Ich habe mal eine unbeschriebene Postkarte mit folgendem Text gefunden: "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
Die hängt noch immer an meiner Wand.
Letzten Winter haben Tierheim-Pflegling und ich 5€ im Schnee gefunden, wir haben es natürlich brav dem Tierheim gespendet.
Beiträge von Sunti
-
-
... wenn du beim Lidl nach der Tierheimarbeit in Schlammklamotten schon ein gewohnter Anblick bist und dich die Kassiererin in Folge mehrerer Fachgespräche über Hunde manchmal nach Feierabend zum Tierheim fährt, weil sie in der Nähe wohnt.
... wenn du die besagte Kassiererin im Laden nicht mehr mit "Wie geht's?" begrüßt sondern mit "Was macht das Rudel?"
-
Mein letzter Tierheim-Pflegling war ja Dobi-Schäfer-Mix, wuselig, anhänglich, wild und einfach ein toller Hund. Nachdem sie vermittelt wurde, habe ich jetzt eine rumänische Straßenmischung dabei, kniehoch, schwarz, was älter und total ängstlich, wenn Situationen auftauchen, die sie noch nicht kennt (was bei ihr leider täglich vorkommt...). Inzwischen weiß fast jeder bei uns in Wald und Flur, dass ich fürs Tierheim Hunde trainiere und ausführe, also kommt nur ab und an mal die Frage, ob ich einen neuen Hund habe.
Montag nun waren wir im Wald, Hündin sah von weitem einen älteren Herrn, der sein Fahrrad schob, um neben einem noch älteren Herrn mit Nordic Walking-Sticks her zu laufen. Das Fahrrad hätten wir geschafft, daran habe ich sie schon gut gewöhnt, aber die Stöcke waren eine Nummer zu hart für die Dame. Sie regte sich nicht mehr, blieb stocksteif stehen und ließ sich nur mit Mühe an die Seite lotsen, wo ich sie schließlich hinsetzen konnte. Beste Reaktion in diesem Fall: Neben sie hocken, streicheln, beruhigen und eine Hand ans Geschirr, damit sie sich nicht rauswindet. Sobald der Walker ganz nah war, warf sie sich plötzlich auf den Boden und begann zu zittern. Ich hatte alle Hände voll zu tun, sie zu beruhigen, da kam von dem Walker (den ich schon vom Sehen kannte, ebenso wie den Radfahren) der überaus hilfreiche Kommentar: "Na, haste nen neuen Hund? Ist das ein Schutzhund, die ist so schwarz."
"Schutzhund" lag platt und panisch auf dem Boden und wollte ganz woanders sein. Meine Antwort: "Klar, sieht man doch, die BRAUCHT noch viel Schutz."Ich wurde auch schon gefragt, ob sie gefährlich wäre, weil sie schwarz ist, während sie als Bild der Panik neben mir hockte und am liebsten in meinem Schoß verschwunden wäre.
-
Das Schwarze, was da am Rand steht und grast, während eure Antilopen durchpflügen, wär dann meine Pflegehündin.
-
Da bleibt nur eins: alle Stunde den Wecker stellen in der Nacht, und sobald du wach bist, die Bande wieder hinausbitten.
Oder wie schon vorgeschlagen ordentlich lüften, ausklopfen und als Wärmequelle benutzen - spart Heizkosten.Ich hatte diese Situation auch einmal: Mein Collie durfte ans Fußende, fand das aber eher blöd, wenn ich auch im Bett lag, weil es nur ein Einzelbett war. Einen Tag war ich krank (übles Fieber, Schnupfen, Kopfweh, alles doof) und hatte Nachbarshund zur Pflege da. Meiner kam krankenpflegergleich ans Fußende geklettert zum Wärmen, ich lag in die Decke gemummelt und hab dann irgendwann geschlafen, zum Anblick der im Sessel ratzenden Besuchshündin. Als ich aufwachte, sah ich erst einmal nur schwarzes Fell. Besuchshündin (auch nicht gerade klein) hatte sich reingemogelt und gleich mal in meinen Arm geschmust. Na ja, hab ich mir gedacht, pfeifen wir auf die Disziplin, Hauptsache warm.
