Beiträge von Sunti

    Schon ganz viele Jahre her, zu Zeiten der ersten Kampfhund-Hysterie, ging ich mit meinem abgeleinten alten Collie in Niedersachsen an einem See spazieren. Da kam mir ein Polizist entgegen und meinte, der Hund bräuchte einen Maulkorb, weil er ein Kampfhund sei. Ich hab ungefähr so geguckt: :shocked:






    Vor ein paar Wochen fuhr ich, wie jede Woche zweimal, mit der Bahn in den Nachbarort zum Tierheim, meine Hundis besuchen. Da kam ich mit einer Mitfahrerin ins Gespräch, die mich dann allen Ernstes fragte, ob wir im Tierheim auch echte Hunde hätten.
    Na ja, sie haben alle vier Beine, vorne bellt's und hinten wedelt's, also denke ich, dass unsere alle echt sind. Ach ja, und wir haben manchmal sogar Rassehunde. :D

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    Kann ich verstehen, Renner sind klasse...haach.....irgendwann...*pfeif* :D


    Ja, das sind sie. Meine Kleenen sowieso, die grinsen mich grad aus dem Terra an.


    Ui, Schecken, die find ich so knuffig... Habe ja selbst einen Punktschecken hier, aber die Kragenschecken sind noch einen Tick witziger. Notfelle gibt es hier im Umkreis nicht, unsere Tierheimchefin spekuliert ja seit Jahren drauf, dass sie mir jede Notrennmaus andrehen würde, die sie reinbekäme. Bisher hat noch nichts kleineres als ein Meerschweinchen die Pforten passiert. Die Jungs und ich warten also noch. :D

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    Sun, aber woher wusstest du, dass es nicht nach hinten los gehen kann?? :???:


    Wie kann man so etwas vorausschauen??? :???:


    Sorry, musste irgendwann nach Seite sechs zur Arbeit. ;)


    Ich handle in solchen Situationen instinktiv, hatte die Hündin auch schon anderthalb Tage erlebt, bevor ich selbst mit ihr in Interaktion treten musste. Sie war, wie gesagt, bei ihrer Familie extrem dominant, aber eben auf eine dreiste, nicht von vornherein aggressive Art. Dem Knurren meiner Mitbewohnerin gegenüber folgte auch nie ein Schnappen, sie setzte sich einfach komplett über alles hinweg. Deshalb war ich mir ziemlich sicher, dass die Zähne nicht zum Einsatz kommen würden. Aber natürlich bleibt ein Restrisiko, das kann man nicht leugnen - aber über dieses denke ich meistens erst hinterher nach, wenn die Situation gelaufen ist. :ops:

    Dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu. Ich selbst zähle mich zu den Menschen, die mit Hunden "von Natur aus" einfach umgehen können. Wir hatten nie Hunde, aber als ich im Teenageralter mit dem ersten Hund engeren Kontakt hatte, merkte ich erst, dass Hunde und ich uns auf Anhieb verstehen. Somit hab ich vielleicht sogar diese "natürliche Ausstrahlung", über die schon geschrieben wurde. Bisher habe ich jeden Hund in den Griff bekommen, ohne körperlich zu werden, einfach aufgrund der Körpersprache, des Blicks und der Stimme. Und mir sind in meinem Leben schon ein paar Knaller begegnet, was in einem Tierheim ja nicht ausbleibt. ;)


