so, dass er dich nicht beissen muss. Nimm seine Warnung ernst, höre auf, ihn zu bedrängen und meide solch eine Situation. Wenn du irgendwann das Vertrauen des Hundes hast (in 3 Monaten oder 3 Jahren), wird er dich dabei vielleicht nicht mehr anknurren müssen, weil er dann weiß, du bist nicht gefährlich. Im Moment bist du es aber für ihn, denn für ihn bist du komplett unberechenbar.
Gib den Hunden Ruhe, indem du komplett auf "Gewalt" verzichtest, das schliesst Zerren, laut Befehle geben (Hunde hören sehr gut, Flüstern reicht auch), Aussperren mit ein. Besteche die beiden mit Geduld, Spielen und massenweise Leckerchen für jede Kleinigkeit, die sie richtig machen und sei es, dass sie dich freundlich angucken.
Ich bin auch der Meinung, dass deine aktuelle Hundetrainerin euch eher schadet als nützt. Sucht euch eine, die ohne "An die Heizung ketten" arbeitet. Und besorgt euch ein paar Bücher über Hundeerziehung und Hundeverhalten. Z.B. von Patricia B. McConnell, "Das andere Ende der Leine" und/oder "Einmal Meutechef und zurück: Mit mehreren Hunden leben".
Alles meiner Meinung nach.