-
Als erwachsene Frau von Kiddies anblöken lassen ist leider die Norm hier. Ich reagier darauf schon gar nicht mehr, sonst hätte ich echt viel zu tun. Denk nicht mehr drüber nach, und halt es mit den Ärzten: Lasse reden. Solange du weißt, dass du das richtige tust, kann es dir doch wurscht sein, was die anderen denken. Deine Freunde und Familie wissen ja, dass das nicht stimmt, und auf den Rest musst du keinen Wert legen.
-
Ich würde das auch gelassen sehen. Mein alter Herr, seines Zeichens Collie und mit neun Jahren in mein Leben getreten, davor hatte er mindestens zwei, wahrscheinlich noch mehr Vorbesitzer, war zuerst "nur" mein Gassihund, danach zog er mit mir zum Studium weg, weil er bei seinen Menschen übrig war. Schon zu Pflegezeiten hat er mir mit der Zeit wahnsinnig vertraut (obwohl er auch Angst vor vielem hatte, daran haben wir mit viel Vertrauen und Intuition gearbeitet) und als er zu mir zog, wich er mir in der Wohnung auch selten von der Seite. Er hatte einfach viel zu große Verlassensängste. Da er mich damit nie genervt hat, sondern ich es einfach als großen Vertrauensbeweis gesehen habe, habe ich ihn gelassen. Deine Schilderung von seinem Verhalten, wenn du krank bist, erinnert mich sehr an meinen Großen. Auch er wollte in dem Fall gar nicht von meiner Seite weichen, und wenn meine Familie mit ihm gehen wollte, hatte er es immer eilig, zurück zu mir zu kommen.
Lass ihn, sieh es als Vertrauensbeweis (gerade der gruselige Keller: Für dich bewältigt er sogar den) und genieße es, dass ihr beide eine Bindung habt, von der viele andere träumen.
Und knuddel den alten Mann mal von mir. -
Trinity gefällt mir gut. Tessa hätte ich sonst auch genannt, aber das steht ja schon da.
-
Biomais: Find ich gut. Ist so viel praktischer, wenn sich alle angesprochen fühlen, damit spart man Zeit und Atem.
-
Na ja, wer die längeren Runden mit ihm geht, sich mehr mit ihm befasst, erlebt eben einfach mehr mit dem Hund (Positives und Negatives gleichermaßen). Daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu problematischen Situationen mit Artax kommt, bei dir einfach größer.
Ich bin seit vier Wochen Betreuerin einer ehemaligen Portugiesin, die etwa in Artax' Alter ist. Wir gehen zusammen in die Wälder, wo sie Dinge erlebt, die sie noch nie zuvor gesehen hat (denn bevor ich wirklich mit ihr zu arbeiten anfing, war sie in unserem Tierheim nicht leinenfähig). Klar bin ich dann der Depp, wenn so ein idiotischer Autofahrer mitten über den Waldweg brettert und ich die Hündin nur noch durch einen Griff ins Geschirr zur Seite und in Sicherheit reißen kann. Natürlich bin immer ich dabei, wenn sie sich erschreckt, mit der Schleppleine verheddert oder wenn sie munter vor mir her trabt, ich stolpere über einen Stein, muss einen Ausfallschritt machen und Hund kriegt nen Mordsschrecken, weil ich auf sie zu stolpere. Andererseits bin ich auch diejenige, mit der sie die Freude über ein paar gerannte Runden über die Waldwiese teilt, zu der sie stolz wie Oskar aufschaut, wenn sie es mit meiner Ermunterung geschafft hat, hinter mir auf einen Stapel Baumstämme zu klettern und sich nun die Welt von oben anschauen kann oder zu der sie hinläuft, wenn vorn was total gruseliges (wie Radfahrer...) auf dem Weg auftaucht. Versuche doch mal, das so zu sehen: Du bist zwar da, wenn die doofen Sachen passieren, aber ihr teilt doch auch wunderschöne Momente miteinander. Und mit der Zeit (das merke ich an meiner Pflegehündin) wird sich Artax auch an dich wenden, wenn etwas Blödes passiert, damit du ihn beschützt. Das braucht eine Weile, aber wenn es so weit ist, wird dir das Herz aufgehen.