    Nun gab es eine einzige Hündin, bei der ich richtig energisch werden musste. Zu der Zeit wohnte ich in einer Studenten-WG mit meinem uralten Collierüden. Er war eine Seele von Hund, hielt sich an alle Hausregeln und hing, obwohl er ein Third Hand-Hund war, sehr an mir. Mein absoluter Traumhund. Dann schleppte meine Mitbewohnerin ohne mein Wissen die Hündin ihrer Familie an, eine wirklich dominante, große und massige Hündin, die in der Familie nur den Vater akzeptiert hat - die anderen wurden ignoriert, bedrängt, am Handgelenk zur Seite gezogen oder auch mal angeknurrt. Ich merkte also schnell dass meine Mitbewohnerin mit dem Hund überfordert war und es an mir sein würde, die Hausregeln durchzusetzen und meinen Hund zu schützen.
    Meine erste Meinungsverschiedenheit mit der besagten Dame fand in der Küche statt. Die Küche war hundefreie Zone, mein Süßer wäre niemals dort reingegangen, es war auch kein Problem, weil sie der kleinste Raum der Wohnung war, wo sich garantiert niemand allzu lang aufhielt. Ich war also dabei, Essen zu machen, als die besagte Hündin vor mir stand und mit dem Betteln anfing. Ich habe sie deutlich (inklusive Körpersprache) aufgefordert, den Raum zu verlassen (da sie Kommandos kannte, diese aber eben nur beim Vater ausführte, ging ich davon aus, dass sie genau wusste, was sie tun sollte), aber sie ignorierte mich total. Klar, wir kannten uns noch nicht, wieso also auf mich hören. Okay, Kommando wiederholt, selbes Ergebnis. Dann bin ich, schön groß gemacht, auf sie zu gegangen und habe sie rausgedrängt, wobei ich auch gegen sie laufen musste, da sie nicht einsah, auch zu gehen. Sie knurrte kurz, ich hab es dennoch durchgesetzt, sie war draußen. Dann guckte sie erst mal blöde, aber seit dem Tag hat sie genau das getan, was ich ihr gesagt habe, und zwar auf die erste Ansage.
    In dem Sinne glaube ich schon, dass man auch mal körperlich werden muss, aber eben nur in Situationen, die anders nicht zu lösen sind und auch nur, wenn man sicher sein kann, dass es nicht nach hinten losgeht. Mein Erlebnis würde jetzt Brushs Theorie bestätigen, dass manchmal bei einem dreisten Hund ein körperliches Durchsetzen für die Zukunft Wunder wirken kann.
    Und nicht, dass das jetzt jemand falsch versteht: Ich mische mich normalerweise nicht ungefragt in die Erziehung fremder Hunde ein, aber in dem Fall wusste ich, die Hündin bleibt ein paar Wochen und ich muss MIT ihr leben. Da ihr "Frauchen" nicht in der Lage war, sich durchzusetzen, musste ich sehen, dass die Regeln eingehalten werden, was ja eigentlich ihre Aufgabe gewesen wäre. Auch um meinen alten Hund zu schützen, der dem riesigen Powerpaket nichts entgegen zu setzen gehabt hätte, wäre sie ihm gegenüber mal richtig dominant geworden.


    LG,


    sun

    Bald Ex-Gassihündin (kriegt ein neues Zuhause) beißt in Pfützen und den Waldteich rein, schüttelt das Wasser tot und freut sich nen Keks, wenn sie das böse Nass (in das sie allerdings auch kopfüber reinspringt) besiegt hat. Insekten sind ihr egal, eventuell im Teich rumturnende Frösche auch. Aber das Wasser wird totgeschüttelt.

    Mein voriger Gassihund hat auch schon mal die ein oder andere Maus gefuttert. Ich hab dann immer brav und etwas aufgelöst gebeichtet, lapidarer Kommentar im Tierheim: "Wär eh mal wieder Zeit für ne Wurmkur." :D

    Das Genialste, was mein damaliger Hund gebracht hat, war Mundraub direkt unter meiner Nase.
    Folgende Situation:


    Freundin ist für ein paar Tage zu Besuch und auf dem Boden vor meinem Bett liegt ne riesige Luftmatratze, auf der wir zwei Damen uns gelümmelt haben. Auf meinem Bett lag die Tüte Gummibärchen, neben der großen Matratze der Hund. Soweit okay, Hund ist keine Fressmaschine, wir haben mit ihm gekuschelt, gequasselt etc. Irgendwann begann dann unsere Lieblingsserie im Fernsehen. Wir schauen also gebannt in Richtung Fernseher und greifen ab und an mal in die Gummibärentüte. In der letzten Werbepause griff meine Freundin wieder in die Tüte, tastete, griff... Schaute mich an und meinte: "Du verfressenes Ding hast die ganze Tüte leer gemacht." Ich, mir keiner Schuld bewusst, warf einen Blick auf die leere Tüte, konnte es gar nicht fassen und sah dann meinen Hund, der in Richtung Tüte schielte, noch Gummibärenreste zwischen den Zähnen.


    Die Moral: Läuft die Lieblingsserie im Fernsehen, gehören keine Gummibärchen in Reichweite des Hundes. :lol:

    Der Thread ist zwar uralt, aber das Thema niemals. :D
    Ich bin zwar keine Kangalbesitzerin, aber Kangalpflegerin. "Meine" Süße lebt im Tierheim und bekommt von mir beigebracht, dass Menschen nicht nur furchtbar und erschreckend sind. Und auch wenn unsere TH-Chefin mir als ersten Satz zum Thema mitgab: "Kangals sind keine Hunde, Kangals sind Kangals", so liebe ich mein Mädchen heiß und innig, und wir sind ein Superteam. Um mal den anderen Thread aufzugreifen: Die Große ist auf jeden Fall mein zweiter Seelenhund. ;)


    Und Charlisle, den gleichen Gedanken wie Buddy hatte ich auch schon: Erstaunlich erwachsen für zwölf Jahre. :gut: